Mal wieder beste Voraussetzungen für eine Rezension: Ich mag keinen Splatter, außerdem bin ich bei religiösen und vor allem blasphemischen Themen ziemlich befangen. Und doch war der „Splitter Verlag“ mutig genug, mir ein Rezi-Exemplar zu schicken, also stürzen wir uns mal ins Gemetzel ;-)

 
Die junge Frau Lam hatte eine glückliche Kindheit. Okay, ihr Vater hat ihr mal den Arm abgehackt, aber eigentlichen haben sie sich ziemlich lieb. Irgendwann entfremdet sie sich jedoch von ihm, als sie hinterfragt, warum er immer wieder Dienstreisen in die Hölle unternimmt... Denn offiziell ist Lams Vater zwar Prediger, insgeheim gehört er jedoch einer kleinen Geheimorganisation an, welche die Erde vor Dämonen beschützt. Und als er einen Einsatz nicht überlebt, muss sie in seine Fußstapfen treten... 

 
Sind wir ehrlich, die von Scott Snyder erdachte und auf 144 Seiten ausgewalzte Geschichte ist nicht sonderlich innovativ. Tatsächlich gibt es quasi die gleiche Geschichte bereits im selben Verlag, sogar mehrfach, man denke nur an das grandiose „Something is Killing the Children“. Aber das soll gar keine Kritik sein, denn wenn die Geschichte unterhält und die Zeichnungen hübsch sind, dann ist mir völlig egal, ob ich das alles schon mal gelesen habe ;-) Und tatsächlich! „We have Demons“ macht, trotz allem Altbekannten und trotz aller Vorhersehbarkeit, richtig Spaß! Der Comic liest sich mit seiner vorwärtsdrängenden Story ungemein schnell weg, zudem bietet er gelegentlich etwas (Meta-)Humor, ein halbwegs sympathisches Protagonisten-Duo und vor allem für die Fans der härteren Gangart ungemein viel Geschnetzel. Und damit hab ich bereits alles Relevante geschrieben. Deshalb zögern wir die Sache nicht unnötig raus und kommen direkt zum... 

Fazit: Die Geschichte von „We have Demons“ (Link) hat man schon mehrfach woanders gelesen, sogar im selben Verlag. Aber trotzdem macht dieser kleine Okkult-Slasher wirklich viel Spaß, auch wenn ihn schon nach 5 Minuten wieder vergessen hat ;-)

Tags