Die Heiligen Quellen: Das Spiel für zwei – Machtspielchen mit Machtpunkten

Die meisten Rezensionen auf diesem Blog sind eine schnelle Angelegenheit. Ein Rollenspiel(abenteuer) oder ein Brettspiel wird mit meiner Testgruppe am Wochenende an- oder gar durchgespielt, ein Comic an einem Abend durchgelesen. Dann folgt die Rezension, schon geht es mit dem nächsten Titel weiter. Manchmal aber begleite ich hier im Blog einen Titel über viele Jahre hinweg, einfach weil er sich entweder als sehr langlebig erweist („Shadowrun“ & „Call of Chulhu“ sind hier wohl die prominentesten Beispiele) oder weil es einfach spannend ist, die Entwicklung des Titels an sich oder aber der Kreativen dahinter zu beobachten (z.B. die Comics von Hannes Klesse oder die Brettspiele von Dirk Blech).

Der niveauvolle Trashtalk #67 - Zwischen Fanzine-Nostalgie, #pnpde-Bewegung und einmaligem Kunstprojekt: The CrunchFluff

Früher gab es sie zuhauf: Fanzines, bei denen Fans für Fans über ihr Lieblingshobby schrieben. Mit dem Internet verlagerte sich der Ort des Diskurses, aber spätestens seit den "System Matters"-Kreativwettbewerben gibt es eine Renaissance. Einige Fanzine-Fans wollen aber noch einen Schritt weiter gehen und ein einmaliges, kuratiertes Kunstprojekt erschaffen, welches zwischen den verschiedenen Denk- und Spielweisen des Rollenspiels vermitteln soll. Also haben wir das "The CrunchFluff"-Team einfach mal gefragt, wie sie sich das vorgestellt haben...

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Kurztest: Der Glöckner von Notre-Dame

Beim Stichwort „Der Glöckner von Notre-Dame“ hat wohl jede und jeder sofort die Disney-Figur vor Augen, selbst wenn er, sie oder they (so wie ich) nie den 1996er Zeichentrickfilm geschaut hat. Aber das ist auch nicht schlimm, denn wie so häufig hat die Disney-Verfilmung nur relativ wenig mit dem literarischen oder historischen Original zu tun. Aber zum Glück gibt es ja Comics, die Unwissende eines Besseren belehren ;-) Das war damals schon beispielsweise bei „Pocahontas“ so, bei dem die Comic-Adaption (Link) deutlich besser und näher „am Original“ war als der Disney-Kolonialismuskitsch, und das ist auch hier bei – kleiner Spoiler – „Der Glöckner von Notre-Dame“ der Fall :-)
 

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Kurztest: Frontier

Nun ist es ja kein Geheimnis, dass ich ein großer Fan des „Splitter Verlags“ bin. Was mich aber nie davon abhält, auch mal ironische Seitenhiebe zu verteilen, wenn die PR-Abteilung über Ziel hinaus schießt. Wie etwa bei der leichtgewichtigen SciFi-Action „Colony“ (Link), welche als charakterstarke Space-Opera im Stil von „The Expanse“ beworben wurde. Aber nun gibt es endlich einen SciFi-Comic, der diesen Werbespruch auch verdient: „Frontier“ vom Autor & Zeichner Guillaume Singelin bietet eine epische Geschichte, deren Bodenhaftigkeit (ziemlich ironisch, da der Comic in der Schwerelosigkeit spielt), Realismus und Kapitalismuskritik perfekt zur legendären Roman-Reihe passt. 
 

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Kurztest: Die 5 Reiche #13 Am Leben bleiben

Die aus jeweils vier sechsbändigen Zyklen bestehende Fantasy-Reihe „Die 5 Reiche“, in der anthropomorphe Königshäuser um die Macht über den zentralen Ozean Arthrys kämpfen, gehört ja bekanntermaßen zu den absoluten Comic-Highlights des „Splitter Verlags“ (der mir, gleich vorweg, wieder ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte). Zugegeben, der zweite Zyklus (Link) kam qualitativ leider nicht an den Auftakt-Zyklus heran (pseudo-europäische Adelskämpfe sind halt doch spannender als Asia-Unterweltkriege), aber das zwischendurch erschienene SpinOff (Link) hat mich direkt wieder vollständig mit der Reihe versöhnt. Also schauen wir doch mal, wie es weiter geht.
 

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Kurztest: Metropolia #1 Berlin 2099

Im „Splittercast“ (Link), dem verlagseigenen Podcast des „Splitter Verlags“ (der mir, das sei gleich zu Beginn gesagt, ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte), fragt Max irgendwann immer wieder, was denn die Kreativ-Duo-Traumpaarung wäre. Damals wünschte ich mir Winfrid Lupano und Nicole Scott, aber mit dem ersten „Metropolia“-Band haben wir nun eine weitere Traumpaarung, welche meinem Wunsch in nichts nachsteht, nämlich die SciFi-Dystopie-Autorenlegende Fred Duval und der deutsche Star-Zeichner Ingo Römling. Und dann spielt das alles auch noch in unserer Bundeshauptstadt! Da kann doch nix schiefgehen, oder?
 

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Blasfamous – Schuster, bleib bei deinen Leisten?

Der Name Mirka Andolfo ist den meisten Fans dieses Blogs sicherlich ein Begriff. Denn die Zeichnerin zaubert in ihrem ganz eigenen, immer irgendwie cartoonig-knuffig-knallbunten Stil immer wieder mal mehr, mal weniger gruselige Dämonen aufs Papier. Mitunter ist sie sogar das einzige Highlight, wenn die eigentliche Geschichte mal komplett verkackt, etwa bei „Die Chroniken von Under York“ (Link). Gelegentlich textet sie aber auch selbst, beispielsweise die dämonische Sex-Romantasy „Sweet Paprika“ (Link), aber da blieb mir immer der Gedanke, dass Mirka sich und auch uns einen großen Gefallen tun würde, wenn sie beim Zeichnen bleiben würde – Quasi als Musterbeispiel für die deutscheste aller Redewendung „Schuster, bleib bei deinen Leisten“. Aber hey, natürlich tut sie uns nicht diesen Gefallen, weshalb ich jetzt mit 184 Seiten purer Blasphemie konfrontiert bin...
 

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Thrax #2 Amor et Gloria (Liebe und Ruhm) – Die Porno-Parodie von „Gladiator II“

Es war wohl das paradoxest-mögliche Fazit, welches ich dem „Thrax“-Auftaktband zugestehen konnte: „Lupi, Fratres, Amantes“ (Link) war der beste „Splitternackt“-Titel überhaupt, weil er von allen Comics des „Splitter Verlags“-Erotik-Imprints am allerwenigsten ein „Splitternackt“-Titel war – Und das, obwohl es hier haufenweise Nacktheit und Sexszenen gab! Aber trotzdessen standen spätrömische Dekadenz, politische Intrigen und nicht zuletzt brutale Gladiatoren-Kämpfe im Vordergrund, weshalb ich an dem zweiten Band durchaus Interesse hegte. Ob ich mich zu früh gefreut habe?
 

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Kurztest: Kriege & Drachen #2 Die Escadrille Lafayette

Vor gut einem halben Jahr zeigte ich mich ausgesprochen begeistert vom Auftaktband der „Kriege & Drachen“-Konzeptserie, bei der Drachen in Kriege eingreifen – Was würde man bei diesem Titel auch sonst vermuten? Nun ist der zweite Band erschienen, bei es wieder um Alliierte gegen Deutsche geht, wenn auch einen Weltkrieg früher. Und das ist diesmal gar nicht so gut...
 

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Star Raider: Hyperion Prime – Mit Kinderkrankheiten, aber auch mit Potential

Und erneut muss ich mich wiederholen: „Die Klabauter Chroniken“ (Link), also die dreiteilige Solo-Spielbuch-Reihe von Barbara & Tobias Riedel, gehört für mich zu den großen Rollenspiel-Überraschungen der letzten Jahre! Aber wir wissen alle, dass ich vom Piraten-Thema ja prinzipiell wenig halte, vom SciFi-Thema dafür umso mehr... Und dann lag da überraschend eine SciFi-Spielbuch von dem Autoren-Ehepaar im Briefkasten! Ich war natürlich ziemlich gehyped. Und vor allem war ich unglaublich gespannt, gibt es in dieser Genre-Nische doch eher wenige Spielbuch-Vertreter. Außer dem grandiosen „Verax: Das Experiment“ (Link), bis zum heutigen Tag der Gold-Standard für SciFi-Spielbücher, fällt mir da gerade kein Konkurrenzprodukt ein. Haben wir hier also vielleicht den Thronfolger?