Na, da hab ich mich ein wenig ertappt gefühlt, als am Ende des Sammelbandes „Uncanny Avengers: Aus dem Schatten“ darüber geschrieben wurden, dass die „X-Men“-Comics in ihrer Popularität immer hinter den „Avengers“ und sogar den „Fantastic Four“ hinterherhinkten. Und bei mir es es tatsächlich auch so, ich kann mich tatsächlich nicht daran erinnern, dass ich jemals bewusst einen „X-Men“-Comics gelesen habe (abgesehen von ein paar Solo-Ausflügen); von den „Avengers“ hab ich dagegen eine ganze Menge im Schrank 🙂 Aber vielleicht ändert sich das jetzt, denn hier sind zwar die „Avengers“ im Titel (und der „Chef“ Captain America ist besonders prominent auf dem Cover), aber prinzipiell dreht sich die Handlung und auch die titelgebende Superheldentruppe komplett um Mutanten.
 

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Und für eben jene Mutanten ist das Leben gar nicht mal so prickelnd, da sie einerseits von vielen US-Einwohnern diskriminiert und abgelehnt werden und andererseits auch noch ein schrecklicher Terroranschlag den Traum einer friedlichen Co-Existenz zunichte gemacht hat. Und als sei das nicht schlimm genug, schmuggelt sich auch noch ein Anti-Mutanten-Agent in den Anzug von Captain Krakoa, um die „Mutant Liberation Front“ zu einer gewaltsamen Rebellion und den Diebstahl einer Atombombe anzustacheln... Aber wir haben ja immer noch unseren patriotischen Strahlemann Captain America, der seinerseits das „Avengers Unity Squad“ reaktiviert und mit einer ultra-patriotischen Rede (deren Inhalt sich gern mal ein Herr Trump zu Gemüte führen sollte...) den Anti-Mutanten-Mob besänftigt – Aber reicht das alles aus?
 

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Erzählt wird die, wenn man sich ein wenig mit dem MARVEL-Kosmos auskennt, für sich durchaus alleinstehend lesbare Geschichte auf insgesamt 144 Seiten, welche die sechs Kapitel beziehungsweise US-Einzelhefte zusammenfassen. Und tatsächlich liest sich der Sammelband überraschend gut weg, denn die verschiedenen Haupt- und Nebenfiguren mitsamt ihren Interaktionen untereinander (etwa die Versuche, die Gegner von der gerechten Sache zu überzeugen, die unpassenden Sprüche von Deadpool oder die Diskussion, ob Captain America wirklich im Vordergrund des Pro-Mutanten-Kampfes stehen sollte) wirken durchaus lebendig und nachvollziehbar ihren Handlungen. Dazu kommt ein politischer Meta-Plot in bester „X-Men“-Tradition, sodass die Fans der Mutanten-Comics hiermit zweifelsohne ihre Freude haben werden. Lediglich über den Zeichenstil kann man streiten, ich finde ihn recht grausig, der Rest der Comic-Blogs da draußen ist aber sehr angetan. Und falls ihr auch angetan sein solltest, ist vielleicht die auf 150 Stück limitierte Variant-Edition (Link) etwas für euch, welche „Panini Comics“ (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten) für 26 € verkauft. Die „normale“ Version sieht zwar nicht so cool aus, kostet dafür aber nur 19 €.
 

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Fazit: „Uncanny Avengers: Aus dem Schatten“ (Link) ist ein durch und durch guter „X-Men“-Comic, auch wenn die gute & böse Hauptfigur jeweils gar kein Mutant ist 😉

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