Ich muss ja zugeben, mittlerweile bin ich ein großer Freund von stimmungsvoller Hintergrundmusik beim Rollenspiel, gerade auch um mich bei der Vorbereitung in die richtige Stimmung zu versetzen. "Fantasy Ambience" von Ralf „Orkpack“ Kurtsiefer hat mich da bleibend geprägt ;-) Von jenem Komponisten stammt auch der „Dungeonslayers: Klangwerk“-Soundtrack, welcher dem Hörer in 21 Stücken die ganze Welt dieses altmodischen Rollenspiels aufzeigen möchte. Die musikalische Reise durch das Land Caera führt den Hörer vom eisigen Norden (“2: Hauch der Eismaid“, „12: In den Tiefen des Nynrur“) über die „11: Freie Lande“ und den „9: Tempel von Aldomer“ bis hin in den warmen Süden (“5: Die Wüsten von Shan`Zasar“, „15: Im Land der Söldnerprinzen“). Dabei bekommt jeder Landstrich einen eigenen musikalischen Grundton, beispielsweise klingen die Tempel und Dungeons mystisch, die Wüsten-Stücke orientalisch und der hohe Norden eiskalt :-) Dabei variieren die einzelnen Lieder sehr, auch wenn sie in der selben Region spielen oder ein ähnliches Thema haben, sodass kein Stück dem anderen gleicht und jedes seine Daseinsberechtigung hat. Manche Stücke sind sehr aufputschend, andere atmosphärisch, manche aber für ein Metzel-RPG überraschend ruhig - Wobei recht viele Stücke nach einem „typischen“ Fantasy-Soundtrack, wie man ihn aus z.B. Filmen kennt, klingen. Was tatsächlich ein großes Lob ist, dass ein Ein-Mann-Projekt (Link) den Sound von Multimillionen-Dollar-Produktionen mit nur geringen Abstrichen (gelegentlich hört man schon, dass die Instrumente aus dem Computer kommen) hinkriegt :-D Persönlich empfand ich aber tatsächlich nicht die rein musikalischen Stücke, sondern die Lieder mit atmosphärischen Hintergrundgeräuschen zu konkreten Situationen, beispielsweise das Wehen eines eiskalten Windes (“3: Celmas Fall“) oder das angsterfüllte Glockenläuten, (“10: Die letzten Tage von Lorin“) als die Highlights der CD – Tatsächlich sogar so gut, dass ich speziell um einige Lieder drumherum Szenen für den nächsten Rollenspielabend geschrieben habe ;-) Denn hier schafft es Ralf sogar noch besser als schon bei „Fantasy Ambience“, dass die jeweiligen beklungenen (gibt es dieses Wort? Gemeint ist „musikalisch beschriebenen“ :-P) Szenen vor dem geistigen Auge auferstehen. Dabei ist die Musik, zumindest zum allergrößten Teil, meiner Meinung nach recht systemneutral: Geschrieben eigentlich für ein grimmiges Low Fantasy-RPG, konnte ich mich damit gestern z.B. problemlos für eine High Fantasy-“Splittermond“-Runde aufputschen bzw. in Stimmung bringen. Wie bei allen Rollenspiel-Soundtracks muss ich natürlich wieder kritisieren, dass mir persönlich weniger, dafür aber längere Stücke lieber gewesen wären – Aber da hab ich mich schon bei „Fantasy Ambience“ (Link) genug drüber ausgelassen ;-) Neben den 21 Liedern bietet „Dungeonslayers: Klangwerk“ auch noch ein kleines Booklet, welches nicht nur die verschiedenen Lokalitäten der Musikstücke zeigt (allerdings sind nicht alle auf der Karte abgedruckt), sondern auch noch ein 11-seitiges Abenteuer inklusive Battlemaps enthält. In diesem spielt passenderweise auch Musik eine Rolle: Ein Barde spielt eine verfluchte Laute, welche das gesamte Gasthaus in eine dämonische Zwischendimension katapultiert. Dazu hat auch noch der Wirt Dreck am Stecken, sodass eine erfahrenere Gruppe (Stufe 5 bis 8) durchaus einen Abend lang viel Freude haben sollte – Inklusive etwas Grusel und dramatischem Endkampf. Eine wirklich nette Idee vom „Uhrwerk Verlag“ dies beizulegen, wie ich finde. Der Preis beträgt aktuell im Verlagsshop 17,95 € und reiht sich somit von der Bepreisung her ein in die anderen Soundtrack-CDs des Verlags. Fazit: Ich bin immer wieder von Ralfs Arbeit beeindruckt :-) „Dungeonslayers: Klangwerk“ (Link) ist eine wirklich tolle, atmosphärische Soundtrack-CD geworden, die man problemlos auch bei anderen Fantasy-Rollenspielen verwenden kann.