Manchmal bleiben mir Comics aus irgendeinem Grund so intensiv in Erinnerung, dass ich schwören könnte, der letzte Band wäre erst vor wenigen Wochen erschienen... Beim Okkult-Krimi „Black Magick: Das Erwachen“ (Link) lag ich da nur läppische eineinhalb Jahre daneben ;-) Dabei erinnerte ich mich an den Auftaktband nicht etwa wegen einer grandiosen Story – die war solide, aber halt typisches „Kommissarin löst Fälle mit übernatürlichen Fähigkeiten“ – sondern wegen der großartigen Zeichnungen. Ob der zweite Band diesmal auch mit seiner Geschichte überzeugt? Wie immer bei Fortsetzungen eine kleine Rekapitulation des ersten Bandes: Rowan Black, von ihren Freunden kurz Ro genannt, ist eine erfolgreiche Ermittlerin der Portsmouther Polizei. Was niemand wissen darf: Sie ist zudem auch eine Hexe, welche in ihrer Freizeit mit einem ganzen Zirkel heidnische Rituale abhält. Bisher konnte sie dies auch gut verbergen, doch ein – nur auf den ersten Blick psychisch gestörter – Geiselnehmer kennt nicht nur ihr Geheimnis, sondern auch ihren wahren Namen. Zum Glück kann Rowan White, so sein Unheil verkündender Name, den ihren aber nicht mehr ausplaudern – Beim Versuch, die Hexe zu verbrennen, setzt er sich gleich selbst in Brand ;-) Damit wäre der Fall eigentlich abgeschlossen, doch stattdessen fangen die Probleme erst an, als Hexenjäger die Ermittlungen aufnehmen... Wirklich besser wird es für Ro auch im zweiten Sammelband nicht, denn schon wieder gerät sie auf Arbeit in einen Zwischenfall: Die Befragung eines Verdächtigen eskaliert in einer chaotischen Schießerei auf offener Straße. Und bei zwei Vorfällen in kurzer Zeit, da werden die Kollegen schon mal misstrauisch... Zudem zieht sich die von den Hexenjägern ausgeworfene Schlinge immer enger um den Portsmouther Hexenzirkel. Doch auch eine Dämonin treibt ihr Unwesen, sodass sich die einstigen Todfeinde plötzlich zu einer brüchigen Allianz genötigt sehen... „Black Magick #2 Das Erwachen II“ setzt seine Geschichte mit dem zweiten Sammelband konsequent fort: Man erfährt mehr über die Hintergründe der Figuren (beeindruckend etwa ein Hexenritual in Ro's Kindheit) und auch die losen Handlungsfäden (oder kann man hier schon von einem Knäuel sprechen? :-P) werden wieder aufgenommen. Leider wird hier aber auch das ungewöhnlich ruhige Erzähltempo des Vorgängerbandes beibehalten, sodass man sich beim Lesen mitunter in Geduld üben muss. Ich kann dem „Splitter Verlag“ (welcher mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) daher nur dankbar sein, dass er die Reihe in Sammelbänden veröffentlicht – Würde ich die Geschichte nur in allmonatlichen Heftchen-Häppchen konsumieren können, hätte ich hier doch irgendwann gelangweilt aufgegeben, da die Handlung erst in den späteren Kapiteln/Heften des Sammelbands voranschreitet. Wobei, wenn wir ehrlich sind, wäre ich vermutlich doch drangeblieben, einfach weil die graustufigen Zeichnungen (mit gelegentlichen Farbtupfern) so großartig gelungen sind. Ein Augenschmaus, der mich mit Jeder! Einzelnen! Seite! für das geruhsame Erzähltempo entschädigt hat :-D Fazit: „Black Magick #2 Das Erwachen II“ (Link) ist ein geruhsam erzählter Okkult-Krimi mit grandiosen Zeichnungen und bietet daher genau das gleiche Leseerlebnis wie schon der Auftaktband. Fans dieses Genres dürfen beherzt die 22,80 € für 152 Seiten im Hardcover.
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