Bekanntermaßen erfreue ich mich sehr an Brettspielen aller Art, solange sie nicht zuuu simplifiziert sind – Wie es bei den meisten Kinderspielen der Fall ist, was ich immer wieder leidvoll feststellen muss, wenn mich mein Patenkind zu einen Runde herausfordert. Mit „Zilence“ erschien nun aber endlich mal wieder ein Kinderspiel-Vertreter, dessen Regeln so simpel sind, dass sie selbst ein junges Grundschulkind oder sogar schon ein fortgeschrittenes Kindergartenkind versteht. Aber trotzdessen macht dieses Spiel einfach richtig viel Spaß!

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Und das kommt ja selten vor, denn die meisten Kinderspiele sind ja entweder so simpel, dass es weh tut (irgendwelche Obstsorten zuordnen, wie öde), oder sie sind rein glücksbasiert („Mensch ärgere dich nicht“ und was es da noch alles an schrecklichen Machwerken gibt). „Zilence“ ist da anders, denn hier bedarf es einer schnellen Auffassungsgabe, indem man innerhalb von 20 Sekunden die beste Flugroute zum Überleben der Zombie-Apokalypse findet... Zombie-Apokalypse? In einem Kinderspiel? Ja, tatsächlich geht es genau darum. Man hat sich gerade so auf ein Hochhaus gerettet, während die blutrünstigen Horden die Stadt überrennen. Aber die Vorräte werden knapp, also müssen die Spielenden ihre Jetpacks schultern und nach drei per Spielkarten zufällig zugelosten Gegenständen (z.B. Taschenlampe, Footballhelm, Erste-Hilfe-Set, Bowlingkugel) suchen. 

Zugegebenermaßen ist die Zombie-Thematik eher ein Feigenblatt, denn selbst die verwüstete Stadt auf dem sechsteiligen Spielplan als auch die eigentlichen Zombies auf dem Spielbox-Titelbild sehen irgendwie knuffig aus. Aber diese Distanz zum Thema ist auch notwendig, denn selbst wenn „Pegasus Spiele“ (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten) hier groß „ab 6“ auf die Packung druckt, ist das alles vielleicht doch ein wenig zu gruselig für durchschnittliche Sechsjährige (laut Erfahrungsberichten der Eltern, mit denen ich testspielte). Aber diese Alterskritik bezieht sich ausdrücklich nur auf die Thematik, denn rein von den Regeln her gibt es keinerlei Bedenken: Alle der bis zu vier Spielenden müssen insgesamt 12 Gegenstände einsammeln, wobei davon jeweils drei aktuell ist. Dann wird mittels Spielsteinen ein Startpunkt ausgewählt (vier Symbole, die jeweils drei Startpunkte symbolisieren, also insgesamt 12 Stück). Innerhalb von 20 Sekunden muss man nun den drei möglichen Flugrouten folgen, um zu schauen, welche Gegenstände auf dem Weg liegen. Ist es einer der Zielgegenstände, packt man den ein. Allerdings zählen nur die Gegenstände auf der Flugroute, die man ausgewählt hat. Dann wird das Spielfeld wieder variiert und man startet die nächste Runde, und zwar so lange, bis irgendwer alle 12 Gegenstände gefunden hat. 
 

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Das ist also wirklich simpel und auch leicht verständlich präsentiert, da braucht man kaum 5 Minuten um selbst den jüngsten Kind die Regeln zu verdeutlichen. Und dann hat man je nach Anzahl der Mitspielen so 20 – 30 Minuten Spaß, bevor man „Zilence“ wieder glücklich ins Regal schiebt. Denn das ist jetzt kein Spiel, um damit einen ganzen Spieleabend auszufüllen (davon abgesehen, dass Kinder eh noch nicht so lange durchhalten). Aber um mal die letzte halbe Stunde vor dem Abendessen zu überbrücken oder um einen Kindergeburtstag aufzulockern, dafür ist „Zilence“ (Link) eine gute Wahl.