Heute erscheint „Troubleshooter: Jäger und Gejagte“, der neuste Teil der WildWest-Horror-Reihe aus der Feder von Felix A. Münter – Dem preisgekrönten Autoren, der es problemlos schafft 12 gute bis sehr gute Romane in 12 Monaten wegzuschreiben. Da kommt man mit dem Lesen gar nicht mehr hinterher, weshalb ich nun erst einmal den Ende September erschienenen Auftaktband bespreche :-)
Amerika 1872: Während sich die Vereinigten Staaten noch immer vom blutigen Sezessionskrieg erholen und nebenbei immer weiter in den Wilden Westen vorstoßen, stellt der Kriegsveteran Samuel Reeve ein Team aus SpezialistInnen zusammen: Den spielsüchtigen Arzt Hitchcock, den schmierigen Kopfgeldjäger Santiago Calderon, die flinke Miss O'Reilly sowie die schießwütige Cora Blackbush. Warum genau verrät er anfangs nicht, und das ist wohl auch besser so, denn sonst hätten ihn die Neumitglieder sicher für verrückt erklärt ;-) Denn Samuel glaubt, dass es da draußen gefährliche, unbekannte Wesen gibt, die ganze Städte dem Erdboden gleichmachen – Und dass die Regierung davon weiß, dies aber vertuscht! Logisch, dass fast alle Troubleshooter erst einmal mehr als nur skeptisch sind – Aber eben nur fast alle, denn Cora hat die Folgen eines solchen Angriffs schon einmal mit eigenen Augen gesehen und brennt, da dabei auch ihre Familie umkam, natürlich auf Rache... Und so beginnt das fünfköpfige Grüppchen seine Ermittlungen. Anfangs noch ohne Erfolg, geraten sie eher zufällig mitten in einen Angriff dieser teuflischen Kampfmaschinen. Auf sich allein gestellt und vollkommen unterbewaffnet, weitab der Zivilisation, entbrennt ein brutaler Kampf ums Überleben!
Vielleicht das Negative zuerst, damit ich das gleich mal weg habe: „Troubleshooter: Das Aufgebot“ ist alles andere als originell. Es ist eine mitunter arg vorhersehbare Aneinanderreihung und Zitierung von altbekannten Figurenkonzepten, WildWest-Klischees und Handlungsbögen. Aber Autor Felix A. Münter (welcher mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) erzählt diese Geschichte mit so einer Leichtigkeit und so einem immerwährenden Vorwärtsdrang, dass man als LeserIn einfach jedes Kapitel, ach was untertreibe ich, jede einzelne Zeile dieses WildWest-Horror-Thrillers genießt! Dank seines routinierten Schreibstils liest sich die Geschichte wirklich gut weg und er schafft es ganz hervorragend, seine Worte vor dem geistigen Augen seiner LeserInnen lebendig werden zu lassen :-) Da verzeiht man gerne, dass die Figuren noch arg flach sind und fünf Troubleshooter eigentlich auch mindestens eine(r) zu viel sind – Gerade Miss O'Reilly trägt faktisch gar nix zur Handlung bei, ihre Fähigkeiten (in Form von granatenähnlichen Wurfgeschossen) hätte man problemlos jemand anderen übernehmen lassen können. So dachte ich mir mehrfach „Ach, die gibt’s ja auch noch.“ :-P Aber gut, wenn sich die Geschichte in die Richtung entwickelt, in die ich denke, braucht man sie vielleicht doch noch. Die anderen Protagonisten harmonieren allerdings alle gut miteinander, gerade auch durch die kleinen verbalen Neckereien wirkt dieses Grüppchen lebendig. Man nimmt hier dem Autor durchaus ab, dass sich diese eigentlich des Geldes wegen zusammengeschlossene Truppe aus Individualisten im Angesicht der Gefahr zusammenrauft und irgendwann auch zusammenwächst.
Fazit: „Troubleshooter: Das Aufgebot“ (Link) ist ein sehr unterhaltsamer WildWest-Horror-Thriller, den ich jedem Genre-Fan ans Herz legen möchte. Er umfasst wirklich problemlos an einem Stück weglesbare 184 Seiten, wofür der „Papierverzierer Verlag“ vollkommen akzeptable 2,49 € für das gut lektorierte eBook haben möchte. Auch wenn darin viele altbekannte Elemente vorkommen, schreibt der Autor Felix A. Münter doch so brillant, dass man über diese kleineren Kritikpunkte gerne hinweg sieht. Die 83 % beziehungsweise 4,15 / 5 Sheriffsterne sind verdient und machen richtig Lust auf den Folgeband!