Der russische Erfolgsroman „Metro 2033“ ist sicherlich den allermeisten LeserInnen dieses Blogs, wenigstens vom Hörensagen, ein Begriff – Und sei es auch nur, weil man die großartigen Videospielumsetzungen kennt :-) Nun gibt es ein weiteres Medium, welches in die dystopische Post-Apokalypse der Moskauer Metro führt, denn der „Splitter Verlag“ hat endlich die lang erwartete Comic-Umsetzung veröffentlicht. Zur eigentlichen Hintergrundgeschichte muss ich vermutlich nur wenige Worte verlieren, die ist ja allgemein bekannt: Moskau wurde von einem Atomkrieg verwüstet und ist überirdisch unbewohnbar. Zumindest für die Menschen, denn gefährliche Mutanten gibt es dort trotzdem – Und diese versuchen, in die verfallenen Schächte und Tunnel der Moskauer Metro einzudringen. Dort haben sich die allerletzten Überlebenden des Atomkriegs versteckt, aber es ist kein schönes Leben. Denn neben dem allgegenwärtigen Mangel sind brutale Machtkämpfe zwischen verschiedensten Gruppierungen wie etwa Sekten, Faschisten und Kommunisten an der Tagesordnung. Protagonist des Romans und damit der Comic-Umsetzung ist der junge Russe Artjom, dessen Wohnort, die Metro-Station WDNCh, von den sogenannten „Schwarzen“ bedroht wird. Diese mit Schusswaffen abzuwehren klappt mehr schlecht als recht, doch sie schaffen es irgendwie, in Artjoms Gedanken einzudringen! Warum genau, weiß man in diesem Auftaktband der vierteiligen Reihe noch nicht. Aber um ehrlich zu sein weiß man nach der Lektüre generell noch nicht viel: Ein mysteriöser Fremder, der den Grund für das Eindringen der Monster kennt, gibt Artjom einen Auftrag. Dieser reist dann durch mehrere Metro-Stationen und erlebt allerlei typische Endzeit-Szenen... Dieser Satz war jetzt gar nicht despektierlich gemeint, auch wenn er vielleicht so klang, aber tatsächlich fasst er ziemlich gut den Inhalt von „Wo die Welt endet“ zusammen: Es passieren halt Dinge, und zwar allermeistens keine guten, während der Protagonist durch die U-Bahn-Schächte schleicht beziehungsweise von Ort zu Ort springt... Hier fehlt für absolute NeueinsteigerInnen leider total der Kontext, leicht kann es zu einer Überforderung kommen, was in Desinteresse münden kann – Was sehr traurig wäre, glänzt die Comic-Umsetzung doch mit unglaublich bedrückenden und atmosphärischen, weil unglaublich trostlos kolorierten Zeichnungen. Mit etwas Kontext und Hintergrundwissen ist die Geschichte dann wesentlich zugänglicher: Nachdem ich mir die Handlungszusammenfassung des „Metro 2033“-Romans auf Wikipedia durchgelesen hatte, kam ich bei der erneuten Lektüre des Comics wesentlich besser in die Geschichte hinein. Tatsächlich würde ich das auch allen NeuleserInnen empfehlen, auch wenn man sich dann natürlich den nihilistischen Twist am Roman-Ende vorweg nimmt ;-) 64 Seiten umfasst der Tetralogie-Auftakt, welcher natürlich wieder in allerbester „Splitter“-Druckqualität (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) daherkommt. Enthalten ist dabei auch noch etwas Bonusmaterial, sodass „Metro 2033“-Fans die Comic-Umsetzung für glatte 16 € mit gutem Gewissen erstehen können. Wobei, echte Fans werden sicherlich zur umfangreicheren und streng limitierten „Diamant Vorzugsausgabe“ (Link) greifen. Fazit: „Metro 2033 #1 Wo die Welt endet“ (Link) ist eine unglaublich atmosphärische Comic-Umsetzung des Erfolgsromans, welche man allerdings nur mit etwas Vorwissen vollends genießen kann.
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