Ich freue mich ja immer, wenn ich komplexe, verschachtelte Geschichten voller tiefgründiger Charaktere lese – Also vor allem Comics vom „Splitter Verlag“ ;-) Umso überraschter war ich Ende letzten Jahres, dass sie mit „Something is killing the Children“ (Link) einen eigentlich sehr simplen und auch überraschend blutigen Monster-Slasher veröffentlichten. Aber Schande über mich, dass ich jemals an der Kompetenz des Bielefelder Verlags zweifelte, denn diese brutale Monsterjagd war unglaublich spannend und begeisterte mich zudem mit einer dichten Atmosphäre. Mit dem dritten Sammelband ist nun der Abschluss des ersten Handlungsbogens erschienen. Was wäre die Rezension eines Folgebandes ohne eine Rekapitulation der vorherigen Ereignisse? Auch wenn der Comic-Titel eigentlich die komplette Geschichte trefflich zusammenfasst :-P Also jedenfalls geht es um die trostlose Kleinstadt Archer's Peak, in der massenhaft Kinder sterben – Hatte ich schon erwähnt, dass der Comic-Titel die komplette Geschichte trefflich zusammenfasst? ;-) Dagegen will die junge Monsterjägerin Erica Slaughter (stilecht mit Westentaschen-Tintenfischdämon-Kuscheltier) vorgehen, doch die Tötung der Monstermutter lässt die Lage nur noch mehr eskalieren, da die Monsterkinder hungrig werden und sich rücksichtslos durch die Kleinstadt fräsen... Das bleibt natürlich nicht unbemerkt von Ericas Monsterjägergilde, dem Orden des Heiligen Georg, welcher der Vertuschung der Wahrheit (und deshalb der Beseitigung von ZeugInnen) eine wesentlich höhere Priorität beimisst als der Rettung der Opfer... Tja, und das war es dann auch schon mit der Handlung aller zwei bisherigen Sammelbände, welche die US-Einzelhefte #1-10 umfassten. Also wirklich nicht sehr komplex, aber ist die Geschichte trotzdem spaßig? JA! Es kommt nicht so häufig vor, wie ich mir das wünschen würde, dass eine Comic-Serie nach einer so langen Zeit (immerhin sind wir nun bei den Kapiteln bzw. US-Einzelheften #11-15 angelangt) einen so runden, befriedigenden Abschluss findet. Denn hier bleiben tatsächlich keinerlei Wünsche offen: Es gibt auf 144 Seiten wieder blutige Horror-Action, die sich nie repetitiv anfühlt, weil sich übersichtliche Duelle (Erica gegen den Orden) und brachialen Monsterschnetzeleien abwechseln. Dazu gibt es endlich etwas mehr Tiefgang und Hintergrundinformationen, so wie ich es mir in der Rezension des zweiten Sammelbandes (Link) gewünscht hatte, sodass die handelnden Figuren etwas nachvollziehbarer sind. Außerdem ist die Atmosphäre wieder großartig, was erneut an den tollen Zeichnungen liegt, aber eben auch an der Geschichte: Wer sich fragt, wie man nach Dutzenden toten Kindern im Finale noch ein Gefühl von Bedrohlichkeit vermitteln will und wie man das dann alles trotzdem zu so einer Art versöhnlichen Abschluss bringen will, wird hier freudig überrascht sein. Zudem ist das Ende hervorragend gelungen, da es die Geschichte einerseits abschließt, andererseits aber bereits Lust auf eine Fortsetzung macht – Die kommen wird, denn im amerikanischen Original ist für den „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) quasi schon der nächste Sammelband gefüllt ;-) Fazit: „Something is killing the Children #3“ (Link) schließt die erste Horror-Geschichte sehr actionreich, aber eben auch sehr befriedigend ab. Absolut empfehlenswert!
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