Ich weiß ja nicht wie es die anderen Blogger so handhaben, aber eigentlich habe ich einen halbwegs festen Veröffentlichungsplan für meine Artikel. Aber dann kommt manchmal etwas dazwischen, was mich so begeistert, dass alle anderen Werke das Nachsehen haben und nach hinten verschoben werden – Also „Sorry“ liebe Cthulhu-Fans, heute hat sich der Auftaktband „Der Sorgenfresser“ der zweiteiligen Comic-Reihe „Yiya“ (Link) dazwischen gedrängelt ;-) Yiya, so der Name der Titelheldin, ist ein junges Waisenkind aus einer kleinen russischen Hafenstadt. In jungen Jahren wurde sie vom Fischer Rogo aufgenommen, der sie großzog und mit dem sie mittlerweile eine intensive, aber platonische Liebe verbindet. Den beiden Protagonisten fehlt es öfters mal an Geld, sodass sie liebend gerne den Auftrag eines mysteriösen Fremden namens Shun annehmen. Dieser will unbedingt, trotz eines schlimmen Sturms, zu einem Tauchgang aufbrechen – Keine gute Idee, denn durch einen wetterbedingten Unfall verliert er, noch bevor Rogos Fischerboot am Tauchort angekommen ist, sein Leben. Seine letzten Worte handeln von einem Schatz, was den notorisch klammen Rogo nun seinerseits zu einem gefährlichen Tauchgang animiert. Bei dem Wetter auch wieder keine gute Idee, denn er ertrinkt jämmerlich. Jetzt ist nur noch eine der drei Hauptfiguren übrig, aber Yiya lernt es einfach nicht, taucht ihm hinterher und ertrinkt ebenso :-P Okay, jetzt wär der Comic eigentlich schon beendet, aber wir haben gerade mal die Hälfte des Auftaktbandes rum und immerhin ist das eine zweiteilige Reihe ;-) Jeder denkt nun sie wären ertrunken, stattdessen aber wachen die beiden Protagonisten in einem versunkenen Heiligtum eines magischen Kultes auf. Dessen Anhänger zwingen Yiya zu einem Tauschgeschäft: Der Leichnam von Shun, welcher den Kultisten Hinweise auf den allseits gesuchten Schatz geben soll, gegen die Freilassung von Rogo... Widerwillig stimmt Yiya dem Handel zu und begibt sich auf die gefährliche Rückreise zurück in „ihre“ Welt. Dort trifft sie zu allem Überfluss auch noch auf einen waffenschwingenden Zeitreisenden, der ebenfalls an Shun interessiert ist... Und was hat das alles eigentlich mit dem titelgebenden Sorgenfresser zu tun, den Yiya die ganze Zeit mit sich rumschleppt? Während die erste Hälfte am Anfang also eher ein melancholisch-realistisches Abenteuer mit der obligatorischen Charaktereinführung bietet, wechselt die zweite Hälfte radikal den Tonfall hin zu einer abgedrehten Fantasy-Heldenreise. Gerade im phantastischen Teil hat man dabei ständig das Gefühl, als würde der Autor Daniel Pecqueuer immer noch eins draufsetzen – Und ohne zu spoilern, wartet mal den zweiten Band „Der Alchemist“ (Link) ab, da wird es noch viel abgedrehter :-D Hauptfigur beider Bände ist das junge Mädchen Yiya, deren Figurenzeichnung zwar etwas knapp ausfällt, die aber trotz dessen eine nachvollziehbare Person mit einer glaubwürdigen Handlungsmotivation ist. Ich kann ob der knappen Hintergrundinformationen in diesem Band aber nicht sagen, ob sie sich auf ihrer Heldenreise charakterlich weiterentwickelt oder ob sie schon immer so war? Alle anderen Figuren, egal ob Rogo, Shun oder die befreundeten Prostituierten (deren Bordell ein umfunktioniertes U-Boot ist – Wie cool :-D), bleiben dagegen nicht mehr als Statisten und Ereignisauslöser. Das geht aber, da sich die durchweg unterhaltsame Geschichte ja voll auf die spannenden Abenteuer von Yiya konzentriert, durchaus in Ordnung. Die Geschichte ist also gelungen :-) Ebenso sieht es mit den Zeichnungen von Vukasin Gajić aus, welche einen sehr schönen Detailgrad, dynamische Posen und eine unglaublich atmosphärische Kolorierung bieten. Zweifelsohne ist „Yiya #1 Der Sorgenfresser“ damit für mich persönlich einer der schönsten Comics des Jahres :-D Auch die Druckqualität vom Verlag „Bunte Dimensionen“ (welcher mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat) geht wie immer vollkommen in Ordnung, genau wie der Preis von 14 € für das 48 Seiten starke Hardcover. Fazit: Ich denke man hat es schon im Text heraushören können, dass ich von „Yiya #1 Der Sorgenfresser“ (Link) wirklich begeistert bin :-D Die Fantasy-Heldenreise der titelgebenden Heldin ist durchweg unterhaltsam und wunderschön in Szene gesetzt – Da bekommt man richtig Bock auf den abschließenden zweiten Band!
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