Der literarische Tausendsassa Felix A. Münter (Link) ist zwar vermutlich eher bekannt für seine epischen Werke wie die „Dynastie“-Reihe und die „Das Imperium von Westrin“-Trilogie (Link). Doch zwischen diesen epischen Fantasy-Romanen erscheinen auch immer mal wieder kleinere Genre-Liebhaberprojekte, welche einfach nur rasch konsumierbare, aber doch mit Herzblut geschriebene Trivialliteratur bieten. Dabei deckt Münter verschiedenste Genres ab, von harter Gangster-Action (All about the Money“ (Link)) über Steampunk-Sozialrevolten ("Vita“ (Link)) über politische Post-Apokalypse ("The Rising“ (Link) – absolute Empfehlung!) bis hin zu frostigem Horror ("Arcadia“ (Link)). Aus manchen dieser Genre-Kleinode werden dann auch ganze Reihe, etwa aus dem Horror-Western „Troubleshooter“, welcher mit „Ein Funken Wahrheit“ schon in die dritte Runde geht und damit seinen vorläufigen Höhepunkt und Abschluss erreicht hat. Amerika 1872: Nachdem Samuel Reeve ein Team aus furchtlosen Monsterjägern rekrutiert hat, macht er sich auf die Suche nach neuen Abenteuern. Dem Höllenkrebs im Auftaktband konnte man noch ganz gut standhalten, bei den Bienenmenschen im zweiten Band benötigte man dann aber schon die Unterstützung einer hochtechnologisierten Geheimorganisation. Damit diese verdeckt operierende Bundesbehörde aber auch geheim bleibt, nimmt sie das Team bestehend aus dem Kriegsveteran Samuel, dem spielsüchtigen Arzt Hitchcock, dem mexikanischen Kopfgeldjäger Santiego Calderon, der lautlosen Miss O'Reilly und der schießwütigen Cora Blackbush einfach gefangen. Nun sollen sie sich entscheiden, ob sie sich in die Geheimorganisation eingliedern (böse Zungen würden auch zwangsrekrutieren sagen) lassen oder aber in eine dunkle Kerkerzelle verschwinden… So viel Spoiler muss sein: Natürlich können sie sich den Verlockungen nach neuen Informationen und Hightech-Ausrüstung nicht erwehren, sodass sie nun im staatlichen Auftrag auf Monsterjagd gehen. Und schneller, als ihnen lieb ist, bekommen sie auch schon ihre erste Mission: Am Schauplatz eines historischen Indianergemetzels spielen untote Seelen das Massaker jeden Tag nach. Das an sich wäre ja einfach nur gruselig, aber nicht weiter schlimm, doch ein alptraumhaftes Wesen nährt sich am Leid der Geister. Mit jedem neuen, nachgespielten Indianergemetzel wird es stärker und bedrohlicher… Um es gleich zu sagen: „Ein Funken Wahrheit“ macht genau so viel Spaß wie schon „Das Aufgebot“ (Link) und „Jäger und Gejagte“ (Link). Wer nun aber genau hinschaut, wird doch mitbekommen, dass sich meine Bewertung für jeden Titel immer leicht abgesenkt (83 % > 82 % > 80 %). Dies liegt tatsächlich gar nicht mal daran, dass der Autor Felix Münter plötzlich schlechter schreiben würde (das tut er nämlich keinesfalls) oder die Geschichte langweiliger wäre. Aber mittlerweile merkt man halt schon, dass hinter der Reihe ein klischeelastiges Plot-Konzept steht – Was zwar an sich wundervoll funktioniert, aber die Geschichte doch vorhersehbar werden lässt. Das fängt damit an, dass trotz allem Hin und Her klar ist, dass sich das Team der geheimen Regierungsbehörde anschließen wird und endet damit, dass man, wenn man die „Funktionsweise“ des „Monster of the Week“ verstanden hat, schon weiß wie das Problem gelöst wird… Nichtsdestotrotz unterhält der flüssige Schreibstil gut und auch Fans werden mit dem fortgeführten Meta-Plot sowie neuen Erkenntnissen zu einem der beliebtesten Protagonisten beglückt… Zudem wird das „Troubleshooter“-Universum um Magie erweitert, was sicherlich Geschmackssache ist, und man erfährt endlich, wer bzw. was genau eigentlich der titelgebende Troubleshooter ist :-) Also mehr als genug Gründe, dass sich Fans der Reihe den vorläufigen Abschlussband gönnen, gerade auch ob des günstigen Preises von 2,99 €, den der „Papierverzierer Verlag“ (welcher mir dankenswerterweise ein Rezensionsmuster zur Verfügung stellte) aktuell für das eBook verlangt. Fazit: „Troubleshooter: Ein Funken Wahrheit“ bietet genau das, was Fans der Reihe erwarten: Eine interessante, wenn auch etwas vorhersehbare Fortführung der Handlung mit neuen Entwicklungen im Meta-Plot, die lang erwartete Charaktervertiefung einer Hauptfigur, ein magisches „Monster-of-the-Week“ und natürlich gruseliger Action :-) Dafür hat sich der Autor gute 80 % beziehungsweise glatte 4 von 5 Marshall-Sternen eines Angstmonsterbösen-Onlinehändlers redlich verdient!
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