Auf dem „25. Fantasy Festival“ in Schweinfurt hatte ich die Gelegenheit, unter der Leitung von Autor Frank Sauer an einer Einführungsrunde zu „Contact – Das taktische UFO-Rollenspiel“ teilnehmen zu können. Das Grundregelwerk liegt ja nun (zugegeben eigentlich nur wegen dem spannenden Setting gekauft) eine Weile bei mir rum und so wollte ich die Chance nutzen auch mal das Spiel an sich kennenzulernen. Die Mission „Kontaktaufnahme“ aus dem Schnellstarter wollten wir zu viert meistern: Christian spielte das „Experimentelle Feldmodell“ (so ne Art humanoider Roboter) Aiden, Frank den Scharfschützen Dorian, Bine die Hackerin Lindy und ich übernahm - wie kann es anders sein – den bloggenden Ufologen Julien. Bevor es aber losging, erläuterte uns Spielleiter Frank noch mit sichtbarem Stolz das Setting und die Regeln. Gut erklärt klang das dann auch gar nicht mehr so kompliziert wie im Regelwerk beschrieben :-D Spoilerwarnung! Dies ist die Mission aus dem Schnellstarter, welchen man hier herunterladen kann! (Link) Die Mission begann mit einer Notfallbesprechung in der Heidelberger Omega-Basis: Der Kommandant berichtete, dass eine Erdfunkstelle bei Hammelburg in Unterfranken außerirdische Notrufsignale sendet. Logischerweise sollten wir dieses Signal abstellen und dabei außerdem noch diskret vorgehen – Erstens hängt an dieser Funkstation das Fernsehprogramm von Millionen Mitbürgern (welch Drama, wenn diese die Tagesschau verpassen würden! ;) ) und Zweitens durfte niemand von Aliens und unserer streng geheimen Omega-Alienjäger-Organisation erfahren. Also noch schnell in der Waffenkammer aufgerüstet und schon stieg das Team in den blitzschnellen Senkrechtstarter, der uns in Windeseile ans Ziel brachte. Im Landeanflug konnten wir dann schon das Gelände sehen, sahen aber nichts Verdächtiges, und landeten kaum einen halben Kilometer hinter einem Wäldchen. Während der Scharfschütze dann vom Waldrand aus Deckung gab, lief der Rest der Truppe mit versteckten Waffen als Geo-Cacher verkleidet zum Haupteingang. Dort stand ein Polizeiwagen mir zwei offensichtlich ziemlich nervösen, dauerqualmenden Polizisten. Diese schenkten uns erstmal keine Beachtung, bis wir sie ansprachen, ob wir nicht auf das Gelände dürften weil dort ein ganz wichtiger Geo-Cache sein könnte. Diese schickten uns natürlich weg, aber mittels erfolgreicher Wahrnehmungsproben stellten wir fest dass das Polizeifahrzeug offensicht nur eine Attrappe war: Die frische Farbe tropfte sozusagen noch von der Stoßstange, das „z“ in Polizei war falschrum aufgeklebt und das Blaulicht sah auch eher nach Spielwarenabteilung aus. Hier war also mit Sicherheit irgendetwas faul! Wir schlichen also um das Gelände drumherum, bis wir außer Sichtweite waren und versuchten dann den Zaun zu überwinden. Dem Roboter gelang dies natürlich problemlos, doch nun sind eine Hackerin und ein bloggender Ufologe nicht gerade die sportliche Elite. Wir haben ganz schön viele Versuche gebraucht um diese Probe zu bestehen ;-) Wir standen nun an der Nordseite des Gebäudes, als der östliche Notausgang aufging und uns der Scharfschütze anfunkte dass ein Mechaniker genau auf uns zu lief! Es könnte ein Zivilist sein, also konnte er ihn nicht einfach niederstrecken… Stattdessen positionierte sich der Roboter mit seinem Elektroschocker genau an der Ecke und überwältigte damit den überraschten Mechaniker. Natürlich wurde er gleich durchsucht und eine Pistole sowie Keycard und Schlüssel sichergestellt. Der Scharfschütze stieß dann schnell zu uns, denn seine Feuerkraft würde beim Infiltrieren der Anlage sicher gut benötigt werden. Also rein durch den Notausgang in folgender Formation: Zuerst der Scharfschütze mit seiner starken, aber nur Karabiner-großen Wumme. Dann die Hackerin, welche auch das Kommando innehatte. Die Nachhut bildeten der Roboter und ganz zuletzt mein Ufologe, der mit seiner Salven-Pistole unsere Rückseite schützte. Das Erste, was wir wahrnahmen, war dann auch überraschenderweise der Gestank von Zigaretten und laute Musik aus einem benachbarten Raum. Wie passt eine solch ausgelassene Stimmung zusammen mit bewaffneten Mechanikern und außerirdischen Notsignalen? Bevor wir uns darüber Gedanken machen konnten, hörten wir wie in der Toilette gegenüber jemand das Waschbecken betätigte und sicher gleich auf den Flur stehen würde. Also haben wir uns schnell hinter der Tür versteckt und die ältere Dame überwältigt, um sie ausfragen zu können. Leider war der Stress aber wohl etwas viel, denn sie fiel in Ohnmacht. Wir schlichen uns also weiter durch den Komplex, als wir durch eine Tür gedämpfte Stimmen hörten, die sofort verstummten als wir lauschten. Verdammt, wir wurden entdeckt! Also stürmten wir den Raum! Aber keine schießwütigen Terroristen oder glibberigen Aliens erwarteten uns, sondern 7 gefesselte Personen die sich als das eigentliche Funkstationspersonal ausgaben. Sie berichteten von einem Überfall und erklärten uns auch, wo und wie wir das Funksignal stoppen könnten. Danach evakuierten wir sie und ließen sie von unserem Senkrechtstarter ausfliegen. Nun wussten wir Bescheid: Im Keller war der Kontrollraum, mit dem wir das Signal ausschalten. Und alles, was uns in den Weg kam, war ein Terrorist. Also Feuer frei! Wir stürmten die Kellertreppe in gewohnter Formation herunter und drangen in den Kontrollraum ein, wo wir drei Gegner fanden. Es folgte der „Contact“-typische Sequenzwurf für Actionszenen, bei dem ich leider erst ziemlich weit hinten in der Reihenfolge landete und mehr zuschaute denn mitschoss :-( Es ging jedenfalls ziemlich schnell, zwei Gegner fielen noch bevor sie reagieren konnten, den letzten Gegner hab ich dann umgerannt um ihn lebendig festzunehmen zur Informationsgewinnung. Raum 1 war also gesichert, doch aus Raum 2 begrüßte uns ein Feuerstoß. Glücklicherweise traf der niemanden, wir schossen zurück und der Bösewicht fiel getroffen zu Boden… Um plötzlich zu zucken und sich zu winden! Und ehe wir uns erklären konnten, was da eigentlich passierte, wurde aus dem niedergestreckten Gegner ein riesiges, wabbeliges, wild seine Tentakel schwingendes Alien! Wir schossen natürlich alle wild drauf los, nur scheinbar war das Vieh echt zäh und kam immer näher! Da es in „Contact“ zahlreiche Schadensarten gibt, versuchte ich es mal mit Brandschaden und war eine Magnesiumfackel. Diese stoppte das Alien zumindest kurzzeitig, sodass ich die Gelegenheit bekam getreu meiner Rollenbeschreibung als bloggender Ufologe ein paar Videoaufnahmen dieser noch völlig unbekannten Spezies anzufertigen :-) Der Rest des Teams schoss weiter was das Zeug hielt (beziehungsweise der Sequenzwert hergab) und konnte es irgendwann doch noch besiegen. Bevor wir das Geschehen aber weiter verarbeiten konnten, um etwa Proben zu nehmen oder endlich mal dieses blöde Notsignal abzuschalten, erhielten wir einen Notruf von unserem Senkrechtstarter-Piloten: Ein Ufo war im Anflug! Notevakuierung! Netterweise stand er schon direkt vor dem Gebäude und wartete mit laufenden Turbinen startbereit auf uns. Wir sprangen also hinein und sofort hob er ab, doch es war zu spät: Das Ufo war schon da und schoss auf uns. Mit dramatischen Wendemanövern konnte unser Pilot zwar den meisten der Schüsse ausweichen, doch irgendwann traf er unsere Turbine und es wurde ziemlich ungemütlich (das klingt jetzt alles so nüchtern, stellt euch einfach eine dramatische Schilderung vor). Bevor es aber seinen finalen Schuss setzen konnte, kamen Omega-Jagdflugzeuge und beschossen wiederum das Ufo, welches nach ein paar Treffern in den Himmel endschwand. Wir hatten die Mission überlebt :-D Anschließend folgte noch eine Nachbesprechung in der Basis mit den Informationen, die unser Geheimdienst herausgefunden hatte (beziehungsweise, die wir nicht selbst ermittelt hatten): Die Anlage wurde von einer Ufosekte übernommen, welche glaubte wenn das Ufo kommt nimmt es ihre Seelen mit. Die wussten natürlich nicht, dass ein gestaltenwandlerisches Alien unter ihnen weilt, was selbst wiederum das Ufo kapern wollte (denn auch die verschiedenen Aliens sind sich untereinander nicht immer grün). Gute 3 Stunden hat diese spannende Mission nun gedauert und ich hatte wirklich sehr viel Spaß. So viel, dass ich mir gleich das nächste Abenteuer „Zug um Zug“ vom Autor Frank Sauer noch auf der Convention gekauft habe und gerade begierig lese. Es war definitiv nicht mein letztes Mal mit „Contact – Das taktische UFO-Rollenspiel“ ;-)
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