In den einschlägigen Rollenspiel-Gruppen auf Facebook wird gerade ein bisher unbekanntes Indie-Rollenspiel namens "Kaiserreich Harashima" gehyped. Na da bin ich mit meinem Blog doch mit dabei und hype es noch ein wenig mehr, indem ich den Autoren Patrick Siefer zum Indie-Interview bat ;-) Hallo! Eh wir zu Deinem Spiel kommen: Magst Du Dich den Lesern kurz vorstellen?
"Mein Name ist Patrick Siefer, bin 27 Jahre jung und komme aus Friedrichsthal, aus dem Saarland."
Auf Facebook geht es ja grad ziemlich ab: Kannst Du Dein System bitte kurz vorstellen?
"Das Pen & Paper „Kaiserreich Harashima“ ähnelt sehr dem feudalen Japan des 19. Jahrhunderts. Nur habe ich eigene Fantasien wie Landkarte, Geschichte, Gottheiten und Rassen eingefügt. Dieses Land habe ich 2010 ursprünglich für meinen Larp-Charakter entworfen."
Was macht es im Vergleich zu anderen Systemen besonders?
"Ich finde es schwierig, sich anzumaßen, sein eigenes System im Vergleich zu anderen so besonders zu finden. Vom persönlichen Aspekt gesehen, ist es das natürlich alleine schon NUR, weil es meine eigene Kreation ist. Viele Monate Arbeit stecken darin. Jedoch könnt ich es kaum mit anderen Systemen vergleichen, da mir nun mal nicht alle Systeme geläufig sind."
Wie kamst Du auf die Idee, ein eigenes Rollenspiel zu entwickeln?
"Ich habe schon seit Jahren vor, die Geschichte des Landes im Larp als Conreihe anzubieten. Da jedoch die Kosten für solch eine exotische Conreihe nun mal sehr hoch sind, habe ich vorerst beschlossen, mein zweitliebstes Hobby damit zu „infizieren“, um so die Chance zu haben, anderen Spielern meine Fantasiewelt nahe zu bringen. Aber dazu gesagt, ähnelt die Grundgeschichte des Pen & Paper Spiels nicht mal annähernd der, die für die Larp-Conreihe geplant ist."
Was hat Dich zu diesem speziellen Setting gebracht? Und hast Du die Regeln gezielt darauf hin entwickelt, oder kamen erst die Regeln und dann die Spielwelt?
"Die Spielwelt bestand schon, bevor ich meine erste Con mit meinem Charakter aus diesem Land hatte. Ich wollte eine Geschichte erzählen können. Naja. Wie kam ich auf das Setting? Seit meiner Jugend bin ich schon fasziniert von den Bräuchen der Japaner und vor allem vom Leben eines Samurai. Und diese Faszination hat mich bis heute nicht verlassen."
Plaudere doch mal aus dem Entwickler-Nähkästchen. Wie kann ich mir die Entwicklung eines Rollenspiels so vom Arbeitsablauf und Arbeitsaufwand vorstellen?
"Naja, du machst dir vorerst Gedanken, worum es überhaupt gehen soll. Dann recherchierst du zu Mythologien, Bräuchen und Sitten dieses Settings. Danach machst du dich an die eigentliche Arbeit: Regeln schreiben. Hier habe ich mich an zwei Spielen orientiert, die mir schon geläufig sind. "World of Darkness" und "Das schwarze Auge". "Das schwarze Auge" war mir aber ehrlich gesagt zu komplex. Naja, hier und da schaut man sich dann einige Regeln oder Ideen ab und übernimmt sie, wenn auch nur halb. Aber das SCHLIMMSTE an der Regelwerkerstellung ist das Balancing. Da musst dir im Klaren sein, wie die die Punkte-/Schadensvergabe sein soll."
Da möchte ich gleich noch nachhaken: Was würdest Du zu jemandem sagen, der selbst ein Rollenspiel entwickeln möchte?
"Mach das, was du für richtig hältst. Probiere viel rum und teste aus. So wirst du dein Projekt irgendwann fertig bekommen. Und hetz dich nicht. Denn nur dann wird es ein gutes Projekt."
Wie ist der aktuelle Entwicklungsstand? Und wie ist die Resonanz der Spieler?
"Also es wurde schon einige Male von mir und meinen besten Freunden getestet und oft korrigiert und verändert. Aber alles in allem sind meine Mitspieler sehr fasziniert von der Welt, in die ich sie da rein geholt habe."
Wie wird die Zukunft aussehen? Kommt eventuell sogar eine gedruckte Version?
"Die gedruckte Version für mich ist schon einmal in Auftrag gegeben. Ob ich mich damit noch an einen Verlag wende, weiß ich noch nicht. Das wird sich noch zeigen."
Vielen Dank für das Interview :-)
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