Über die dritte „Star Wars“-Filmtrilogie wird ja immer wieder geschimpft, beispielsweise über die Charakterwandlung vom blonden Publikumsliebling Luke Skywalker, der eines Nachts einfach den schlafenden Ben Solo a.k.a. Kylo Ren meucheln wollte. Hat er dann doch nicht gemacht, was für ein Glück, sonst hätten wir diesen feinen Comic nicht ;-) Denn wer schon immer mal wissen wollte, wie aus dem Jedi-Schüler mit Promistatus ein superfieser Oberbösewicht wurde, ist hier genau richtig.

Die Ritter von Ren sind eine mit Machtfähigkeiten und Jedi-Waffen ausgerüstete Verbrechertruppe, die keine Gnade zeigt und so einen schrecklichen Ruf genießt. Das erste Mal kommt Ben Solo mit ihnen in Kontakt, als er sie in einem verlassenen Jedi-Depot gemeinsam mit seinem Lehrmeister Luke Skywalker vertreibt. Doch dann passiert der in der Einleitung beschriebene Angriff, in Folge dessen Ben aus Wut die komplette Jedi-Schule mitsamt seiner Mit-Studierenden einäschert. Lediglich drei seiner besten Freunde bzw. Freundinnen überleben, die nach ersten Beschwichtigungsversuchen eine unerbittliche Jagd auf ihn beginnen. Doch Ben ist nicht mehr alleine, denn bei den Rittern von Ren hofft er die Dinge zu lernen, die ihm Luke nie beibringen konnte... 

„Der Aufstieg Kylo Rens“ ist ein recht simpler Comic, bei dem sich Lichtschwertkämpfe aneinander reihen, die nur durch kurze Blicke in die Vergangenheit aufgelockert werden. Keine große Erzählkunst, keine wirklich bahnbrechenden neuen Informationen für durchschnittliche „Star Wars“-Fans, aber für mich persönlich als Gelegenheitskonsument eine nette Ergänzung der dritten Filmtrilogie. Noch dazu sieht das alles wirklich hübsch aus, gerade Kylo Ren ähnelt seinem filmerischen Vorbild sehr, während die Zeichnungen von Luke leicht schwanken. Die 16,99 €, die „Panini Comics“ (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten) für das 96 Seiten umfassende Hardcover verlangen, gehen jedenfalls voll in Ordnung. 

Fazit: Die „Star Wars Marvel Comic Kollektion #72 Der Aufstieg Kylo Rens“ (Link) ist eine sehr nette Ergänzung zur Filmtrilogie, da sie Ereignisse thematisiert, die in den Filmen nur kurz angerissen werden.