Prof. Dr. Dr. Dr. Dr. Heinz Featherly, das plüschiges Eulenmaskottchen vom „Uhrwerk Verlag“, ist schwer beschäftigt: Heimlicher Star von Orkenspalter TV (Link), Model eines eigenen Erotik-Kalenders und auch noch Lieblingsknuddelkuscheltier von Nadine – Logisch, dass es Zeit für einen würdigen Assistenten wird. Fünf Eulen bewerben sich um diesen Posten und die Spieler müssen nun in einer Art „Munchkin“-Kopie (in einer anderen Rezension (Link) hab ich auch „Yu-Gi-Oh“-Kopie gelesen, aber das ist für einen Endzwanziger schon nicht mehr meine Generation ;-)) herausfinden, wer würdig genug ist.
Zu Beginn wählt man seine Spielfigur. Insgesamt fünf stehen zur Auswahl, diese unterscheiden sich jeweils in ihren Spielwerten Personality, Schläue, Stärke und natürlich Heinzigkeit. Dann werden je Spieler drei Startkarten gezogen und schon geht es los. Das Spielprinzip ist dabei recht simpel und in wenigen Minuten erlernbar: Zu Beginn eines Zuges werden, je nachdem wie viele Karten man bereits auf der Hand hat, 0 – 2 Bonuskarten verdeckt gezogen. Entweder handelt es sich dabei um Support-Karten (neue Ausrüstung, welche die Eigenschaften der Spielfigur verbessert) oder Plötzlich!-Karten (spontante Effekt, die beispielsweise Gegenspieler in ihrem Spielzug einschränken). Dann wird offen eine Challenge-Karte gezogen, die man entweder ablehnt (1 Minuspunkt) oder annimmt. In letzterem Fall müssen die vorgegebenen Zielwerte allesamt erreicht werden, ansonsten kommt es zu peinlichen Nebenwirkungen (Negativeffekten). Um die Challenge zu bestehen, können freundliche Mitspieler Support-Karten ausleihen – Aber schaut euch meine Mitspieler an, diese fiesen Typen mit ihren fiesen Blicken haben mir noch extra fiese Plötzlich!-Karten angehängt ;-)
Eine Gebotsphase für abgelegte Ausrüstung gibt es auch noch, aber die wurde in mehreren Testrunden kaum genutzt... Das Spiel endet nachdem ein Spieler fünf Challenge gewonnen hat. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten ist dann der neue Assistent von Prof. Dr. Dr. Dr. Dr. Heinz Featherly. Und dieser Prof. Dr. Dr. Dr. Dr. Heinz Featherly ist zugleich Fluch und Segen des Spiels. Denn die Spielmechanik an sich funktioniert gut, hier gibt es nix zu meckern. Aber die konsequente Reduktion des Themas auf Heinz, Orkenspalter, Rollenspiel und Uhrwerk-Witze führt dazu dass Outsider nicht halb so viel Spaß daran haben wie Insider. Bestes Beispiel in meiner Spielrunde: Nadine ist bei Challenges wie „Den Geist von Patric Götz beschwören“ und „Einen Mond zersplittern“ (na, auf welches Rollenspiel ist dies eine Anspielung?) lachend vom Stuhl gerutscht, Christian fand es eher so mittelprächtig.
Unabhängig davon ist die Umsetzung auf den Karten aber optisch ansprechend und stilsicher gelungen. Die Eulen sind allesamt putzig gezeichnet (Highlight: Heinz der auf Cthulhu reitet :-D), das Layout ist übersichtlich und auch die Texte sind passend und regen nicht selten zum Schmunzeln an. Besonders gelungen ist auch das Cover, wobei ich jetzt aber nicht den abgedroschenen Witz bringe dass nur einer der beiden Personen auf dem Titelbild optisch geschmeichelt wird :-P Die Verarbeitung an sich ist gut gelungen, die 110 vollfarbigen Karten wirken robust genug um gelegentliche Spielrunden gut zu verkraften. Lediglich die ausgesprochen ausführliche Spielanleitung wirkt arg schmucklos. Der Preis von 14,95 € ist für so ein kleines Spiel in meinem oberen Toleranzbereich.
Fazit: Ein gelungenes Spielprinzip, eine für Fans hervorragende Aufbereitung des Themas, gute Verarbeitung – Fans können beherzt zugreifen!
Bonus-Fazit: Dankenswerterweise wurde mir das Spiel von Nico ausgeliehen. Und um jetzt Nadine zu zitieren: „Das macht so viel Spaß, das kriegt der nie wieder, das behalten wir einfach!“ :-P