Erst vor wenigen Tagen habe ich mich in der „Catwoman #1 Es kann nur eine Katze geben“-Rezension (Link) darüber ausgelassen, warum Comicserien-Neustarts immer mal wieder grandios an ihrem eigenen Versprechen scheitern, ein guter Einstiegspunkt für Superhelden-Neulinge zu sein. Jedenfalls starteten unter dem „Dawn of DC“-Banner jetzt eine ganze Reihe an neuen Geschichten für die altbekannte DC-Prominenz; und da darf der Vorzeige-Strahlemann Clark Kent a.k.a. „Superman“ nicht fehlen.
 

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Nun gibt es eine Vorgeschichte, in der die Welt von Supermans Identität weiß, aber das wurde alles rückgängig gemacht – Sehr gut für Neulinge, die jetzt quasi an einen Punkt der Handlung einsteigen können, den sie vielleicht schon aus anderen Medien (etwa den Verfilmungen) kennen. Die ein oder andere Änderung der Superman-Klischees muss man hier aber doch „verkraften“, denn schon im ersten von fünf Kapiteln bzw. US-Einzelheften (plus wirklich sehr guter Bonusgeschichte) geht es Schlag auf Schlag: Der geniale Oberbösewicht Lex Luthor sitzt im Gefängnis. Vielleicht wurde er dort geläutert, oder er hat wieder einen fiesen Plan, keine Ahnung. Jedenfalls will er plötzlich einer von den Guten werden und überschreibt daher seinen LexCorp-Konzern an Superman! Der ist natürlich anfangs skeptisch, freundet sich dann aber doch mit den Annehmlichkeiten (wie einer rund um die Uhr arbeitenden Forschungsabteilung, die an Gegenmitteln für Supermans Feinde arbeitet) an. Und Luthor scheint tatsächlich guten Willens zu sein, sodass Supermans Misstrauen langsam schwindet... Genug zu tun gibt es aber trotzdem, denn verschiedenste Bösewichte (z.B. Parasit, Red Cloud, Livewire & Silver Banshee die erst- und letztgenannte Figur jeweils mit einem phantastischen Story-Twist!) machen Metropolis unsicher. Aber das sind, auch wenn es erst so so scheint, eben nicht die „Monster of the Week“, sondern nur kleine Spielsteine im großen Plan von richtigen Fieslingen, welche Luthors Abwesenheit für ihre eigene Vormachtstellung nutzen wollen.
 

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Es hat überraschend wenige der 176 Seiten gedauert, bis ich irgendwie völlig gehyped war von diesem „Dawn of DC“-Neustart beziehungsweise eher der Frischzellenkur. Die neue Ausgangslage ist vielversprechend, die Action hat gestimmt, Superman ist trotz aller Veränderungen immer noch Superman und der Cliffhanger am Ende lässt mich die Wochen bis zum Release des Folgebandes zählen. Lediglich die Zeichnungen haben meinen Geschmack teils nicht getroffen, gerade die Hauptfigur (aber nicht nur die) sieht aus, als wäre sie krass auf Steroiden. Aber das ist ein kleiner Wermutstropfen, ansonsten habe ich hier wirklich nix zu meckern! Da hat „Panini Comics“ (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten) echt ein heißes Eisen im Feuer!
 

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Fazit: „Superman #1 Die Stadt der Geheimnisse“ (Link) ist ein gelungener Serienstart, der selbst für DC-Neulinge überraschend niedrigschwellig auftritt. Für Superhelden-Fans und die, die es werden wollen, wirklich empfehlenswert!

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