Bisher hatte noch jede Rollenspielrunde, an der ich teilgenommen habe, eine Gemeinsamkeit: Während des Spiels wurde gegessen. Zumeist waren das Snacks aller Art, gelegentlich gab es auch mal deftige Hausmannskost. Mit der „Culinaria Aventuria“ wurde vor knapp über einem Jahr probiert aventurische Esskultur an den Rollenspieltisch zu bringen. Die Kritiken waren allerdings eher durchwachsen, sodass sich engagierte Mitglieder der Orkenspalter-Community (Link) an einer eigenen aventurischen Rezeptsammlung versuchten. Mittlerweile gibt es die besten Rezepte auch gedruckt als Hardcover. Um die Qualität und vor allem die Einfachheit der Rezepte zu ermitteln, ließ ich die unfähigste Köchin probekochen, die ich auf die Schnelle finden konnte ;-) Da ich volle Anonymität zusichern musste: Nur weil die Testkocherin auf den Bildern aussieht wie Nadine, bedeutet dies nicht dass die unfähige Köchin auch Nadine ist :-P Genug um den heißen Brei geredet, jetzt mal zu den harten Fakten: Das gedruckte, vollfarbige Hardcover bietet 120 Rezepte auf 134 Seiten. Diese sind im Buch alphabetisch geordnet, im Inhaltsverzeichnis jedoch nach Region. Das macht die Suche nach einem passenden Rezept dann auch nicht unbedingt einfach, denn da die Mahlzeiten eben auch nicht in bestimmte Kategorien eingeteilt sind (Fisch, Fleisch, Nachspeise, Getränk etc.) und der aventurische Name nicht immer Auskunft über den Inhalt gibt gestaltet sich die Suche mitunter schwierig. Zumindest waren Gerichte wie „Ameisen auf dem Baum“ und „Trollaugen“ für mich nicht sofort einzuordnen. Aber bei einem Kochbuch geht es ja vornehmlich um die Rezepte und ob sie schmecken. Und nach sieben oder acht ausprobierten Rezepten kann ich schon sagen, dass wirklich sehr leckere Rezepte dabei sind. Dabei schwanken die Rezepte zwischen schnell und einfach wie beispielsweise „Toast Hawaii“ ähm Entschuldigung ich meine natürlich „Illtoken-Schnitten“ bis hin zu umfangreich und langwierig wie der „Horasische Schloss-Traum“. Dieser benötigt gar ganze drei Seiten im Buch, während die meisten Rezepte mitsamt einer Photographie nur eine einzelne Seite Platz beanspruchen. Dabei sind die Rezepte an sich zwar knapp, aber gut und verständlich aufgebaut: Die notwendigen Zutaten werden benannt, eventuell auch spezielles Kochwerkzeug, und dann wird in einfachen Sätzen die Zubereitung erklärt. Und die ist in den meisten Fällen verständlich, auch die Testkocherin bekam es hin mir einige schmackhafte Mahlzeiten zuzubereiten. Zu bemängeln hatte sie lediglich, dass bei manchen Rezepten einige Zutaten etwas knapp bemessen wären (oder wir haben zu große Mägen, kann auch sein ;-)) und dass man für ihren scharfen Geschmack noch etwas nachwürzen müsse. Fazit: Ein gut gelungenes und dazu in der digitalen Version (Link) auch noch kostenfreies Kochbuch, was sicher für einige Abwechslung auf dem Rollenspieltisch sorgen wird. PS: Normalerweise würde ich jetzt noch was zum Hardcover-Preis sagen, aber da dies unser Weihnachtsgeschenk vom Nico war, hab ich lieber nicht nachgefragt wie viel er bezahlt hat ;-) Jedenfalls vielen Dank dafür!
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