Die Verbrechen von Jack the Ripper gehören ja zu den bekanntesten ungeklärten Mordfällen der Geschichte. Aber nicht mehr lang, denn im Comic-Spielbuch „Auf den Spuren von Jack the Ripper“ machen sich Meisterdetektiv Sherlock Holmes und sein treuer Gehilfe Dr. Watson daran, dem nach zehn Jahren wieder aufgetauchten Frauenschlächter das Handwerk zu legen...
Eine junge Frau wird ermordet aufgefunden, kurz nachdem es bereits einen erfolglosen Angriff auf eine andere Frau gab. Ein Mord unter vielen? Wohl kaum, denn ein Bekennerbrief voller Täterwissen taucht auf: Jack the Ripper ist nach zehn Jahren zurück im Mordgeschäft! Inspektor Lestrade lässt Sherlock Holmes kommen, damit dieser ihm das Handwerk legt – Doch so sehr er sich auch bemüht, die möglichen Täter einzugrenzen, einen weiteren Mord kann er nicht verhindern...
Spielmechanisch hat sich im mittlerweile vierten Band der Comic-Spielbuchreihe rund um die Fälle des Meisterdetektivs wenig geändert: Noch immer untersucht man die verschiedenen Tatorte und befragt mögliche Zeugen – Um dann, je nachdem, was genau man macht, auf andere Spielbuchabschnitte verwiesen zu werden. Diese sind in Form von kindgerecht gezeichneten, gelegentlich aber auch blutigen Comic-Panels – die Empfehlung „ab 8“ ist dann doch etwas zu optimistisch, aber mit 10 bis 12 Jahren sollten Kinder geistig genug gefestigt sein! Neu ist diesmal, dass man nur einen einzelnen Kriminalfall hat (auch wenn der sich auf zwei Kapitel beziehungsweise Morde aufteilt), welcher im recht offen gestalteten Stadtviertel Whitechapel spielt. Dieses ist anfangs noch komplett leer, doch immer wieder erhält man Informationen zu neuen Orte, die man dann besuchen kann. Man bekommt dadurch tatsächlich den Eindruck, als würde man frei ermitteln – Dieses Comic-Spielbuch verdeckt wesentlich besser als seine Vorgänger, dass der Kriminalfall doch recht linear aufgebaut ist :-) Dabei ist das erste Kapitel wesentlich umfangreicher, da man sich hier mittels Hinweissammlung und Zeugenbefragung eine ganze Reihe an potentiellen Tatverdächtigen zusammensucht. Im zweiten Kapitel muss man dann quasi nur noch all die Tatverdächtigen aussieben, die wegen eines Alibis oder anderer Einschränkungen nicht zu einer Mordserie fähig sind... Dabei ist der Kriminalfall diesmal angenehm logisch; man muss – anders als in einigen Fällen der vorherigen Bände – nicht ultrakompliziert um die Ecke denken. Deshalb würde ich „Auf den Spuren von Jack the Ripper“ auch tatsächlich als das bisher beste Comic-Spielbuch aus dem Hause „Pegasus Press“ (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten) bezeichnen – Die ungefähr zwei Stunden, die man zur Lösung des Falls benötigt, sind zwei wirklich spannende Stunden :-D
Fazit: Ich mag die Comic-Spielbücher rund um Sherlock Holmes ja generell sehr gern, aber der vierte Band „Auf den Spuren von Jack the Ripper“ (Link) hat es mir besonders angetan :-)