Ich mag Rollenspiele. Und ich mag Pizza. Sehr sogar! Sogar so sehr, dass ich mal kurz vergesse, dass ich keine Piraten mag 😉 Und damit kommen wir zu „Piraten & Pizza“, einem kurzweiligen Erzählrollenspiel-Partygame-Mix, bei dem man sich um Snacks aller Art (beispielsweise die titelgebende Pizza, aber in der „erwachsenen“ Variante auch um Alkohol) prügelt. Na mal schauen, wie so ein wildes Piratenabenteuer funktioniert...
 

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Das Spielprinzip ist dabei recht simpel: Der Esstisch ist der weite Ozean, die darauf befindlichen Teller/Schüsseln sind geheimnisvolle Inseln voller Schätze. Und dazwischen schippern die Spielenden mit ihren Piratenschiffen umher, dargestellt durch die jeweiligen Trinkgläser. Das Spielziel ist die Anhäufung möglichst vieler Goldmünzen (dargestellt z.B. durch Kronkorken), weswegen man reihum die verschiedenen Inseln abgrast, Wetten auf Duelle abschließt oder feindliche Piratenschiffe entert. Je nach Anzahl der Spielenden sind dann nach 30 bis 90 Minuten alle satt, außerdem kann irgendwer seinen Sieg feiern – Ja, so einfach und genial kann ein Spielkonzept sein!
 

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Aber wie funktioniert das denn nun genau? Reihum bewegt man erst einmal sein Schiff zu einer Insel (Schüssel/Teller), um sich am dortigen Inhalt zu bedienen. Eine Goldmünze gibt es obendrauf. Dann wählt man aus, ob man sich mit der Piraten-Konkurrenz ein Duell liefert (eines von 16 Minispielen, ausgewählt mit 3W6-Probe, etwa Stein-Schere-Papier, Wettblinzeln oder auch Würfel- & Geschicklichkeitswettbewerbe) oder ob man ein Abenteuer erlebt. Hierbei würfelt man erst aus, was man erlebt (W66-Probe) und ob man erfolgreich ist (3W6-Probe), dann wird heldenhaft von den Erlebnissen berichtet. Da kann etwa eine Riesenkrake angreifen oder man muss mit einem zusammengezimmerten Floß vor der gesamten spanischen Armada fliehen – Der Autor Sascha Wagner, der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zukommen lies, lässt hier wirklich kein Klischee aus 🙂 Klappt es mal nicht ganz so mit der Kreativität, etwa weil man die alkoholhaltige Erwachsenen-Variante gewählt hat, kann man zudem auf W66 Hilfsmittel zurückgreifen.
 

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Ist man dagegen nicht an der Reihe, kann man auf die Ergebnisse des/der aktuellen aktiven Spielenden wetten, um sich so ein wenig Gold zu verdienen oder aber um es zu verlieren. Das geht dann hin und her, bis die Spielzeit abgelaufen ist (oder die Teller & Schüsseln leer sind), und dann bestimmt die Größe des Goldschatzes den Sieger. Gibt es ein Unentschieden, folgt noch ein finales Minispiel, dann war es das aber auch wirklich. Wobei natürlich alle Mitspielenden irgendwie gewonnen haben, weil ja alle – trotz des Wettbewerbsgedankens – Spaß hatten. In der ebenfalls vorgeschlagenen Kindergeburtstagsvariante ist dieser übrigens etwas entschärft, dafür kann man „Piraten & Pizza“ dann aber auch schon problemlos mit Kindergartenkindern spielen.
 

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Ich glaube man konnte schon aus meinem Text herauslesen, dass ich „Piraten & Pizza“ sehr wohlwollend gegenüberstehe. Das ist wirklich ein nettes kleines Partygame mit Erzählspiel-Elementen, welches (in meiner Spielgruppe (Link) jedenfalls) die traditionelle Essensrunde am Ende eines Spieleabends auflockert. Aufgrund der einfachen Regeln, die in dem 68seitigen Büchlein wirklich idiotensicher erklärt werden, sollte das auch jeden Kindergeburtstag oder die demnächst anstehende, feuchtfröhliche Halloween-Feier bereichern. Daher gibt es jetzt auch ein überaus positives...

Fazit: Die Artikelüberschrift verkündet es bereits: Der auf deutsch und englisch erhältliche Erzählrollenspiel-Storygame-Mix „Piraten & Pizza“ (Link) ist für Saufabende und Kindergeburtstage gleichermaßen geeignet. Die knapp 10 € für das gedruckte Büchlein oder die je nach Wechselkurs knapp 7 € für die PDF sind eine wirklich gute Investition.