Und weiter geht die prozentgenaue Auswertung der 1024 abgegebenen Stimmen :-) Heute geht es um eine meiner großen Leidenschaften, nämlich Comics in all ihrer Vielfalt: Vom Comic-Heftchen für Kinder bis hin zur ernsten Graphic Novel mit erwachsenen Themen (und umgekehrt ;-)) ist dieses Jahr wirklich alles dabei. Und wieder gibt es neben dem einen oder anderen Favoriten auch ein paar spektakuläre Überraschungen! BESTES COMICHEFT
GOLDENER STEPHAN für "Austrian Superheroes #2 Die Macht des Dr. Phobos" - Wer hätte damit gerechnet, dass österreichische Superhelden so viel Spaß machen können und dabei auch die etablierte US-Konkurrenz auf die Plätze verweisen? Anfangs als Vierteiler geplant, wurde nun bekannt dass es nächstes Jahr mit sechs neuen Ausgaben weitergehen wird. Ich freu mich drauf :-) SILBERNER STEPHAN für "Mosaik #484 Himmel und Hölle" - Auch der älteste und auflagenstärkste noch erscheinende Comic deutscher Produktion hat sich mehr als verdient durchgesetzt. Und diese Ausgabe spielt in meiner Heimatregion, das vorherige Heft #483 sogar in meinem Heimatdorf - Da freu ich mich doch gleich doppelt :-D
BESTE GRAPHIC NOVEL
GOLDENER STEPHAN für "Sykes" - Kompromissloser Gesetzeshüter jagt brutale Räuberbande. Eine ganz klassische Western-Geschichte, fast schon "Lucky Luke" für Erwachsene. Den Sieg hat "Sykes" wirklich verdient. SILBERNER STEPHAN für "Der Realist" - Ein kontroverses Werk über den realen Alltag eines realen israelischen Künstlers. Der Begriff Graphic Novel wird heutzutage ziemlich inflationär gebraucht. Kaum hat man mal drei zusammengefasste Superheldencomics mit einem pseudoreflektierenden Monolog, redet man schon großspurig davon. „Der Realist“ aber kann wirklich als solche bezeichnet werden: Ernste Themen, die zum Nachdenken anregen. Ein Protagonist, der sich selbst nicht schont und welcher doch mein Mitgefühl erweckt. Mal realistische, mal phantasievolle Zeichnungen die man sich so als Kunst in die Wohnung hängen könnte. Ja, das ist eigentlich ein gutes Stichwort: Dieser Comic-Band ist Kunst! (Extra-Senf :-P Es ist ja eine unrühmliche Tradition: Jedes Jahr kommt das Produkt, welches ich für das Allerbeste halte, auf den letzten Platz. So ist es diesmal leider der wortlosen Comic-Perle "Ein Ozean der Liebe" ergangen :-()
BESTER AUFTAKTBAND EINER REIHE
GOLDENER STEPHAN für "Ork-Sage: Zwei Brüder" - Dieser EDO-Fantasy-Comic ist der Auftakt einer Quadrologie basierend auf Michael Peinkofers „Die Rückkehr der Orks“. Der Gewaltgrad ist recht derbe, die Witze sind platt, aber irgendwie funktioniert das Konzept und man wird gut unterhalten. SILBERNER STEPHAN für "Sonnenstein" - Wo wir gerade beim Stichwort platte Witze sind: Wenn ihr fesselnder BDSM-Lieblingscomic nicht einen Preis gewonnen hätte, hätte mich Nadine bestimmt geschlagen :-P BRONZENER STEPHAN für "Die Eisendivisionen: Das Rote Kommando" - Zugegeben, dass dieser pulpige Alternativ-Weltkriegs-Comic so weit vorne landet, hätte ich nicht vermutet. Aber diese Auszeichnung ist verdient, denn was der Geschichte an Logik fehlt, macht sie mit einer großartigen Atmosphäre und coolem Pulp wieder wett. Die Weltkriegskampfroboter als solche sind schon ziemlich cool, Weltkriegskampfroboter-Boxkämpfe sind noch ein wenig cooler – Wenn diese Kampfmaschinen dann aber auch noch Motorrad fahren, dann ist das megacool ;-)
BESTER EINZELBAND EINER REIHE
GOLDENER STEPHAN für "Silly Kingdom #2 Ein wahrlich wilder Ritt" - Wie schon letztes Jahr haben meine Leser einfach Geschmack bewiesen: Ein kleiner kanadischer Indie-Comic platziert sich vor den großen Comic-Serien. Herzlichen Glückwunsch! SILBERNER STEPHAN für "Sonnenstein Band 2" - Weil er so schön war, den gleichen schlechten Wortwitz noch einmal ;-) Wenn ihr fesselnder BDSM-Lieblingscomic nicht einen Preis gewonnen hätte, hätte mich Nadine bestimmt geschlagen :-P
BESTER SAMMELBAND
GOLDENER STEPHAN für "James Band 007: Vargr" - Dieser kaltschnäuzige 007 hat mich begeistert: Insgesamt erwachsener und etwas ruhiger erzählt als die Bombast-Kino-Blockbuster, bietet er neben einer zwar vorhersehbaren, aber spannenden Handlung reichlich gelungene Actionszenen. Und, man möchte freudig aufatmen, keine deplatziert wirkende Liebesgeschichte ;-) SILBERNER STEPHAN für "Akte X / 30 Days of Night" - Die Story des Franchise-Crossovers ist zwar etwas dünn und unbefriedigend, aber die eiskalte Horror-Atmosphäre hält den Leser bei der Stange. BRONZENER STEPHAN für "Viking: Das lange, kalte Feuer" - Dieser bildgewaltige Groschenroman ist eine einzige Gewaltorgie, unterbrochen von einer Prise Intrigen und ein paar moralischen Dialogen. Und er ist der beste Beweis, das beim Leserpreis "GOLDENER STEPHAN" wirklich nur der Leser entscheidet, egal ob mir das Endergebnis gefällt oder nicht :-(
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