Es ist ja nun kein Geheimnis, dass ich die Comics von Fred Duval liebe. Gerade wenn es ins SciFi-Genre geht, vor allem in die Cyberpunk-Richtung, dann wird man von ihm quasi nie enttäuscht. Qualitativ noch ein ganzes Stück besser wird er aber, wenn er die Krimi-Romane von Michel Bussi verarbeitet. Dann komme ich aus dem Loben gar nicht mehr heraus, spreche vom „besten Krimi-Drama, das ich bisher in diesem Jahr gelesen habe“ („Das Mädchen mit den blauen Augen“) oder gar von einem „Meisterwerk der Erzählkunst“ („Schwarze Seerosen“). Also sollte wohl klar sein, in welche Richtung jetzt meine Rezension gehen wird... 

 

Das französische Übersee-Départment La Réunion stellt die traumhafte Kulisse für diesen spannenden Krimi: In einem gut besuchten Hotel verschwindet die junge Frau Liane Bellion. Zurück bleiben ihr Ehemann Martial sowie die sechsjährige Tochter Josapha. Alle Indizien in dem verwüsteten Hotelzimmer und auch zahlreiche Zeugenaussagen deuten darauf hin, dass der Ehemann dahinter steckte. Eine Beziehungstat? Offenbar war das Traumpaar doch nicht so traumhaft – Eigentlich ein klarer Fall für die ehrgeizige Kommissarin Purvi und den als forensischen Ermittler tätigen Lebemann Christos. Doch dann taucht eine Leiche auf, die mit der mutmaßlichen Tatwaffe des Bellion-Falls ermordet wurde, während gleichzeitig der Verdächtige mitsamt der Tochter verschwindet. Ein Katz-und-Maus-Spiel auf der kleinen Insel (noch kleiner als das Saarland) beginnt, bei dem immer mehr Leichen auftauchen...

  

Mit „Beim Leben meiner Tochter“ ist dem Kreativ-Duo Duval/Bussi wieder ein Krimi-Drama gelungen, welches von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Angenehm ist dabei besonders, dass man stets auf dem ungefähren Wissensstand der verschiedenen Figuren (die beiden Ermittelnden, die Tochter und eine Hobby-Detektivin) bleibt und deshalb die ganze Zeit überlegt, ob Martial nun wirklich ein verkappter Serienmörder ist. Oder sind die ganzen Leichen nur ein dummer Zufall? Einzig das Finale wirkt dann ein klein wenig überkonstruiert, aber dass geht in Ordnung, denn der „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) bietet hier 136 Seiten pure Spannung; die auch noch ganz wundervoll in Szene gesetzt wurde – Ich hab nach der Comic-Lektüre ungelogen sofort den Rechner angeschmissen, um mal zu schauen, wie viel so ein Inselurlaub kostet ;-) 

 

Fazit Wie schon die beiden in der Einleitung genannten Duval/Bussi-Comickombos ist auch „Beim Leben meiner Tochter“ (Link) ein echtes Meisterwerk des Krimi-Genres!

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