Das Kommunikationsspiel-Nischengenre der Wörter-Ratespiele ist irgendwie nicht totzukriegen. Legendäre Titel wie „Tabu“ und „Codenames“ erfreuen sich ungetrübter Beliebtheit, aber auch unbekanntere Genre-Vertreter wie „Hunch!“ (Link) kommen immer wieder mal auf den Spieltisch. Von diesem Kuchen will natürlich auch „Pegasus Spiele“ seinen Teil abhaben – Und die Friedberger (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben) bereichern unsere Spieleabende mit dem überraschend guten „Ghost Writer“, welches ein schnelles und unkompliziertes Spielkonzept mit einem spaßigen Team-Wettbewerb verknüpft.
 

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Vermutlich bereichert „Ghost Writer“ auch deshalb unseren Spieleabend, weil in unserer Testgruppe einige Mädels sind, die fest an Geister(-kommunikation) glauben und entsprechend für dieses Thema empfänglich sind. Ich erspare euch jetzt mal meine spöttischen Kommentare dazu, aber eben genau darum geht es in diesem wirklich flotten Ratespielchen, bei dem mindestens 3 (bis hin zu offiziell 8, aber eigentlich gehen noch mehr) Spielende als Medien versuchen innerhalb von 16 Runden (bzw. 8 je Team) zu erraten, welches Wort ihnen aus dem Jenseits zugeflüstert wird. Und das geht so: Zu Beginn entscheiden sich die beiden Geister (oder der Geist bei nur 3 Spielenden) für einen Begriff von von Objektkarte, den es zu erraten gilt. Dann wählt das jeweils aktive Medien-Team aus den zuvor gezogenen Fragekarten zwei Stück aus, welche an die Geister verteilt werden. Diese wählen nun eine der Karten, die sie beantworten, indem sie langsam Buchstabe für Buchstabe den entsprechenden Antwort-Block ausfüllen. Sobald ein Team die Antwort zu kennen glaubt, stoppt es mit einem laut ausgerufenen „Silencio“ das Schreiben. Ja, und dann ist die Runde auch schon fertig, die Fragekarten werden wieder aufgefüllt (7 je Team) und dann ist das andere Team an der Reihe.
 

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Und wozu eigentlich? Klar, damit das Wort erraten wird. Denn anstatt immer Fragen zu stellen, kann sich ein Team auch für die Lösung entscheiden. Dann schreiben die Medien das gesuchte Wort langsam Buchstabe für Buchstabe auf, wobei die Geister bei jedem richtigen Buchstaben zustimmen klopfen. Hat ein Team das richtige Lösungswort, hat es gewonnen, bei einem falschen Wort (beziehungsweise einem falsch aufgeschriebenen Buchstaben) endet die Runde und das andere Team darf weitermachen... Abgesehen von der gelegentlichen Option auf Bonusbuchstaben war es das dann auch schon mit den Regeln. Also wirklich ein fix zu lernendes Gelegenheitsspielchen, welches man in weniger als einer halben Stunde durchgezockt hat. Als krönenden Abschluss eines Spieleabends ist „Ghost Writer“ also eine gute Wahl, zumal mit 102 Fragekarten und 52 Objektkarten genug Abwechslung gegeben ist. Für den Preis von mehr oder minder genau 20 € macht man also nichts falsch. 

Fazit: „Ghost Writer“ (Link) trägt auf Dauer vermutlich keinen ganzen Spieleabend, als locker-flockiger Einstieg oder Abschluss eines solchen ist es aber ein hervorragendes Wörter-Ratespielchen!