Am Wochenende fand die „Ork Con“ in Schweinfurt statt. Letztes Jahr hatte es aus zeitlichen Gründen nicht geklappt, doch diesmal hatte ich mir fest vorgenommen wenigstens einen Tag hinzugehen. Sonntags also viel zu früh aufgestanden, ein paar Kilometer über die Autobahn gedüst und schon war ich da. Veranstaltet wurde die Con wieder im Jugendhaus „FränZ“, wo auch alljährlich das „Schweinfurter Fantasy Festival“ stattfindet. Da hatte ich dann einen schönen Vergleich, wie viel kleiner die „Ork Con“ im Verhältnis ist. Um es kurz zu machen: Spürbar. Was aber keinesfalls negativ gemeint ist, ganz im Gegenteil – Es gab weniger Gedränge und man hatte wesentlich bessere Chancen, noch in eine der ausgehängten Runden reinzukommen (auf dem „Schweinfurter Fantasy Festival“ erst eine Stunde nach Öffnung anzukommen ist töricht, denn dann kommt man mit viel Glück vielleicht Nachmittags, eher erst Abends irgendwo unter ;-)). Da ich schließlich noch eine Stunde Zeit hatte bis meine Runde losging, war noch genug Zeit die Con-Küche auszuprobieren. Und was soll ich sagen? Rührei mit Speck zum Frühstück, die Leute wissen einfach wie sie mich kriegen :-D Dann ging meine Runde auch schon los. OK, eigentlich nicht, denn die ursprüngliche Runde fiel aus weil der Spielleiter erkrankt war – Gute Besserung! Ich konnte aber noch schnell zu „13th Age“ wechseln. Das war mir zumindest vom Namen her bekannt und ich wollte ja eh mal ein W20-System ausprobieren. Es gab vorgefertigte Charaktere (lediglich ein Spieler hatte schon einen eigenen erstellt) und so zogen mein Zwergen-Paladin Leopold, der Berserker Rogan, die Hexe Terva und der Schurke Feaner (? Ich kann mein Notizen nicht mehr entziffern :-() aus, um einen verzwickten Mordfall zu lösen. Bogenbach war der Handlungsort, eine kleine Stadt mit gut 1.000 – 1.500 Einwohnern, gelegen an einer wichtigen Handelsroute. Mein Paladin lief mit dem Berserker als Teil der Stadtwache Patrouille, als wir einen Schrei hörten. Eine Magd hatte die Leiche einer Kundin (der Priesterin) entdeckt, als sie ihr in ihr Haus frisches Obst liefern wollte. Sogleich begannen wir dann den Tatort zu untersuchen, benötigten dazu aber auch die Hilfe der Hexe (suchte nach magischen Spuren, fand aber nur eine schwache Aura) und des Schurken (suchte nach Einbruchsspuren etc. fand aber nix). So richtig erfolgreich waren wir jedenfalls nicht, daher ging es am Abend erst mal in die Taverne :-) Am nächsten Tag wurde es dann schon interessanter: Erstmal erfuhren wir, dass die Hexe im Testament mit dem Haus des Opfers bedacht wurde. Wir gingen also zurück zum Tatort, wo es plötzlich magisch zuging: Ein lebensgroßes Bild des Opfers wurde lebendig und gab uns den Tipp, doch mal nach dem Amulett zu suchen, welches sie auf dem Bild trug. Ein guter Hinweis, schien doch sonst nichts gestohlen wurden zu sein. Die Hexe wirkte wie paralysiert und bekam noch den Tipp, nach dem Duft billiger Rosen Ausschau zu halten. Ein guter Hinweis ;-) Denn es gab im Ort nur einen Schwerenöter, der solch ein Parfum trug. Und verdächtigerweise hatte der auch plötzlich die Stadt verlassen... Da die Hexe nun wusste, worauf sie sich fokussieren musste, konnte sie auch der schwachen Aura des Amuletts folgen. Wir kamen schließlich zu einem typischen Fantasy-Gasthaus, welches ausgesprochen gut besucht war. Leider wollte uns der Wirt nicht zum Täter lassen, da er sich Schutz erkauft hatte. Ich trommelte ein paar Zwerge zusammen um mir den Weg freizukämpfen, aber durch eine verpatzte Geschicklichkeitsprobe legte die Hexe einen unfreiwilligen Strip auf dem Bartresen hin der die kampfeslustige Stimmung leider auflöste :-( Also doch den friedlichen Weg: Auch wir bezahlten für Schutz und durften so in den geschützten Bereich, in dem wir den Täter zumindest im Auge hatten damit er nicht fliehen kann. Durch einen mehr oder minder unglücklichen Zufall zerbrach dann in einer Rangelei sein Amulett, sodass der darin gefangene Dämon (welcher ihm, wie wir später erfuhren, dazu gebracht hatte die Priesterin umzubringen da er einen schwachen Charakter hatte) entfliehen konnte. Es folgte eine wilde Keilerei, in der wir ordentlich Schaden austeilten, den Dämon zur Strecke brachten und den Täter verhafteten. Ende :-) Insgesamt dauerte die Runde gut dreieinhalb Stunden und war sehr spaßig. Das System hat mir auch ganz gut gefallen, ich durfte auch mal ins Regelbuch gucken und das sah mir doch irgendwie zu crunchy aus. Ich ging dann nochmal einen kurzen Rundgang, aß noch ein paar Nudeln Bolognese (gab es sogar in vegetarisch, ein Lob dafür, auch wenn ich mich natürlich am Fleisch erfreute :-P Und ich bekam mein Essen ohne Wartezeit :-)) und schon war der Conbesucht vorbei. Ein schöner Tag auf einer gemütlichen kleinen Convention, die mit Tombola (allerdings am Samstag) und mehreren Tabletop- und Kartenspielturnieren sowie verschiedensten Rollenspielrunden eine Menge zu bieten hatte. Einen kleinen Wunsch an die Organisatoren hätte ich allerdings noch fürs nächste Jahr: Dass die Klos in dem Jugendhaus schon ziemlich abgeranzt sind, dafür könnt ihr ja nix. Aber dass immer genug Klopapier da ist und dass sich die benutzten Papierhandtücher nicht ewigst hoch stapeln, das wär schon cool. Trotzdem freu ich mich auf nächstes Jahr, gerne wieder mit Rührei-Frühstück :-D