Eines der ersten Dinge, die man über Kaffee lernt, ist die Wichtigkeit der Röstzeit. Bekanntermaßen wird Großindustrie-Kaffee meist nur wenige Minuten lang, dafür aber sehr heiß geröstet. All die Premium-Hipster/Barista-Sorten versuchen sich daher durch eine besonders lange Röstzeit zu profilieren, wobei „Guggenheimer Coffee“ mit 30 Minuten unter den aktuell von mir getrunkenen Sorten den Spitzenplatz einnimmt. Na mal schauen, ob man da auch einen Unterschied schmeckt :-)
Bevor ich etwas über die Kaffeebohnen schreibe, erst einmal ein Lob: Das Verpackungsdesign ist ausgesprochen edel und macht richtig Bock auf eine Tasse Kaffee :-) Auch hier steht ganz groß drauf, dass die Bohnen sehr langsam geröstet wurden. So wirklich mehr Infos gibt es aber nicht, mich hätten beispielsweise das Mischungsverhältnis der Bohnensorten (Arabica, Robusta) und die Hintergründe des Kaffeeanbaus interessiert. Hierzu habe ich auf die Schnelle nichts auf der offiziellen Webseite (Link) gefunden, lediglich das übliche Marketing-Sprech (ausgewählte Bauern, weltbeste Anbaugebiete) sowie den Röstort (kleines Dorf südlich von Neapel). Schade, aber letztendlich geht es mir ja doch nur um den Geschmack :-P
Also mal ran an den Kaffee! Getestet wurde er diesmal von dem Podcast-Dreamteam, also Herbert und mir: Der Geruch beim Öffnen der Packung scheint etwas eigensinnig, ist aber angenehm. Die erste Assoziation geht in die Richtung einer cremigen Praline. Was merklich auffällt sind die deutlich sichtbaren Farbnuancen der Bohnen, wie man auf dem Foto gut erkennen kann. Es gab auch etwas Bruch, aber noch im tolerablen Bereich. Frisch gemahlen und aufgebrüht sah man eine schöne Crema, zudem schmeckten wir eine leichte Schokonote heraus, entgegen der Erwartung (lange Röstung + Robusta-Anteil = weniger Säure) war aber auch die Säure gut bemerkbar. Geschmacklich waren wir überzeugt, es schmeckte uns gut sowohl pur als auch mit Milch. Um Herbert zu zitieren: „Ideale Ergänzung zu einem guten Stück Torte“.
Zum Testzeitpunkt kosteten ein halbes Kilo 11,49 €, ein ganzes Kilo 16,99 € und drei Kilo glatte 48 €. Damit ist der „Guggenheimer Coffee Surpreme“ der hier bisher mit weitem Abstand günstigste Kaffee, der geschmacklich aber problemlos mit den fast doppelt so teuren Sorten mithalten kann :-)