Jeff Lemire, das kanadische Superhirn unter den Comic-Kreativen, hat mit der „Black Hammer“-Reihe (Link) ein Comic-Universum erschaffen, welches sich nicht hinter „Marvel“ & „Detective Comics“ verstecken muss. Ganz im Gegenteil, das hier ist so großartige und intelligente Superhelden-Kunst, da versteckt sich Superman ganz beschämt in seiner Festung der Einsamkeit ;-) Seit Lucy den magischen schwarzen Hammer von ihrem Vater übernahm, um erst ihn selbst aus einer Paralleldimension zu retten und dann das Verbrechen zu bekämpfen, sind zwanzig Jahre vergangen. Eine lange Zeit, in der viele MitstreiterInnen verschwanden und auch sie selbst unnütz wurde, da die Regierungsorganisation T.R.I.D.E.N.T. nun all die superstarken Bösewichte dingfest macht. Aber so ein genügsames Leben als betrogene Ehefrau und Mutter einer dem Drogenkonsum zugeneigten Tochter ist ja nun auch nicht unbedingt der krönende Abschluss einer Superheldinnen-Karriere... Was für ein Glück, dass sich ein Portal zur Para-Zone öffnet, denn Lucy muss bei ihrem finalen Kampf (gemeinsam mit dem ultrabrutalen Sidekick „Skulldigger“ (Link)) nun das „Black Hammer“-Universum retten! Denn das Multiversum ist erwacht, der alles zerstörende Anti-Gott ebenso, und nun droht eine Kopie von Spiral City ihrer Spiral City auf den Kopf zu fallen... Ich liebe ja das „Black Hammer“-Universum und ich liebe Jeff Lemires kreative Arbeit (auch wenn ich ab und an ketzerische Verrisse schreibe ;-)). Aber ich muss zugeben, dass mich „Reborn #2“ ein wenig ratlos zurückgelassen hat. Denn während die eigentliche Protagonistin in den Hintergrund gedrückt wird und ihrem Sidekick Skulldigger ein wenig mehr Handlungsmotivation zugeschrieben wird, geht es nun vor allem um die verwirrten Erlebnisse von Colonel Weird (Link) im Multiversum. Das mag knallharte Comic-Fans erfreuen, die ohne Probleme zwischen den ganzen Multiversen der Comic-Großverlage mit schlafwandlerischer Sicherheit hin und her wandern, aber für mich als Gelegenheitsleser war es dann doch sehr verwirrend. Bestimmt wird der kommende dritte Reborn-Band (also #7) hier ein wenig Licht ins Dunkel bringen, aber aktuell bin ich etwas verärgert, dass ich statt mehr Informationen beziehungsweise einer Handlungsentwirrung lediglich ein paar Bonus-Comics über einen weiteren Nebencharakter bekomme... Vielleicht ist das wie bei „Watchmen“, dem genialsten aller Superhelden-Comics, und es handelt sich hier um eine epische Vorausdeutung der Handlung. Oder es ist eine Metapher? Wer weiß schon, was in Jeff Lemires schlauem Köpfchen so vorgeht :-P Ich jedenfalls nicht, deshalb bin ich nach dem tollen ersten „Reborn“-Teil etwas skeptischer. Sicherlich wird das ganze Multiversum-Kuddelmuddel aber noch aufgeklärt, lange ist es ja nicht mehr hin, da der „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) den nächsten Band bereits im August veröffentlicht! Fazit Ich kann keine abschließende Meinung zu „Black Hammer #6 Reborn #2“ (Link) äußern, da ich nicht sicher bin, ob Jeff Lemire den nächsten Geniestreich in Vorbereitung hat oder sich komplett verzetteln wird.
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