Der dunkle Ritter musste sich in seiner langen Karriere als Verbrechensbekämpfer ja schon mit so einigen sonderbaren Gegner herumschlagen. Der vorliegende, mit 364 Seiten enorm umfangreiche Sammelband lässt ihn gleich dreimal gegen die vielleicht gefährlichsten Wesen im Universum antreten: Xenomorph-Aliens! Und nicht nur gegen die, denn wo Aliens Angst und Schrecken verbreiten, sind die Predators nicht weit...
In der ersten Geschichte verschlägt es Batman in den tiefsten Dschungel Mittelamerikas. Eigentlich will er dort nur einen verschollenen Geologen finden, der für Wayne Enterprise nach Kupferadern suchen sollte. Doch dann läuft er einer geheimen US-Spezialeinheit in die Arme, mit der er sich notgedrungen gegen die Aliens verbünden muss... Die älteste Geschichte des Sammelbandes (das Alter ist gut erkennbar an dem „alten“ Batman-Design mit Riesenohren) lehnt sich sehr deutlich an den ersten „Predator“-Film an, nur dass es hier halt „Batman vs. Aliens“ gibt ;-) Die Atmosphäre ist angenehm gruselig und die Zeichnungen, obschon schon über zwei Jahrzehnte alt, sind überraschend gut gealtert. Somit hat man hier gleich zu Beginn des Sammelbandes die Highlight-Geschichte :-)
Die zweite Geschichte setzt den Auftakt, wenn auch mit einem merklichen Zeitsprung, nahtlos fort: Ein Forscher hat in Gotham ein paar Alien-Eier eingelagert, doch beim Neubau eines Gebäudes wird sein Versteck gefunden. Ein paar arglose Bauarbeiter dienen als Wirte und schon muss sich Batman mit einer Alien-Plage herumschlagen. Die kann er, auf seiner Erfahrung aus der ersten Geschichte aufbauend, zwar rasch eindämmen – Doch dann kommt plötzlich eine geheime Regierungsorganisation daher, welche die Xenomorph-Aliens für ihre schmutzigen Einsätze benötigt. Zweifelsohne eine dumme Idee, die noch dadurch getoppt wird, dass man die Alien-DNA mit der DNA des Suicide Squads zusammenmixen will... Die zweite Geschichte verhält sich zur ersten wie „Aliens – Die Rückkehr“ zu „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“, daher weniger Horror-Elemente, dafür nochmal ein Vielfaches an Action! Und das Konzept funktioniert auch hier hervorragend: Bestes Popcorn-Kino in Comic-Form :-D
Leider zieht die dritte Geschichte den Gesamteindruck des Bandes ein wenig herunter. Diesmal bricht ein peruanischer Vulkan aus, der ein außerirdisches Geheimnis hütet: In ihm befindet sich ein abgestürztes Raumschiff einer archaischen Predator-Rasse, die auch Gotham unsicher macht und so Batman auf dem Plan ruft. Gemeinsam mit Superman, der als sein Reporter-Alias über den Vulkanausbruch berichten soll, versucht er nun das Überleben der Predators zu sichern und gleichzeitig den Ausbruch ihrer Alien-“Beute“ zu verhindern – Ein schwieriges Unterfangen, denn naturgemäß sind sowohl Aliens als auch Predators nicht unbedingt kooperativ ;-) Die Geschichte ist für meinen Geschmack ein wenig konfus und fahrig erzählt, zudem fehlt ihr die „Alien“-typische Horror-Atmosphäre. Sie wäre trotzdem ein schöner OneShot, gerade auch wegen des knalligen Grafikstils, aber in einem Sammelband fällt sie gegenüber den beiden Vorgängern halt doch merklich ab.
Mit 364 Seiten ist „Batman vs. Aliens“ einer der dicksten Softcover-Comics, die ich je in den Händen hielt. Da ist es umso lobenswerter, dass „Panini Comics“ (welche mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten) wirklich gute, stabile Druckqualität abliefert. So geht der Preis von glatten 32 € auch in Ordnung. Eine Hardcover-Variante (Link) für 38 € gibt es auch, aber da diese auf 333 Stück limitiert war, ist sie schon ausverkauft :-(
Fazit: Wer hätte es gedacht: Der waffenlose Batman schlägt sich überraschend gut gegen die außerirdischen Killermaschinen. Und das meine ich sowohl als Inhaltsangabe als auch im Hinblick auf die erzählerische Qualität des Sammelbandes bezogen :-) Wer sich für ein solches Crossover begeistern kann, darf sich „Batman vs. Aliens“ (Link) bedenkenlos zulegen.