Normalerweise lasse ich mich ja nicht von dem neusten Szene-Hype anstecken, aber vom Antihelden-Epos „Black Hammer: Vergessene Helden“ (Link) war auch ich begeistert. Als der zweite Band „Black Hammer: Das Ereignis“ (Link) dann qualitativ noch einen drauf setzte, war es schließlich um mich geschehen ;-) Klar, dass ich da natürlich gespannt war, wie sich das erste Spin-Off „Sherlock Frankenstein und die Legion des Teufels“ schlagen würde...
Lucy Weber, die Tochter des legendären Superhelden Black Hammer, hatte keine leichte Kindheit: Sowohl vor seinem Verschwinden, gerade aber auch hinterher, musste sie ihren Vater verleugnen. Doch Lucy kann einfach nicht vergessen; und so macht sie sich, als sie alt genug ist, auf die Suche nach der Wahrheit. Dabei lernt sie immer neue ehemalige SchurkInnen kennen, die „Das Ereignis“ (also das Verschwinden von Black Hammer & Co beim Kampf gegen den Anti-Gott) miterlebt haben. So unterschiedlich deren Geschichten auch sind, sie alle eint die Erinnerung, dass der fieseste und klügste Schurke von allen – der titelgebene Sherlock Frankenstein – bei diesem epischen Kampf mitgemischt hat. Mit Erschrecken muss Lucy feststellen, dass ihr Feind die ganze Zeit direkt in ihrer Nähe war...
Diesmal gibt es zugegeben nur eine kurze Inhaltszusammenfassung der Ereignisse, da eigentlich jedes weitere Wort ein Spoiler wäre. Damit gleicht dieses Spin-Off den beiden „Black Hammer“-Sammelbänden, da die Geschichte hier wie dort komplex und verwinkelt ist und von den LeserInnen erst entdeckt werden möchte... Also leite ich meinen Text lieber gleich hinüber zu dem Offensichtlichen: Die Zeichnungen von David Rubín fügen sich gut in die Reihe ein, haben jedoch mit einer breiteren Farbpalette und einem cartoonartigeren Zeichenstil die notwendige Eigenheit, um sich von der Hauptserie abzuheben. Lobend hervorheben muss man einige sehr kreativ gestaltete Panele, etwa der Rundgang durch die Irrenanstalt, sowie das beiliegende Bonusmaterial mit Erklärungen, Skizzen und Covern. Wie immer ebenfalls loben muss man auch die Druckqualität vom „Splitter Verlag“ (welcher mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte), sodass der Preis von 19,80 € für 152 Seiten im Hardcover voll in Ordnung geht.
Fazit: „Sherlock Frankenstein und die Legion des Teufels“ (Link) ist ein kreativ gestalteter Comic, wenn man ihn für sich alleine liest, und ein sehr gelungenes Spin-Off, wenn man die Hauptserie kennt. Man wird hier tiefer in das Comic-Setting eingeführt und lernt die Protagonistin besser kennen – Eine Kaufempfehlung für alle „Black Hammer“-Fans :-)