Letztes Jahr hatte ich ja einen sehr unglücklichen Einstand in die Spielbuch-Welt von Erfolgsautor Jens Schumacher, denn das zur „Welt der 1000 Abenteuer“-Reihe (Link) gehörende „In den Fängen der Seehexe“ (Link) war trotz coolem Unterwasser-Setting ein spielerisches Fiasko. Doch der die Neuauflagen publizierende „Mantikore Verlag“ gab zum Glück nicht auf – Schon der folgende Band „Das Vermächtnis des Zauberers“ (Link) war sehr viel spaßiger. Nachdem dann auch „Monster Park“ (Link) durchaus zu gefallen wusste, war meine Spannung auf den neusten Teil der Reihe enorm groß…
„Welt der 1000 Abenteuer: Der Schatz der Oger“ führt den Spieler wieder zurück in das beschauliche Dörfchen Roog, welches im Fantasy-Reich Konduula liegt. Der fette Vetter Bolko, das sich ständig selbst überschätzende Anhängsel aus „Das Vermächtnis des Zauberers“, hat nach der Weltrettung im letzten Spielbuch scheinbar Gefallen am Abenteuer gefunden und macht sich ohne große Vorbereitung auf, um im gefährlichen Forst von Yorrok den titelgebenden Schatz der Oger zu finden. Sich dessen Inkompetenz bewusst, schickt sein Vater nun den Spieler los, um Bolko vor einem schlimmen Schicksal zu retten… Das Abenteuer an sich ist wieder sehr linear aufgebaut, bietet aber an allen Ecken und Enden kleine Schlenker, beispielsweise die Möglichkeit Gespräche zu führen oder Orte zu erkunden. Dies sollte man auch dringlichst tun, bekommt man dadurch doch sehr häufig nützliche Hinweise oder auch Gegenstände (teilweise werden diese zwingend benötigt, um das Spielbuch lebendig abzuschließen).
Auf seinem Abenteuer lernt der Spieler allerlei mal mehr, mal weniger freundlich gesonnene Monster und Fabelwesen kennen. Zudem müssen einige tückische Fallen gemeistert werden. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei, auch im Hinblick auf eine jüngere Zielgruppe, angemessen. Oft muss dafür einfach richtige Entscheidungen treffen, manchmal aber auch eine Probe absolvieren. Diese ist wieder sehr glücksabhängig, da man erneut zufällig auf Runensteine tippen muss, welche dann ein Ergebnis vorgeben. Immerhin kann man gelegentlich auf seine bei Spielbeginn gewählte Spezialfähigkeit (wobei ich erneut das Gefühl habe, dass manche Fähigkeiten wesentlich häufiger genutzt werden, diesmal Vorahnung) oder einen im Spielverlauf gesammelten Gegenstand zurückgreifen, um eine Handlungsalternative zu haben.
„Welt der 1000 Abenteuer: Der Schatz der Oger“ umfasst, wie schon der letzte Band, 250 Abschnitte. Damit ist natürlich keine ausufernde Prosa möglich, eine bildhafte Beschreibung der meisten Orte gelingt Jens Schumacher aber trotzdem. Zudem gibt es wieder gefällige Zeichnungen. Für das knapp 270 Seiten starke Taschenbuch möchte der „Mantikore Verlag“ (welcher mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) die mittlerweile üblichen 11,95 €.
Fazit: Für „Welt der 1000 Abenteuer: Der Schatz der Oger“ (Link) gilt exakt das gleiche Fazit wie für den Vorgängerband: Insgesamt betrachtet ein typischer 3,5er / 5, wobei man aus Sicht der jugendlichen Zielgruppe bedenkenlos auf 4 aufrunden darf.