Soudard: Abenteuer Anthologie I – Drei Kurztrips ins realistische Mittelalter

Das Mittelalter-Rollenspiel „Soudard“ ist für mich, zumindest Stand heute, der Indie-Geheimtipp dieses Jahres. Taktische Großschlachten, welche die gleichen W10-Regelmechaniken wie für intime Intrigen & erzählerisches Sozialspiel verwenden, gepaart mit historischer Authentizität – Allein das Konzept von „Soudard“ hatte schon mein Interesse geweckt, bevor dann dessen Autor Alexander Lenz (Link) anschließend im Podcast (Link) final meine Begeisterung entfachte. 
 

Piraten & Pizza – Für Saufabende und Kindergeburtstage gleichermaßen geeignetes Rollenspiel

Ich mag Rollenspiele. Und ich mag Pizza. Sehr sogar! Sogar so sehr, dass ich mal kurz vergesse, dass ich keine Piraten mag 😉 Und damit kommen wir zu „Piraten & Pizza“, einem kurzweiligen Erzählrollenspiel-Partygame-Mix, bei dem man sich um Snacks aller Art (beispielsweise die titelgebende Pizza, aber in der „erwachsenen“ Variante auch um Alkohol) prügelt. Na mal schauen, wie so ein wildes Piratenabenteuer funktioniert...
 

Shadowrun: Domino-Effekte – Freudentränen oder Angstschweiß?

Der durchschnittliche deutsche Rollenspiel-Fan assoziiert den Begriff Metaplot (also quasi die allumfassende Hintergrundgeschichte, die mit jedem Abenteuer, jeder Kampagne und sogar jeder Ingame-Zeitschrift weitergesponnen wird) ja vorrangig mit „Das Schwarze Auge“. Aber auch „Shadowrun“ ist bei diesem Thema ganz vorn mit dabei. Zur Zeit (2082 in der Spielwelt, 2023 in der amerikanischen und 2024 in der deutschen Realwelt) gibt es einen massiven Umbruch, der die gesamte 6. Welt erschüttert und der nebenbei noch eine ganze Reihe an wichtigen Nichtspielercharakteren ins Gras beißen lässt. Und wer ist da natürlich wieder mittendrin? Genau, die Spielenden, und zwar im neuen Abenteuerband „Domino-Effekte“.
 

Avatar Legends: Einstiegsbox – Toll für den Umstieg, schwierig für den Einstieg

Auch wenn „Avatar: Der Herr der Elemente“ sowie dessen Nachfolger „Die Legende von Korra“ zu den bedeutendsten westlichen Zeichentrickserien gehören, sind sie doch an mir vorbei gegangen. Ebenso erging es mir mit den überall arg gehypten „Powered by the Apocalypse“-Rollenspielregeln, einfach nicht meine Baustelle – Obschon sich Jörg Köster in meinem Podcast (Link) sehr viel Mühe gab, um mich vom Gegenteil zu überzeugen 😉
 

Cthulhu: Die Mutprobe – Aufgeblähter, aber spaßiger Kinder-Grusel

Es gibt einige Dinge & Ereignisse, die in meiner Jugend an mir vorbei gegangen sind. Nicht immer bin ich darüber froh, aber bei einem Thema dann aber doch: Mutproben! Egal ob Ladendiebstähle, Klippensprünge oder eben Einbrüche in Spukhausruinen – Zum Glück war mein bester Kumpel, der Blognamensgeber Stephan, ein ziemlich vernünftiger Mensch, der solch einen Quatsch gelassen hat (und entsprechend auch nicht von mir verlangte). Immerhin die letztgenannte Mutprobe kann ich nun aber am Rollenspieltisch gefahrlos nachholen, denn „Pegasus Press“ (die mir mutigerweise ein Rezi-Muster zur Verfügung stellten) hat ein jahrzehntealtes Turnier-Abenteuer als überarbeiteten Grusel-OneShot übersetzt und publiziert. Na dann schauen wir mal, ob ich alter Angsthase überhaupt mutig genug für „Die Mutprobe“ bin...
 

Mythaloria – Noch nicht episch, aber schon vielversprechend!

Von all den deutschen Rollenspielen, die in der letzten Dekade das Licht der Welt erblickten, ist „Ultima Ratio“ (Link zur ausführlichen Podcastfolge mit dem Entwickler Nikolas Tsamourtzis) wohl das unterschätzteste. Aber zugleich auch eines der wandelbarsten, denn mit der richtigen Grundregelwerk-Settingband-Kombination kann man von einem WildWest-Endzeit-SciFi-Mix (im Ödland von „Auda“ (Link)) über „puren“ Cyberpunk (z.B. in den auda'ischen Städten, aber auch in „Harlands Loch“ (Link)) bis hin zum Space-Trucker-Roadmovie (mit dem „Cargopunk-Basisbuch“) so ziemlich alle SciFi-Subgenres erleben. Das grundlegende W4-Würfelpool-Regelsystem funktioniert aber auch fernab des Weltraums, denn mit „Mytholoria“ erschien nun quasi die Fantasy-Variante, welche sich mit einigen spannenden Setting-Ideen wohltuend vom EDO-Einheitsbrei abhebt.
 

Schnutenbach: Die Brut des Bösen – Düsterer Krimi-Spaß von Karl-Heinz Zapf

Das universelle Fantasy-Setting „Schnutenbach“ (Link), einstmals geschrieben und dann regelmäßig erweitert vom Rollenspiel-Urgestein Karl-Heinz Zapf, hat sich in den letzten Jahren ja mehr oder minder deutlich in Richtung düsterer DungeonCrawler entwickelt. Egal ob man eine magische Glocke in einer Dunkelzwergen-Festung (Link) finden sollte oder ob es ein okkultes Blutmond-Ritual (Link) zu verhindern galt, immer wieder paarte sich in den Zapf'schen Werken eine eher simple, aber mehr als nur umfangreich beschriebene Hintergrundgeschichte mit einem sehr kreativen Dungeon-Design...

 

Avatar Legends – Tolle Rollenspiel-Umsetzung der TV-Serie

„Avatar – Der Herr der Elemente“ zählt, ebenso wie der Nachfolger „Die Legende von Korra“, zu den bedeutendsten und auch besten westlichen Animationsserien. Eine riesige Fangemeinde (die zweifelsohne durch die diesen Monat startende Netflix-Verfilmung noch einmal anwachsen wird) lässt sich auch viele Jahre nach dem Serienende noch gern in die fernöstlich angehauchte Fantasy-Welt entführen, was u.a. der wahnsinnig erfolgreiche Rollenspiel-Kickstarter (fast 10 Millionen US$) beweist. Nun hat sich „Pegasus Spiele“ die Lizenz gesichert und „Avatar Legends“ eingedeutscht. Na mal schauen, ob ich als „Gelegenheits-Avatar-Zuschauer“ begeistert sein würde oder ob das hier nur wieder Merchandise-Fanabzocke ist... 

 

Die Herbstlande: Das Rollenspiel: Abenteuerband – Cum grano salis

Schon vier Jahre ist es her, dass der Phantastik- und vor allem Horror-Kleinverlag vom namensgebenden Charmebolzen Torsten Low auf den Rollenspiel-Zug aufsprang und für seine erfolgreichste Fantasy-Reihe (mittlerweile weit über ein Dutzend Romane, Anthologien & Novellen) ein überraschend wohlwollend aufgenommenes Grundregelwerk (u.a. positive Rezensionen vom Comicdealer (Link), von Würfelheld (Link), von Greifenklaue (Link) und von Verena Jung (Link)) veröffentlichte.

Kurztest: Freude, schöner Götterfunken... Kampagnen-Dossier & Immersions-Mappe

Als ich letztens, also krass late to the party, meine Rezension zu „Freude, schöner Götterfunken...“ (Link) schrieb, stand in meinen Fazit „[...] ein phantastisches und vor allem hochwertig produziertes Rollenspiel-Erlebnis“. Denn die Rollenspiel-Box enthielt mehr Spielmaterial (z.B. Landkarten, Pappmarker & Ausrüstungskarten) als ein typisches Brettspiel oder gar eine CoSim, noch dazu in einer beeindruckenden Druckqualität... Aber man kann bei sowas ja immer noch eine Schippe drauflegen, weshalb Tobias & Torsten a.k.a. das „Donnerhaus Studio“ nun noch zwei Handout-Erweiterungen herausgebracht haben.