Mit dem dritten Sammelband „Die Masken der Katze“ geht nun die „Catwoman“-Sage rund um das Leben der diebischen Anti-Heldin Selina Keyle nach der geplatzten Hochzeit mit Batman zu Ende. Bisher waren die Kritiken an der Geschichte (und teils den Zeichnungen) von Joëlle Jones ziemlich gut, also bin ich mal gespannt, ob das Hinzufügen von Zombies ein Fluch oder ein Segen wird...
In einem der dramatischten Comic-Ereignisse des letzten Jahrzehnts ist die Hochzeit zwischen Batman und Catwoman geplatzt. Letztere verordnet sich deshalb etwas Urlaub im sonnigen Kalifornien, wo sie aber nicht zur Ruhe kommt, weil ihr beispielsweise Catwoman-Nachahmerinnen und eine auf Jugend und Schönheit fixierte Politiker-Gattin das Leben schwer machen. Außerdem gibt es da auch noch ein paar private Probleme, aber die verblassen spätestens ab dem Zeitpunkt, als eine Horde Zombies durch das kleine Städtchen Villa Hermosa marschiert. Denn die von Schönheit und vor allem aber Macht besessene Raina Creel hat das Wasser der Lazerusgrube mit der Psychodroge Narssistrin gemischt, um willenlose Verfügungsmasse zu generieren. Und weil Catwoman eingesehen hat, dass sie nicht immer nur eine diebische Bösewichtin sein kann, sondern ihr „Karmakonto“ auch mal mit guten Taten ausgleiche muss, stellt sie sich den Zombiehorden entgegen...
Der Sammelband beginnt mit einigen Zeitsprüngen, die im ersten Moment vielleicht verwirren, letztlich aber noch einmal schön illustrieren, wo die Stärken und Schwächen von Catwoman liegen: Sexy Klamotten anziehen und einen dicken Gangstertypen auspeitschen, um an Informationen heranzukommen, das kann Selina bravourös. Gegen die Oberbösewichtin Raina Creel kämpfen, die auch noch ein paar Zombies dabei hat, wird dann schon schwieriger – Ein Glück, dass die lebensspendende Lazarusgrube nicht weit ist, sonst hätte diese Catwoman-Serie ein paar Seiten weniger gehabt ;-) Insgesamt ist der finale Abschlussband dieser Reihe, welche die US-Einzelausgaben 16-21 enthält, durchaus gelungen. Klar, Zombies sind als Thema ausgelutscht und man bekommt manchmal den Eindruck, als werden alle offenen Fragen einfach „weggebissen“ – Der eigentliche Endkampf gegen Raina, also ohne die Dutzenden Schergen, die vorher sterben, dauert netto nicht mal zwei Seiten. Und all die Konflikte mit den Nebenfiguren, die vorher mehr oder minder offen schwelen, lösen sich mit/nach der Zombie-Attacke auch in Wohlgefallen auf. Hier fehlen einfach ein paar Seiten für abschließende Dialoge, die man sich beispielsweise problemlos aus dem „Barschlägerei-Schwenker“ der Geschichte hätte holen können – Vermutlich wollte man aber nicht die Gelegenheit verpassen, noch ein paar mehr sexy inszenierte Kampfszenen abzudrucken ;-) Aber sei es drum, es macht halt trotzdem Spaß, die 148 Seiten in einem Rutsch wegzulesen. Gerade die ersten Kapitel beziehungsweise US-Einzelhefte, welche von Joëlle Jones auch noch selbst gezeichnet wurden, rocken gewaltig. Dagegen fallen die Zeichnungen der anderen KünstlerInnen etwas ab, da sie weitaus „massentauglicher“ aussehen. Fans der Reihe können die 18 €, die „Panini Comics“ (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsmuster zur Verfügung stellten) für das 148 Seiten starke Softcover verlangt, aber vorbehaltlos zahlen.
Fazit: „Catwoman #3 Die Masken der Katze“ (Link) bietet ein am Ende zwar etwas rasch abgehandeltes, aber insgesamt doch lesenswertes Finale.