Eine Offenlegung zu Beginn: Ich habe noch nie einen Hulk-Solofilm gesehen oder auch nur irgendeinen der Comics gelesen, denn zugegebenermaßen gehört für mich Bruce Banner bzw. der Hulk zu den uninteressantesten Marvel-Figuren – Klar, die Thematik des gespaltenen Antihelden hat ihren Reiz, aber letztendlich verkloppt der grünhäutige und zumindest in diesem Sammelband auch noch unsterbliche Haudrauf ja doch alles :-P Aber wenn die Experten von „Panini Comics“ groß draufschreiben, dass dieser Sammelband für Neueinsteiger sei, dann opfere ich mich halt doch mal als Versuchskaninchen ;-) Gerade auch, weil es eben nicht den übliche Superheldenkeilerei-Einheitsbrei geben soll, sondern einen Neustart mit innovativem Horror… Die ganze Welt glaubt, dass Dr. Bruce Banner tot sei. Und tatsächlich kann er sterben – Nur dass sich seine Leiche dann halt sofort in den Hulk verwandelt, welcher unsterblich ist… Und so reist der gespaltene Antiheld quer durch Amerika gen Norden, um auf seinem Weg einige böse Jungs & Mädels (z.B. eine erpresserische Bikergang und amoklaufende Superhelden) zu erschrecken. Anfangs scheint seine Reiseroute sowohl für die LeserInnen als auch für die ihn verfolgende Lokalreporterin Jackie McGee eher diffus, doch letztlich kristallisiert sich ein bestimmtes Ziel heraus: Sein alter Weggefährte Walter Langkowski, der sich in Sasquatch – eine Art zotteliger Kanada-Hulk – verwandeln kann und scheinbar die Seite gewechselt hat… Der Sammelband „Bruce Banner: Hulk #1 Unsterblich“, welcher die ersten fünf US-Ausgaben der Reihe „Immortal Hulk“ umfasst, wirft die LeserInnen mitten ins Geschehen: Bruce Banner trampt unerkannt durch Amerika und vermöbelt als Hulk das Monster-of-the-Week. Eine Handlungsmotivation und ein grober erzählerischer Rahmen deuten sich schon zu Beginn an, doch am Anfang wirken die einzelnen Kapitel/Abenteuer/US-Hefte noch ziemlich selbstständig – Was Hulk-NeuleserInnen durchaus gefallen dürfte, gibt es doch sehr wenige Querverweise zu vorherigen Events und anderen Heftreihen, was den Einstieg merklich erleichtert :-) Erst im vorletzten Sammelband-Kapitel (also dem 4. US-Comicheft), wenn mit der Lokalreporterin McGee und dem Weggefährten Langkowski zwei bedeutende Nebenfiguren ihren eigenen Handlungsstrang erhalten, entwickelt sich dann auch eine grobe Ahnung, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln könnte. Der Cliffhanger am Ende des 124 Seiten umfassenden Softcovers ist dann auch so geschickt platziert, dass man sich spätestens hier für die Reihe begeistert hat :-D Wobei das aber eigentlich schon früher passiert, begeistert das Kreativduo Al Ewing (Story) und Joe Bennett (Zeichnungen) doch mit einer angenehm düsteren Atmosphäre, die im dritten Kapitel/Abenteuer/US-Heft durch einen geschickten Stilistik-Mix (angepasst an die jeweilige Erzählperspektive) aufgelockert wird. Und so gehen die 14,99 € beziehungsweise für die limitierte Variante (Link) 21 €, welche „Panini Comics“ (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten) verlangen, auch vollkommen in Ordnung. Fazit: Dieser Neustart ist gelungen! Denn „Bruce Banner: Hulk #1 Unsterblich“ (Link) schafft es, dass sogar ich mich für den grünen Haudrauf begeistern kann!
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