So, nachdem ich in meinem letzten Beitrag zur „HallunkenCon: Snobocalypse“ auf die verschiedenen Side-Events eingegangen bin und auch schon die spannende Runde „Splittermond: Asseleien“ mit Spielleiter Nico beschrieben habe, folgt nun eine Zusammenfassung der restlichen Runden. Die waren teilweise richtig großartig :-) teilweise aber auch eher Mist :-( Der Samstag begann aber erstmal vollkommen entspannend: Nico abgeholt und dann gemeinsam zur Con gefahren, dort in Ruhe gefrühstückt und ein wenig dem Nerd-Talk gelauscht (scheinbar ist man voll der krasse Außenseiter, wenn man die „Star Trek“-Neuverfilmungen von J.J. Abrams super findet :-P). Und dann ging es auch schon los mit der ersten Runde: 10 Uhr am Samstag startete die von Kai „Mono“ geleitete Runde „Savage Worlds: Sundred Skies“. Eine kurze, zweistündige Demo-Runde für das Dark-Fantasy-Setting rund um Luftschiff-fliegende EDO-Völker. Das Abenteuer ging gut vorwärts: Wir waren mit dem Luftschiff unterwegs, wehrten einen Fantasy-Affen-Angriff ab und plünderten dann ein vom Endboss bewachtes Schiffswrack. Irgendwie schon cool die Spielwelt, und auch wirklich durchdacht mit den verschiedenen Eigenheiten der Rassen, aber so ganz wollte der Funke bei diesem Spiel nicht überspringen. Bin halt doch nicht so der EDO-Fantasy-Typ ;-) 12 Uhr folgte dann die nächste Runde, wieder von Kai „Mono“ geleitet, welcher eine „Savage Worlds“-Spielwelt vorstellte: „Nebula Arcana“. Im 2016 erscheinenden Urban-Fantasy-Setting (Link) sind die Spieler Mitglieder im Pentagramm-Orden um Mysterien aufzudecken. Beispielsweise Werwolf-Angriffe wie im Demo-Abenteuer „Der Wolfsmensch von Pirna“, welches für mich persönlich das Highlight der gesamten Con war: Unser Auftrag lautete in der Umgebung der kleinen sächsischen Stadt Pirna nachzuforschen, was es mit Werwolf-Sichtungen und einer Kindesentführung auf sich hat. Wir fuhren also erstmal zum Ort des Geschehens und stellten behutsame Nachforschungen an. Wir, das waren eine etwas übernatürlich begabte Spezialistentruppe (ich beispielsweise war selber ein Werwolf, der gelegentlich das Bedürfnis hatte sich in unpassenden Situationen zu verwandeln ;-)) aus 5 Mitgliedern. Die Einheimischen waren – ganz wie im echten Leben auch – in der sächsischen Provinz Fremden gegenüber nicht immer vorbehaltlos positiv eingestellt. Gut, eventuell habe gerade ich auch ein wenig Feingefühl vermissen lassen, als ich an der Grundschule den Hausmeister und Kinder bedrohte, um immerhin erfolgreich an wichtige Informationen zu gelangen. Es kam raus, dass das entführte Mädchen scheinbar ganz unabhängig von den Werwolf-Sichtungen in einen Lieferwagen gezerrt wurde, aber hey wir sind bei „Nebula Arcana“ da muss es doch einen Zusammenhang geben :-P Während ein Teil der Gruppe dann im Krankenhaus einen anderen Zeugen befragen wollte, bemerkten sie eben diesen Lieferwagen (aber noch ohne Wissen darum, weil wir noch keine Informationen ausgetauscht hatten). Der war dann zwar schnell wieder weg, tauchte dann aber genau vor dem Rathaus auf um einen Drive-By-Shooting gegen unsere Gruppe zu veranstalten. Tja, nur Pech dass ich episches Würfelglück hatte: Werwolfklauen ausgefahren, auf das fahrende Auto gesprungen und den Fahrer mit einem einzigen Prankenhieb vom Sitz geschleudert :-D Wir sind dann rasch wieder weg vom Ort des Geschehens, um Ärger zu vermeiden, und haben stattdessen eine Spur im Wald verfolgt. Vorbei an einem Campingplatz inkl. Crack-Drogenküche hin zu einem magischen Portal, mit dem wir in die Welt hinter dem Nebel gelangten. Dort fanden wir dann das entführte Mädchen, konnten aber auch die Präsenz von näher kommenden Werwölfen spüren. Also ich rasch ran das Mädchen und es befreit (eine kritische Situation, denn dafür brauchte ich meine Werwolfkräfte – Die mich bei einem geworfenen Patzer aber zu einer blutrünstigen Bestie machen würden, was für das Mädchen nicht so optimal wäre... Und ich hab natürlich Patzer geworfen ;-) Naja, gibt ja die Bennies, wieder einen Patzer... Noch einen, wieder Patzer... Am Ende waren alle Bennies weg und der allerletzte Wurf hat es dann doch noch gerissen!). Die anderen gaben mir Deckung, flohen dann aber lieber als den Kampf zu suchen :-( Naja, aber das Mädchen war immerhin gerettet und das Abenteuer nach vier spannenden Stunden vorbei. Da ich den Abend dann mit verschiedenen Side-Events verbrachte (Schwertkampf, Schmieden, Dinner) ging es für mich erst am Sonntag wieder weiter. Diesmal war ich sogar in Begleitung: Stephan (der, nachdem dieser Blog benannt wurde) fand die Zeit und besuchte seine erste Con :-D Wir starteten mit einer kurzen zweistündigen Runde "Snobocalypse". Es handelte sich dabei um eine Rollenspiel-Eigenentwicklung speziell für diese Con in einem satirischen Endzeitsetting: Nicht Zombies oder Mutanten, sondern Snobs und Aristokraten haben hier die Welt übernommen. Als schmuddelige Arme musste unsere Gruppe nun also vor wohlsituierten Sportwagenfahrern, hochnäsigen Butlern, Segway-Polizisten und Heißluftballons fliehen. Dabei warfen die Gegner mit Geld nur so um sich - Und wenn die Charaktere zu viel davon einsackten, wurden sie selber Snobs und das Spiel war verloren! Wir hielten uns aber ganz gut (ich fand es gar ein wenig zu leicht, wirklich bedrohlich bzw. reich wurde niemand von uns) und hatten ziemlichen Spaß. Ich kann mir gut vorstellen, wenn man nochmal das Regelwerk überarbeitet und das Setting weiter ausbaut, dieses Spiel mal käuflich zu erwerben :-D Die letzte Runde der Con war dann leider nicht der krönende Abschluss, sondern eher ein Ende mit Schrecken. Was ich eigentlich nicht gerne schreibe, aber ein Vorstandsmitglied des organisierenden Würfelpech e.V. bat mich auch Kritik deutlich zu benennen damit sie es bei der 2016er Ausgabe besser machen können. Gespielt wurde eine „Savage Worlds“-Variante von „Das Schwarze Auge“. Unsere mit 7 oder 8 Mann/Frau ziemlich starke Gruppe rastete in einem Gasthaus. Der Wirt war freudig und freigiebig, da seine Frau ein Kind erwartete. Leider zog sich diese Geburt aber so um die zwei Stunden (was schlecht war, da diese das handlungsauslösende Element war) sodass wir uns die Zeit mit Charakterspiel vertreiben mussten. Einigen sehr extrovertierten Mitgliedern unserer Gruppe gelang dies ziemlich gut (ich bewundere das ja prinzipiell) aber die eher Plot-orientierten Spieler wurden so ein wenig in den Hintergrund gespielt. So ging es dann auch weiter, als das Kind geboren war und nachts von einem Goblin ausgetauscht wurde. Wir mussten also hinterher und gelangten durch ein magisches Portal in die Goblin-Parallelwelt, in der oben unten war und alles quietschbunt und verrückt. Wie schon im Wirtshaus und vor dem Portal zog es sich auch hier durch exzessive Charakterspiel-Egotrips in die Länge und nur im Schneckentempo ging die dünne Story vorwärts (strikter durchgeleitet hätte man die locker in 2 Stunden durchgespielt). Als das Ende dann auch nach fast 5 Stunden (also schon fast eine Stunde überzogen) noch nicht in Sicht war, habe ich das erste mal in meiner Rollenspiel-Karriere eine Runde abgebrochen :-( Danach spielte ich noch eine Runde den Prototypen von „Ecogon – erschaffe dein Ökosystem“, was für mich ein weiteres Highlight der Con war und auch DIE Brettspiel-Hoffnung des kommenden Jahres ist! Umweltbildung klingt jetzt zugegeben als Thematik für ein Strategiespiel (Link) nicht wirklich sexy. Hier aber hat man ein wirklich spannendes Aufbauspiel, bei dem man verschiedene Hexfeldkarten strategisch klug postieren muss, damit ein komplexes Ökosystem entsteht. Dazu kommen dann noch negative Ereigniskarten, beispielsweise wenn wieder ein Stück Wald abgeholzt wird, was die ganze Ökosystemplanung durcheinander bringt. Gut, meine Beschreibung hat das Spiel jetzt auch nicht sexy klingen lassen, also glaubt mir einfach dass es wirklich Spaß macht :-D