Ein gruseliges Haus, eine alteingesessene Familie, düstere Visionen und ein schrecklicher Fluch – Genau darum geht es im heute frisch gestarteten Kartenspiel-Kickstarter „Visions“ (Link) von Thomas Neu. Ich hatte die Gelegenheit, schon vor dem Start der Crowdfunding-Finanzierung einen Prototypen anzutesten. Die Aufgabe der Spieler ist es den Fluch der Familie Yates aufzudecken und zu brechen. Eine nette Idee und grafisch sehr hübsch anzuschauen, letztendlich spielerisch aber nicht von großer Relevanz, denn der Punktesammel-Spielmechanismus würde auch gut in anderen Settings funktionieren. Sei es drum, so sieht es jedenfalls sehr stylisch aus :-)
Zuerst muss das Spiel aufgebaut beziehungsweise, in der Deluxe Version, die Spielmatte vorbereitet werden. Nebenbei, wer nun nach dieser Artikellektüre crowdfunden möchte, sollte unbedingt die Deluxe-Version nehmen, denn für grad mal 14 € mehr gibt es neben einer Minierweiterung eine eine stylische, qualitativ gute Mousepadmaterial-Spielmatte, welche der Atmosphäre sehr zuträglich ist :-) Nun aber zur Vorbereitung: Man schnappt sich bis zu vier weitere Mitspieler (wenn man die nicht hat, kann man auch alleine spielen, was ich sehr cool finde :-D) und drückt jedem dann sechs Uhrenkarten und eine Visionskarte (aus dem jeweils getrennt gemischten Stapel) sowie das Spielertableau plus Spielmarker in die Hand. Schon geht’s los: Um den Fluch zu brechen darf jeder Spieler reihum folgende Aktionen durchführen: Er KANN Uhrenkartenkarten auf einen Kartenplatz spielen und/oder Uhrenkarten und Visionsenergie tauschen. Zudem MUSS er erhaltene Visionssteine legen und zum Zugende drei Uhrenkarten ziehen, wobei maximal neun Handkarten erlaubt sind. Und was bringt das alles? Die Uhrenkarten zeigen vier verschiedene rechtwinklige Stellungen. Diese müssen die Familienkarten (Familienmitglieder, aber auch Orte, Räume und Edelsteine) verbinden, damit der Spieler dann die jeweiligen Belohnungen (Mentalpunkte, Visionsenergie, Visionssteine) einsacken kann. Und was mach ich nun damit? Visionsenergie ist so eine Art Tauschwährung. Visionssteine werden auf der jeweiligen Visionskarte platziert, dabei müssen die entsprechenden Farben passen. Hat man dann die eine waage- oder senkreiche Reihe fertig, gibt es Mentalpunkte. Wer davon 40 hat gewinnt, aber bereits bei 20 und 30 werden die Punkteverhältnisse nochmal durcheinander gewirbelt, sodass selbst der letzte Spieler nicht den Anschluss verliert und es bis zum Schluss spannend bleibt :-)
Jetzt hab ich den Regeltext – nur die Basisregeln, denn es gibt auch noch ein erweitertes Spiel – ganz schön runtergebrochen, darum empfehle ich jedem Leser lieber mal die englische (Link) oder deutsche Spielanleitung (Link) auf der Kickstarter-Seite herunterzuladen. Dabei sollte man sich aber sehr viel Zeit nehmen, denn meine Textspieler und ich fanden den Aufbau und die Struktur der textlastigen Anleitung noch verbesserungswürdig – Die ersten zwei, drei Spiele haben wir ziemlich viel rumgerätselt ob wir überhaupt richtig spielen ;-) Okay, eigentlich frage ich mich das jetzt immer noch, hier wären mehr erklärende Beispiele gut gewesen... Aber wenn man erst einmal dahinter gekommen ist macht „Visions“ dann durchaus Spaß! Je nach Spieleranzahl dauert dieser, so man denn mal die Regeln kapiert hat, ein bis zwei Stunden. Preislich schlägt die Grundversion 19 € zu Buche, die Deluxe Variante 33 €. Beides vollkommen in Ordnung, erhält man hierfür doch bereits in der Grundversion 24 Familienkarten, 5 Visionskarten, 1 Zentrumskarte, 5 Spielertableaus, 72 Uhrkarten und 1 Mentalpunkttableau sowie 30 Spielmarker und 90 Visionssteine aus Holz, . Dabei ist das Spielmaterial sprachneutral, was ein dicker Pluspunkt ist. Die frisch gestartete Kickstarter läuft bis zum 24. August, braucht mindestens 9.000 € und steht nach wenigen Stunden bereits bei nem knappen Tausender.
Fazit: „Visions“ (Link) ist ein sehr stylisches Kartenspiel mit einigen interessanten Spielmechaniken (die Wegverbindungen mit Uhrenkarten), welches seinen Spielspaß aber hinter der verbesserungswürdigen Anleitung versteckt. Alles in allem geht mein Daumen aber nach oben.