Daniel Isberner hat es bereits letztes Jahr geschafft, mich mit seiner vielfältigen Schreibkunst zu überraschen: Neben brachialer SciFi-Action (u.a. ein ganzer „Battletech“-Zyklus (Link)) kann er nämlich auch leise, kindgerechte Töne. Oder waren „Mias Gute Nacht Geschichten“ (Link) doch nur ein Kinderbuch-One-Hit-Wonder?
Auf den ersten Blick unterscheidet sich dieses Selfpublishing-Kinderbuch nicht sehr stark von seinem Vorgänger: Ein kleines, dünnes Print-on-Demand-Büchlein mit einer leicht verständlichen Phantastik-Geschichte und ein paar niedlichen Zeichnungen. Auf den zweiten Blick fallen da aber schon mehr Unterschiede auf: Statt pädagogisch wertvoller Kurzgeschichten gibt es diesmal einen einzigen Handlungsstrang, der tendenziell eher humoristisch angelegt ist. Es geht um die titelgebende Poolparty, welche von dem Kleinen Grünen Monster veranstaltet wird. Dieses lebt im Kleiderschrank des Erzählers, so wie viele seiner ArtgenossInnen, nachdem sie von der Bauwut der Menschen verdrängt wurden (also eine Meta-Anspielung auf das Zurückgehen von Flora & Fauna, daher gibt es doch irgendwie so etwas wie pädagogische Inhalte ;-)). Dort ernährt es sich von alten Socken und ist eigentlich ganz zufrieden, aber um ein süßes Monstermädchen zu beeindrucken, muss es diesmal halt eine Poolparty in der Badewanne sein. Der Erzähler kann sich mit dieser Idee ganz gut anfreunden und hilft bei den Vorbereitungen (z.B. einem Großeinkauf), wobei das aber nicht alles ganz reibungslos funktioniert, da ja niemand das Kleine Grüne Monster sehen darf...
„Kleine Grüne Monster: Die Poolparty“ ist eine niedliche Kindergeschichte, welche man laut Autor (als Tagesvater vom Fach) bereits zwei- bis dreijährigen Kindern vorlesen kann. Diese werden sich nicht nur an dem Humor erfreuen, sondern auch manchen Logikfehler übersehen, den wir Erwachsene bemerken, wenn wir etwas überinterpretieren :-P Ich kann mir gut vorstellen, dass sich viele Kleinkinder nach der Lektüre (bzw. dem Vorlesenbekommen, wobei man die Geschichte ob der einfachen Worte sicher mit acht Jahren problemlos selbst lesen kann) ihr eigenes Kleines Grünes Monster wünschen :-D Die sind aber auch wirklich nett anzuschauen, denn die Illustratorin Natascha Schmidt setzt sie liebevoll in Szene. Ärgerlich ist hier jedoch, dass die Bilder letztlich so klein geraten sind. Das Büchlein, welches mir vom Autor dankenswerterweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde, umfasst eh nur 24 Seiten (und da ist schon eine Leseprobe von „Mias Gute Nacht Geschichten“ mit eingerechnet), da hätte man die Bilder ruhig ganzseitig abdrucken können...
Fazit: Von dieser Kritik aber mal abgesehen ist „Kleine Grüne Monster: Die Poolparty“ (Link) ein wirklich nettes Kinderbuch, welches Kleinkindern ein Lachen aufs Gesicht zaubern wird. Hier darf der Autor gern eine ganze Reihe draus machen!