Klicktechnisch ist es zwar ungünstig, wenn ich das Fazit direkt in der Einleitung spoilere, aber da müssen wir jetzt durch: Aller schlechten Dinge sind drei – Könnte man zumindest meinen, wenn man sich den qualitativen Abfall der „Rick Master“-Neuauflage über die letzten drei Bände anschaut. Denn während sich „Kommissar Griot“ (Link) nur an seiner Überambitioniertheit und den dafür viel zu wenigen Comicseiten verhaspelte, war die „Die Todeswette“ (Link) bereits ein überaus lachhafter Kriminalfall. Und lachhaft ist nun auch „Sonne, Strand und Schwerverbrechen“, wenn auch an manchen Stellen immerhin gewollt...
 

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Mord & Totschlag sind für den französischen Star-Journalisten Rick Master wie ein Lebenselixier, sodass ein Strandausflug mit seiner Herzdame Nadine eher langweilig ist. Aber als guter Mensch, der Rick nun einmal ist, lässt er sich von dem Mädchen Beatrice dazu überreden, sich im Strandsand einbuddeln zu lassen. Denn Beatrice hat eine ziemliches Faible für das Begraben von Mitmenschen, was sicherlich bereits der erste Hinweis darauf ist, dass an diesem Mädchen irgendetwas besonders ist. Als dann auch noch zwei bewaffnete Eismänner versuchen, dieses erst zu entführen und dann, als das nicht klappt, eine wilde Schießerei anzuzetteln, geht ein Abenteuer ganz nach Ricks Geschmack los...
 

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„Sonne, Strand und Schwerverbrechen“ fühlt sich deutlich anders an als die anderen im „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) erschienenen Neuauflagen des legendären Kult-Journalisten. Denn hier gibt es keinen klassischen Kriminalfall zu lösen, stattdessen flieht Rick gemeinsam mit Beatrice vor den Mördern, um von einer skurrilen Situation in die nächste zu geraten. Das macht durchaus Spaß, wenn man diesen Band eher als Comedy und weniger als Krimi begreift, führt aber nach gut zwei Dritteln der 48 Seiten dazu, dass die Änderung in der Tonalität umso krasser und damit negativer auffällt. Denn, ein kleiner Spoiler muss sein, natürlich können Rick & Beatrice nicht ewig weglaufen. Und so kommt es mit dem im Hintergrund agierenden Oberbösewicht sowie allen handlungsrelevanten Personen letztlich zu einem brutalen Showdown, bei dem Rick glücklich sein kann, dass er „nur“ angeschossen wird.
 

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Ein Krimi ist das hier jedenfalls nicht, denn Rick knackt hier keine Rätsel, sondern flieht von Handlungspunkt zu Handlungspunkt. Da ist es nur konsequent, dass er am Ende angeschossen (aber natürlich heroisch-maskulin die Zähne zusammenbeißend) in der Gegend herumliegt, während der einerseits überzeichnete und andererseits arg blasse Oberbösewicht durch einen Zufall stirbt. Ende – Aber was für eines?

Fazit: Ich bin enttäuscht. Und ich bin noch mehr in Sorge. Denn was wir mit „Sonne, Strand und Schwerverbrechen“ (Link) erleben, ist jetzt das dritte Mal in Folge, dass der Comic-Autor Zidrou (der so viele Meisterwerke geschaffen hat) die berühmte „Rick Master“-Reihe gegen die Wand fährt. Ärgerlich!

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