Letzten Monat bauten die Comic-Spezialisten vom „Splitter Verlag“ ihr kleines, aber feines Portfolio an fernöstlich angehauchten Graphic Novels mit dem von mir recht wohlwollend rezipierten Serienauftakt „Senseï: Die Schule der einsamen Wölfe“ (Link) weiter aus. Zudem erschien der erste Sammelband der „Samurai“-Reihe (Link), in dessen Serienuniversum nun auch das Spin-Off „Samurai Legenden #1 Furiko“ gehört. Hier wird die Vorgeschichte einer der Schattenschwestern näher beleuchtet, nachdem deren Auftritt in der Hauptserie ja eher kurz ausfiel ;-) Die Geschichte beginnt damit, dass die bewusstlose Furiko von zwei Einsiedler-Mönchen gefunden und wieder aufgepäppelt wird – Ausgerechnet ein Reitunfall hat die gefährliche Kriegerin KO gesetzt, nachdem es zahllose Söldner und Auftragsmörder nicht geschafft haben... Zwei Wochen früher: Nachdem sie sieben Angreifer erledigt hat, konfrontiert sie deren Auftraggeber – Pikanterweise ihren ehemaligen Meister. Dieser schickt sie auf eine gefährliche Mission, im Gegenzug stellt er ihr Informationen über ihre vermissten Schwestern in Aussicht. Den Auftrag erledigt die skrupellose Furiko mit tödlicher Präzision, doch anstatt der erhofften Antworten erhält sie nur die Gewissheit, dass sie zur abhängigen Spielfigur eines mächtigen Fieslings geworden ist... Die inhaltlich sehr überschaubare Geschichte dieses Auftaktbandes ist recht banal und besteht aus einer Aneinanderreihung von furiosen, blutigen Gemetzeln, welche jeweils durch mehr oder minder kurze Story-Einschüben, welche die Handlung voranbringen, unterbrochen werden. Prinzipiell ist das für dieses „Samurai“-Spin-Off aber kein großes Problem, wird der Leser doch durch die schnelle Schlagzahl der Ereignisse sowie deren gelungene Inszenierung bei der Stange gehalten :-) Sozusagen als Bonus obendrauf gibt es noch die interessante und bildhübsche Furiko, welche zwar noch nicht tiefgreifend charakterisiert wird, jedoch durchaus Potential für einen längeren, mehrbändigen Handlungsstrang bietet. Dabei wurde die Reihe so konzipiert, dass man jeden Band trotz des übergreifenden Story-Bogens auch als Einzelband und ohne Vorkenntnisse der Mutterserie lesen kann. Das Konzept geht in diesem Auftaktband, trotz eines verschmerzbaren Cliffhangers, dann auch tatsächlich auf – Auch, weil es in einem achtseitigen Anhang neben sehr sehenswerten Skizzen noch einige einordnende Kommentare des Autors gibt. Grafisch gefällt mir „Samurai Legenden #1 Furiko“ ganz hervorragend: Die Zeichnungen sind gerade in den Kämpfen sehr dynamisch, dazu passt die stimmungsvolle Kolorierung. Hier hab ich absolut nichts zu meckern :-) Genau so wenig meckern kann ich über die gewohnt tolle Druckqualität vom „Splitter Verlag“ (welcher mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte), welcher für das 56 Seiten umfassende Hardcover faire 14,80 € verlangt. Fazit: Inhaltlich ist „Samurai Legenden #1 Furiko“ (Link) ein typischer Auftaktband, welcher mich jedoch mit seiner furiosen Inszenierung begeistern konnte :-D Und da es sich anbietet: Den überraschend ähnlichen „Splitter Verlag“-Fernost-Comic „Senseï: Die Schule der einsamen Wölfe“ (Link) metzelt Furiko in sämtlichen Belangen genüsslich dahin ;-)
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