Beim Podwichteln (ca. Minute 20, Link) habe ich ja letztens zugegeben, dass ich Piraten für maximal uncool halte. Selbst als Kind haben mich deren Karibik-Abenteuer nie groß interessiert, weder im Fernsehen noch in der Literatur. Deshalb habe ich auch nie den populären Jugendbuchklassiker „Die Schatzinsel“ gelesen, welcher die Grundlage für den Comic „Jim Hawkins“ darstellt. Na mal schauen, ob ich jetzt vielleicht langsam mal Lust auf dieses nischige Abenteuer-Genre bekomme... Jim Hawkins, wie alle anderen Figuren ein anthropomorphes Tier, arbeitet eigentlich im elterlichen Wirtshaus und bewirtet auch immer mal wieder den gealterten und sehr trinkfreudigen Seefahrer Bones. Dieser wird gleich zweimal von alten Kameraden aufgesucht, was letztlich zu Bones Tod führt. Um seine Gasthausschulden zu begleichen öffnen Jim und seine Mutter dessen Truhe, in der sich neben Gold eine Schatzkarte befindet. Sie soll den Ort anzeigen, an dem der legendäre Pirat Flint (zu dessen Crew Bones und dessen Kameraden gehörten) eine unvorstellbare Menge an Gold versteckt hat. Jim übergibt diese Karte dem Dorfarzt Livesey und dessen Freund, dem Gutsherren Trelawney, welche daraufhin eine Expedition organisieren und Jim als Schiffjungen mitnehmen. Was sie nicht wissen: Sie heuern auch eine großen Teil der Flint-Crew an, welche den Schatz ihres ehemaligen Kapitäns natürlich für sich selbst behalten will. Und so segelt die Expedition in Richtung Karibik. Jim entwickelt sich langsam zu einem talentierten Seemann, der sich mit dem einbeinigen Koch Silver anfreundet und auch irgendwann in die eingeschworene Matrosen-Gemeinschaft aufgenommen wird. Durch Zufall erfährt er jedoch von einer geplanten Meuterei, die trotz Jims Verrat rasch eskaliert. Angekommen auf der Schatzinsel entbrennt ein Kampf um Leben und Tod, bei dem Jim zwischen den Fronten steht. Und als sei das nicht genug, ist die eigentliche Schatzsuche auch noch lebensgefährlich, da ein von Kapitän Flint vor vielen Jahren zurückgelassenes Besatzungsmitglied eine ganze Reihe an Fallen vorbereitet hat... „Die Schatzinsel“ war der erste kommerzielle Erfolg des schottischen Autors Robert Louis Stevenson. Und ich muss tatsächlich allen Piraten-Fans zustimmen, welche die Geschichte als Jugendbuchklassiker betiteln. Denn Wahnsinn, auch nach fast eineinhalb Jahrhunderten hat diese Geschichte nichts von ihrer Spannung verloren! Nun weiß ich mangels Unkenntnis der Vorlage zwar nicht, ob es irgendwelche grundlegende Veränderungen in der von Sébastien Vastra geschriebenen & gezeichneten Comic-Adaption gab (nach einer kurzen Wikipedia-Recherche glaube ich eher nicht), aber ich war auf 184 Seiten wirklich hart gefesselt! Spannende Story-Twists treffen hier auf wirklich schöne Zeichnungen – Ich bin einfach nur begeistert und kann daher selbst Comic-Fans wie mich, die mit Piraten nichts am Hut haben, die vom „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) für 35 € verkaufte Hardcover-Graphic Novel ans Herz legen. Fazit: In „Jim Hawkins“ (Link) wird ein eineinhalb Jahrhunderte alter Jugendbuchklassiker als moderner Comic umgesetzt – Absolute Empfehlung!
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