Mein Kumpel Nico liegt mir ja schon seit langer Zeit damit in den Ohren, dass das Fantasy-Rollenspiel „Splittermond“ der heißeste Scheiß ist und ich gefälligst mal dazu eine Rezension schreiben soll. Da ist es doch eine glückliche Fügung, dass Nadine bei der SFF-Con-Tombola (Link) das Abenteuer „Im Zeichen der Schlange“ (Link) gewann ;-) Und da meine Spielgruppe aktuell eh mal einen exotischen Schauplatz bespielen wollte, war das jetzt natürlich die ideale Gelegenheit sich in den Dschungel von Gotor zu wagen... Die Handlung ist recht einfach und dürfte gerade Freunde von „Indiana Jones“ und „Tomb Raider“ ansprechen: Die Spieler werden von Fidor Eichenblatt angeheuert, um im tiefsten Dschungel einen machtvollen Smaragd zu finden. Das ist aber leichter gesagt als getan, benötigt man dazu doch die Schatzkarte einer früheren Expedition. Diese wurde von den damaligen Teilnehmern zur Sicherheit gevierteilt, daher gilt es zuerst diese in der Hafenstadt Dikango ausfindig zu machen. Im Zuge der Wiederbeschaffung treffen die Spieler dann auf den ortskundigen Kultisten Serpentino, welcher sich der Schatzsuche anschließt und mit ihnen den Gefahren des Dschungels trotzt... Ich denke es ist jetzt kein Spoiler, wenn ich verrate, dass die Spieler nach dem zermürbenden Kampf mit Flora & Fauna irgendwann den Smaragd finden ;-) Dieser befindet sich im Grabmal des Geschuppten Kaisers, einer als mehrstufiger Dungeon fungierender Pyramide mit allerlei Fallen und natürlich tödlichen Schlangen. Außerdem ist da noch ein machthungriger Schlangenkult, dem die Schatzsuche der Spieler gar nicht in die finsteren Pläne passt... Das Abenteuer ist dabei grob in drei Abschnitte aufgeteilt, von denen zwei recht offen und einer sehr linear gestaltet sind. Nach der kurzen Einleitung (die man problemlos mit 3 Sätzen in 5 Minuten abhandeln kann :-P) müssen die Spieler im ersten großen Abschnitt die ehemaligen Expeditionsteilnehmer beziehungsweise deren Nachfahren ausfindig machen, um an die Schatzkarten-Viertel zu gelangen. Dazu können sie sich frei in der gut achttausend Einwohner großen Hafenstadt Dikango bewegen, welche im Abenteuer zwar kurz, aber ausreichend genug beschrieben wird. Anhand der bereits zugänglichen Informationen kann man mit ein wenig Cleverness und sozialer Interaktion tatsächlich überraschend zügig die ersten Erfolge erzielen. Dabei bietet das Abenteuer immer auch oft einen Plan B oder manchmal gar C, um an die Schatzkartenteile zu gelangen, sodass einer Gruppe nicht ein bestimmter Spielstil aufgezwungen wird. Der zweite große Abschnitt bietet ein linear beginnendes, später offenes Reiseabenteuer. Ganz klassisch mit Hexfeld-Karte, Zufallsereignissen und Nebenquest :-) Irgendwann, so man nicht an Flora, Fauna oder Fallen gescheitert ist, erreicht man dann mit der Dungeon-Pyramide den letzten Abschnitt. Der ist sehr linear gestaltet und mündet in einem dramatischen Endkampf (welcher auch wieder, je nach Gruppe, unterschiedlich gelöst werden kann), wie man vielleicht schon aufgrund des hübschen Buchcovers erahnt ;-) „Im Zeichen der Schlange“ gefällt mir in weiten Teilen gut, ein paar Kritikpunkte habe ich aber trotzdem. Aber pädagogisch richtig erst das Lob: Das Dschungel-Szenario ist extrem cool. Der generelle, halb-offene Aufbau gefällt mir ebenso wie der Umstand, dass so ziemlich jede Fähigkeit gefordert wird. Auch hat mir der Schreibstil des Autors zugesagt, zudem haben Lektorat und Layout gut gearbeitet. Die Illustrationen sind sehenswert, des Weiteren ist der Artefakt-Generator ein nützliches Gimmick. Die Druckqualität passt und zu guter Letzt: Viele Zufallstabellen :-D Wo Licht ist, ist aber auch etwas Schatten: Die Geschichte ist eher mittelmäßig spannend. Mehr, größere und bessere Handouts hätten die Spielfreude deutlich erhöht, beispielsweise habe ich die Schatzkarten-Viertel sehr vermisst :-( Zudem hätte der finale Pyramiden-Dungeon gerne ein paar alternative Wege bieten können, denn so ist er nicht mehr als eine Aneinanderreihung tödlicher Ereignisse/Kämpfe. Und tödlich ist ein gutes Stichwort: Das mag jetzt Geschmackssache sein und fließt nicht in die Wertung ein, aber der Schwierigkeitsgrad ist mir persönlich eine Spur zu hart. Fazit: Wenn man sich so den letzten Abschnitt ansieht, erkennt man bereits, dass „Splittermond: Im Zeichen der Schlange“ (Link) sehr viele Lob eingeheimst hat und es wenig Kritik gibt. Insgesamt ein wirklich gutes Abenteuer, dessen Preis von 14,95 € für ein 68 Seiten umfassendes Softcover durchaus akzeptabel ist :-) PS: Natürlich hat auch mein Kumpel Nico eine Rezension (Link) geschrieben, ebenso wie Blogger-Kollege Würfelheld (Link). Beide geben mit je 8/10 gute Wertungen ab, denen ich mich jetzt einfach mal anschließe :-P