Jaja, Fans dieses Blogs kennen schon meine ständiges Lamentieren: Ich mag einfach keinen Horror. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass ein Horror-Comic richtig gut sein muss, wenn ich ihn nicht nur pflichtgemäß hier im Blog rezensiere (Link), sondern meine Begeisterung auch gleich noch im Podcast (Link) wiederhole ;-) So geschehen bei „Schurken gegen Zombies“, dem zweiten Band der DC-Horror-Trilogie von Tom Taylor. Der Abschlussband fügt nun die Geschichten der beiden bisherigen, voneinander eher unabhängigen Bände zusammen und sorgt für ziemlich überdrehtes, erneut konsequent tödliches Finale. Im ersten Band „Die Zombie-Virus“ erschuf der Bösewicht Darkseid den titelgebenden Virus, der nicht nur seinen Heimatplaneten vernichtete, sondern der auch die Erde ins Chaos stürzte und einige bekannte SuperheldInnen in fleischfressende Bestien verwandelte. Im zweiten Band „Schurken gegen Zombies“ traten, wer hätte es bei dem Titel vermutet, eben SuperschurkInnen in einem an sich doch arg konventionellen Plot gegen eben jene (Super-)Zombies an. Der nun abschließende dritte Band spielt fünf Jahre nach diesen Ereignissen im weit entfernten Weltraum: Die „Justice League“ konnte sich teilweise retten, jedoch wurden einige gefallene SuperheldInnen durch ihre NachfolgerInnen (beispielsweise Superman und Batman durch ihre Söhne) ersetzt. Als sie ein Notsignal erreicht, kehrt ein kleiner Expeditionstrupp zur Erde zurück. Denn es besteht Hoffnung: Der gefallene Cyborg hat das Heilmittel tief in seinem Körper versteckt, er muss da nur irgendwie rankommen... Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn einerseits haben sich noch einige Bösewichte rund um den Pinguin in einem Bunker verschanzt, um mit ferngesteuerten Androiden alle Zombies (und damit die gesamte Menschheit) auszurotten. Und andererseits will auch noch ein Höllen-Dämon sein Stück vom Kuchen abhaben... Der Sammelband „Der Zombie-Planet“ umfasst sieben Kapitel beziehungsweise US-Einzelhelfte, womit er auf stattliche 212 Seiten kommt. Das sind ein ganzes Stückchen mehr als die 140 Seiten von „Schurken gegen Zombies“, aber im Gegensatz zum Vorgängerband hätten es diesmal ruhig noch mehr sein dürfen. Denn die Geschichte, die sich rasch auf drei Handlungsebenen (der bodenständige Kampf gegen die Schurken mit ihren Androiden, der „esoterische“ Kampf gegen den Dämon und die zeitkritische Erforschung eines Heilmittels) abspielt, wirkt teils arg gehetzt und holt zudem eine riesige Menge an SuperheldInnen aus der 1., 2. und sogar 3. Reihe des DC-Universums hervor. Das ist für den „durchschnittlichen“ Fan, der vielleicht zwei oder drei Comic-Reihen liest oder gar nur die Filme & Serien kennt, doch arg verwirrend, gerade wenn man den Auftaktband nicht gelesen hat. Jedoch kann man diese Superhelden-Schwemme auch positiv sehen, denn fast alle von ihnen bekommen mehr oder minder viel Spotlight, also wenigstens ein Panel, in dem sie glänzen können. Oder aber in dem sie von Zombies gefressen werden :-P Denn das passiert erneut wieder ziemlich oft: Bei Autor Tom Taylor ist einfach niemand sicher, selbst richtig beliebte Figuren müssen hier ins Gras beißen. Das ist erneut erfrischend konsequent und erfreute mich daher sehr :-) Natürlich sieht das auch alles wieder fein aus, halt der typische gehobene „DC-Standard“ ;-) Fans der Reihe werden hier ihre Freude haben und gern das auf 555 Stück limitierte Hardcover (Link) für 32 € kaufen. Der „normale“ Softcover kostet 22 €, auch hier hat „Panini Comics“ (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten) als Bonus ein paar echt sehenswerte Variant-Cover abgedruckt :-) Fazit: Überraschenderweise werden wohl nicht alle Comic-Fans, welche den zweiten Band mochten, auch „DC-Horror: Der Zombie-Planet“ (Link) mögen. Denn diesmal gibt es nicht wieder eine „bodenständigen“ Zombie-Story, sondern halt die typische Weltenrettungsmaterialschlacht mit einem ganzen Schwarm an Killerandroiden und einem teuflischen Dämon. Da sind die Zombies „fast“ nur schmückendes Beiwerk, das halt für ein paar konsequente Figurentode stirbt. Wie gesagt, das muss man mögen, mein Fall war es eher nicht... Im Gesamtkontext der Trilogie hat es Autor Tom Taylor jedoch gut hinbekommen, die Geschichten der beiden vorherigen Bände miteinander zu vereinen.
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