Viele Spiele werben zu Unrecht mit dem Spruch „Leicht zu lernen, schwer zu meistern“. Wenn es aber ein Spiel gibt, auf welches dieser Werbespruch zu 110 % passt, dann ist es „Dungeon Fighter“ vom Heidelberger Spieleverlag. Denn die grundlegende Spielmechanik des Geschicklichkeitswürfelspiels im RPG-Mantel ist schnell verstanden, doch um den Endgegner selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad zu besiegen bedarf es einiger Übung… Neulich kam ich bei unserer Spielegruppe mit dem Spiel in Kontakt, als es mit DSA grad mal nicht so richtig klappen wollte und eine schnelle Alternative her musste: Was soll ich sagen, wir haben es zwar nicht mal bis ans Ende des zweiten Levels geschafft, aber ich hab mir gleich mein Exemplar beim Händler meines Vertrauens geordert ;-) Aber was macht dieses Spiel eigentlich so besonders? Zugegeben, auf den ersten Blick schaut die Mixtur aus Geschicklichkeits-, Würfel- und Rollenspiel eher halbgar aus. Und auch die erste Runde verbreitet „dank“ der umständlichen Anleitung und dem generell hohen Schwierigkeitsgrad nur durchwachsen Freude. Doch wenn man sich erstmal mit dem ungewöhnlichen System angefreundet hat und auch mal ein paar schwierigere Trickwürfe klappen, dann kommt der Spielspaß allmählich und zwar heftig ;-) Auch entdeckt man irgendwann, dass das System doch recht taktisch ist, denn durch die richtige Kombination verschiedener Charakterklassen mit der richtigen Ausrüstung und den richtigen Trickwürfen kann man durchaus erfolgreich bis zum Endgegner vordringen. Wie in einem klassischen „Dungeon Crawler“-Rollenspiel verkörpern die Spieler verschiedene Charaktere wie einen tumben Haudrauf-Barbaren oder einen leicht femininen Bogenschützen-Elf, die sich durch mehrere Ebenen eines Höhlensystems kämpfen müssen um massig Gold zu sammeln und dem Endgegner ordentlich aufs Maul zu hauen. Auf jeder Ebene kann man sich dabei meist zwischen einem schnelleren Weg ohne Vorteile entscheiden oder eben einen Umweg machen und gewisse Bonusräume wie Heilbrunnen betreten. Jede Charakterklasse verfügt über 3 besondere Fähigkeiten wie Heilungszauber oder Extraschaden, die je nach gewählter Würfelfarbe (blau, rot, grün, weiß) bei einem Erfolgssymbol aktiviert werden. Das Besondere an „Dungen Fighter“ ist nun aber, dass die Würfel nicht „klassisch“ geworfen werden. Standartmäßig gilt es, den geworfenen Würfel erst einmal auf dem Tisch abprallen zu lassen, eh er auf der Zielscheibe landet. Bleibt der Würfel dann auf der Zielscheibe liegen, erhält das Monster so viel Schaden wie an der Landungszone des Würfels angegeben – Wie bei Dartscheiben auch ist dabei der winzige Bereich in der Mitte natürlich wesentlich höherwertig als der flächenmäßig viel größere Ring am Rand. Jetzt wird es aber noch komplizierter: Manche Monster oder auch Ausrüstungsgegenstände erfordern spezielle Würfe, die auch noch kumulativ angewendet werden müssen. Im Extremfall muss man etwa den Würfel mit dem Kopf werfen, nachdem man sich hüpfend im Kreis gedreht hat, und der Würfel muss auch noch an einer Wand abprallen. Das sieht für Außenstehende dann extrem witzig aus, sorgt aber gerade am Anfang für enormen Frust. Denn verpatzte Würfe lassen das jeweilige Monster zurückschlagen, was erst Narben und damit weniger Fähigkeiten und schließlich auch ziemlich schnell den Tod der Heldengruppe zur Folge hat. Gelingen die Würfe, kämpft man sich durch insgesamt 3 zufällig gezogene Ebenen und erbeutet nebenbei noch ordentlich Gold, welches man in neue Ausrüstung wie Rüstungen, Waffen und Hilfsmittel investieren kann. Natürlich kann man die Immersion noch ein wenig aufpeppen, indem man seinen Charakter "lebt". Meinen ziemlich femininen, metrosexuellen Weichei-Elfen haben mir die Mitspieler jedenfalls ziemlich gut abgekauft ;-) (keine blöden Kommentare jetzt!) Den gesamten, umfangreichen Test gibt es dann wie immer bald auf www.freizeitstrategen.de (Link)!