Ich denke man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Batman zu den wenigen Comicfiguren des Superhelden-Genres gehört, die selbst dem breiten Mainstream-Publikum so bekannt sind, dass sie ein paar Schlüsselmomente beziehungsweise besondere Ereignisse des verbrechenbekämpfenden Fledermausmannes kennen. Klar, der Tod der Eltern gehört ebenso zum popkulturellen Allgemeinwissen wie der immerwährende Kampf gegen den Joker. Aber auch die Hochzeit mit Catwoman ist (durch Bericht im Feuilleton) viel mehr Menschen bekannt, als man so denkt. Sie war Teil der insgesamt 85 Hefte umfassenden „Batman“-Story vom Tom King, welche nun mit dem Sammelband „Bane City“ beendet wird. In den letzten elf Kapiteln (plus Bonusgeschichte) kommt es zum finalen Kampf um Gotham. Denn Batman hat nicht nur gegen seinen Erzfeind Bane verloren, sondern auch gegen seinen Vater (einem Paralleluniversum-Batman), der die Stadt mit einer ganzen Armee an Superschurken unter seine Kontrolle gebracht hat. Aber das ist nicht Batmans härtester Kampf, denn noch immer will das Herz von Catwoman zurückerobert werden... 85 US-Hefte, das ist schon eine ganze Menge an Material, die Starautor Tom King da geliefert hat. Nun hatte seine Story auch immer mal wieder qualitative Höhen und Tiefen, aber letztlich wurde man doch gut unterhalten. Bei diesem finalen Sammelband spürt man quasi auf jeder Seite, dass hier etwas Episches, etwas wirklich Großes zu Ende geht. Jedoch hat man beim Lesen auch mitunter das Gefühl, dass einige Handlungsstränge etwas gehetzt wirken – Es ist kein streng gehütetes Geheimnis, dass eigentlich ein paar Hefte mehr geplant waren. King schrieb selbst einmal, dass er mit 100 Heften plant. Persönlich besonders gefallen hat mir ausgerechnet der Handlungsstrang rund um die zerbrochene und doch wieder aufkeimende Liebe zwischen Batman und Catwoman. Während sie sich auf die Befreiung von Gothams vorbereiten, reflektieren sie ihre gescheiterte Hochzeit, und finden dabei zueinander – Viel hätte King hier falsch machen können, dieser Handlungsstrang schreit ja quasi nach Kitsch. Aber die beiden ProtagonistInnen haben eine so gute Chemie zwischeneinander, da drückt man ihnen von ganzen Herzen die Daumen :-) Für die letzten elf Kapitel sowie die Bonusgeschichte wurden dann auch noch mal eine ganze Reihe an hochklassigen KünstlerInnen herangeholt: Acht Personen haben an den Zeichnungen gearbeitet, vier an den Farben und gleich elf an der Tusche. Ja, man merkt die unterschiedlichen Stile schon. Und ja, sicherlich haben alle Comic-Fans ihre Lieblinge. Aber Kunst ist immer Geschmackssache und zum Glück ist jetzt auch kein Totalausfall dabei ;-) Daher, wer die vorherigen elf Sammelbände gelesen hat, muss natürlich auch diesen finalen Sammelband kaufen. „Panini Comics“ (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten) möchte für diesmal ganze 332 Seiten glatte 33 € haben. Fazit: „Batman Paperback #12 Bane City“ (Link) ist ein würdiges Ende der „Batman“-Story von Tom King.
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