Mittlerweile haben sich die „Das Schwarze Auge“-Märchen von Hagen Tronje Grützmacher, veröffentlicht in seinem eigenen Verlag „Schwarze Ritter“ und gezeichnet von Orkpapa-Legende Rudolf Eizenhöfer, ja durchaus in der DSA-Szene etabliert. Die beiden bisherigen Bände „Alrik der Basiliskenschreck“ (Link) und „Die kleine Zauberin Nahema“ (Link) erfreuten sich, trotz kleinerer Kritikpunkte, großer Beliebtheit. Na mal schauen, ob sich „Mischa, der Wolf & der Goblin“ diese Schwächen abgelegt hat und somit noch eine Schippe drauflegt :-) Ganz oben im Norden von Aventurien lebt der kleine Mischa in einem Dorf, das so klein ist, dass es noch nicht einmal einen Namen hat. Da seine Mutter in der fernen Stadt als Stadtgardistin für Recht und Ordnung sorgt, wird er von seinen Großeltern betreut. Und sicherlich, die Oma kocht zwar leckere Rote Beete-Suppe, aber trotzdem wird es dem kleinen Mischa schnell mal langweilig zwischen den alten Leuten. Zur Ablenkung erzählt ihm der Großvater dann immer spannende Märchen, etwa die Geschichte von den Himmelswölfen. In dieser geht es um die Anfangszeit von Aventurien, als Wölfe und Menschen noch beste Freunde waren. Doch als das egoistische Mädchen Mada die Wolfswelpen erschlug, zerbrach das innige Band der Freundschaft... Nun ist Mischa nicht auf den Kopf gefallen, höchstens ein wenig kindlich-naiv, und so hinterfragt er die Geschehnisse. Rasch kommt ihm die Erkenntnis, dass er sich stellvertretend für die gesamte Menschheit bei dem Wölfen entschuldigen muss, damit das Band der Freundschaft erneut geknüpft werden kann! Also wandert der kleine Junge eines Tages allein in die tiefsten Wälder, um nach den Wölfen zu suchen – Was kann da schon schiefgehen? :-P „Mischa, der Wolf & der Goblin“ ist immer noch ein Kinderbuch, also spoilere ich sicherlich nicht, wenn ich jetzt schreibe, dass Mischa zumindest nicht gefressen wird ;-) Ganz reibungslos verläuft seine Wolfsentschuldigungsmission aber doch nicht, sodass er sich alsbald glücklich schätzen kann, dass er mit dem Goblin Gax einen Reisebegleiter findet. Im Gespräch mit ihm erfährt Mischa das ein oder andere Problem (z.B. Rassismus gegen Goblins), was vielleicht sogar ein wenig größer ist als die zerbrochene Freundschaft mit den Wölfen – Noch dazu, wo diese doch ihre ganz eigene Meinung zu den Geschehnissen rund um Mada haben... Der Autor & Verleger Hagen Tronje Grützmacher schaffte es in seinem nunmehr dritten Versuch nun endlich, eine rundum gelungenes DSA-Kinderbuch zu schreiben, bei dem ich wirklich nichts zu meckern finde. Die Geschichte, die mit Madas Wolfsmord überraschend düster beginnt (waren die vorherigen beiden Bücher sicherlich auch bedenkenlos für Kindergartenkinder geeignet, würde ich hiermit eher GrundschülerInnen beglücken), nimmt einen für die jungen ZuhörerInnen spannenden Verlauf und endet in einem überraschenden Story-Twist. Dabei webt Grützmacher auch immer wieder kleine moralische und pädagogische Elemente ein, die jedoch nicht zu plakativ sind, so wie es sich halt für ein gutes Märchen gehört :-D Offensichtlicher ist da schon das Namedropping von anderen Werken des „Schwarze Ritter“-Verlags (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte), sodass man jetzt annehmen darf, dass Rudolf Eizenhöfers Orkpapa-Geschichten irgendwie auch zum „Das Schwarze Auge“-Kanon gehören... Apropos Rudolf Eizenhöfer, der liefert wieder mal überaus gelungen ab mit seinen kindgerechten, liebevollen Illustrationen :-) Und so erscheint mir der Preis von 12,90 € für ein 52 Seiten starkes Hardcover-Kinderbuch als völlig legitim. Fazit: Ungelogen, ich müsste jetzt schon wirklich pingelig sein, um echte Kritikpunkte zu finden ;-) Hagen Tronje Grützmacher hat mit „Das Schwarze Auge: Mischa, der Wolf & der Goblin“ (Link) sein bisher bestes DSA-Kinderbuch veröffentlicht! Einfach rundum gelungen, da gebe ich gerne eine Kaufempfehlung ab :-D
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