„Something is killing the Childen“ ist eine Horror-Actionreihe, die mir selbst nach dem fünften Sammelband (Link) noch viel Freude bereitete. Aber erst die SpinOff-Reihe sorgte dafür, dass ich aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus kam, weil sie einfach noch viel mehr wichtige Hintergrundinfos für ein gelungenes Worldbuilding lieferte. Denn von eben jenem lebt die Reihe, welche rein inhaltlich (Monster sind real, eine Geheimorganisation jagt sie) eher durchschnittliche Kost liefert. Und so war ich sehr auf den zweiten SpinOff-Sammelband gespannt, welcher diesmal eine Figur der Scharlachmasken in den Mittelpunkt stellen würde. 

 

Wie wir bereits gelernt haben, teilt sich der monsterjagende „Orden des Heiligen Georg“ in verschiedene Untergruppierungen auf, denen jeweils eine bestimmte Masken-Farbe zugewiesen wurde. Ganz unten in der – zumindest vom Protagonisten Edwin so empfundenen – Hierarchie stehen die Ordensmitglieder mit den scharlachroten Masken, welche den ganzen Laden am Laufen halten. Deshalb sehnt sich Edwin nach ein wenig Action, die er auch überraschenderweise bekommt: Ein Seemonster soll in einem Ferienlager sein Unwesen treiben, also möglicherweise, daher soll er mal nachschauen. Also eine simple Aufklärungsmission, die aber natürlich bald ziemlich ausufert, als Edwin eine längst totgeglaubte Monstergattung ausfindig macht... Oder bildet er sich das nur ein? Denn viel mehr als die Monsterjagd beschäftigt ihn seine eigene Vergangenheit. 

 

„Scharlachrot“ bietet prinzipiell wieder die altbekannten Zutaten, mit denen James Tynion IV seine Horror-Actionreihe so populär gemacht hat: Düstere Zeichnungen, gefüllt mit viel Blut, gruseligen Monstern und ein wenig Geheimorden-Drumherum. Aber irgendwie will diese Mischung in diesem zweiten SpinOff-Sammelband nicht richtig zünden... Und so richtig kann ich den Finger gar nicht auf die Wunde legen: Ist Edwin einfach zu langweilig? Ist sein großes Geheimnis einfach zu offensichtlich? Gibt es einfach zu wenig Slasher-Action? Ist die Erzählweise mit dem großen Finale in Form einer Sommerlager-Gruselgeschichte zwar ziemlich meta, aber auch unnötig antiklimaktisch? Keine Ahnung, aber irgendwie war bereits im zweiten von fünf Kapiteln bzw. US-Einzelheften die Luft raus. Nun will ich nicht übertreiben, die 144 Seiten waren keine Tortur, aber mit weitem Abstand ist dies der langweiligste Band der bisher im „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) erschienenen Bände. Schade :-( 

 

Fazit: Irgendwann musste es ja passieren: Nach so vielen so guten Bänden ist es nur natürlich, dass es mal einen qualitativen Ausrutscher gibt. Dass der nun ausgerechnet nach dem sehr guten SpinOff-Auftaktband kam, ist unglücklich, aber ich bleibe der Reihe trotz „House of Slaughter #2 Scharlachrot“ (Link) weiterhin treu.

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