Zweimal in Folge wurde die „HallunkenCon“ des noch jungen Rollenspiel-Vereins „Würfelpech Halle e.V.“ beim Blog-Leserpreis zur „Con des Jahres“ gewählt. Ob es diesmal auch wieder für die begehrte Auszeichnung reichen wird? Keine Ahnung. Aber ich kann zumindest schon mal meine Eindrücke von der dritten Auflage wiedergeben :-) Die fand dieses Jahr unter dem Motto „DIE HARD!“ statt, daher sie war thematisch an Actionfilme aller Art angelegt. Dies spiegelte sich wieder beispielsweise in der Dekoration von Lokalität und Organisatoren (nur echt mit rotem Bandana), in der Con-Währung (echte Patronen-Hülsen), in den Tombola-Losen (die waren mit heldenhaften Sprüchen bedruckt, außerdem konnten sie als Schicksalspunkte/Bennies in brenzligen Rollenspiel-Situationen genutzt werden) und in der Thematik einiger – obwohl, Helden retten die Welt, also eher aller - Spielrunden :-D
Die Con begann so, wie sie für mich jedes Jahr beginnt: Mit einer entspannten „Splittermond“-Runde unter der Leitung meines Kumpels Nico (Link zu interessantem Bericht aus Orga-Sicht). Der führte seine auf sieben Jahre angelegte Con-Kampagne fort und ließ unsere Heldengruppe gegen einen wahnsinnigen Blutzauberer antreten. Den genauen Verlauf des Abenteuers (Link) kannte ich zwar schon, da ich es im Frühjahr als Testspieler zocken durfte – und dort meinen ersten Charaktertod (Link) erlebte :-( - aber ich hatten die beste Spielrunde aller Zeiten! Und das lag jetzt weniger an dem Abenteuer, welches genau nach meinem Geschmack war (bissel Sozialspiel, bissel Erforschung/Detektiv, mächtiger Endkampf), sondern vielmehr an der Gruppe! Mich und Nico ausgenommen bestand die gesamte Gruppe durchweg aus vier jungen, hübschen Frauen (kein Witz!). Und das hat einfach mal total gebockt! Denn die waren super locker drauf und hauten auch gern mal eine Zote nach der anderen raus. Die Nachbartische waren sichtlich irritiert, als meine Sitznachbarin mir so was zurief wie „Weil Du mich vorhin so toll geleckt hast, kriegst Du jetzt ein paar Schläge von mir!!!“ ;-) - Auch wenn es so klingt, da ging es nicht um Saukram :-P
Am Samstag stieß dann endlich Nadine dazu, welche aus dem fernen Bayern nachgereist war, sodass wir erst Nachmittags an der Con partizipierten. Dabei kam es uns gelegen, dass hier auch wieder ein paar interessante Side-Events angeboten wurden, sodass jeder genau das machen konnte, worauf er Bock hatte: Nadine schmiedete, so wie ich letztes Jahr, einen eigenen Ring und kämpfte dann beim Schwertkampf-Workshop mit. Anschließend versuchte sie bei der Tombola noch ein paar der coolen Preise abzuräumen, aber wer Glück in der Liebe hat, hat halt Pech im Spiel ;-) Spaß beiseite, immerhin gab es für sie ein paar „Midgard“-Schnellstarter (Insider für Anwesende) und – passender kann es gar nicht sein – ein Kochbuch :-P Ich war derweil mit einer spannenden Runde „Das Schwarze Auge 4.1“ beschäftigt, bei dem eine noch recht neue Spielleiterin das Promo-Abenteuer „Purpurklaue“ (Link) spielte. Hier habe ich mich, so wie alle anderen TeilnehmerInnen dieser Spielrunde, mal mit Cross-Gender-Play (heißt das so?) probiert und eine heldenhafte Ritterin ins Feld geführt, welche den Quest-gebenden Purpurdrachen fast beim ersten Versuch ins Jenseits befördert hätte. Was taucht der auch einfach hinter uns auf, da muss man ja vor Schreck einfach mal im vollen Galopp auf Angriff gehen :-D Hat die Spielleiterin jedenfalls sehr gut gemacht, vielen Dank für die spaßigen Stunden!
Sonntag war dann „mein großer Tag“ :-) Nicht nur, dass ich gemeinsam mit Nico ein Kartenspiel-Turnier zu „Das Schwarze Auge: Aventuria“ veranstaltete. Nein, es sollte anschließend auch noch der Blog-Leserpreis „GOLDENER STEPHAN“ verliehen werden, und das vor großem Publikum! Aber fangen ganz von vorn an: In gemütlicher Nerd-Runde gab es ein einfaches, aber ausgiebiges Frühstück. Lediglich Eier fehlten, ansonsten gibt es da nix zu meckern! Frisch gestärkt ab zum Turnier: Tatsächlich fanden sich, zugegebener erst nach ein paar Werbebemühungen (die jeder Drückerkolonne für Zeitschriftenabonnements alle Ehre gemacht hätte!), insgesamt 6 interessierte SpielerInnen ein, von denen immerhin schon zwei mal gezockt hatte. Aber da „Aventuria“ absolut einsteigerfreundlich und regelleicht ist, verschoben wir den Turnier-Start einfach um eine Stunde und richteten ausgiebige Demo-Spiele aus, welche die potentiellen Turnier-TeilnehmerInnen über die Regeln informierten und gleichzeitig auch weitere interessierte Zuschauer zogen. Letztendlich konnte das Turnier um 11 Uhr starten, nach drei überaus spannenden Runden stand mit dem einzigen Profi, nämlich Nico, der Sieger fest :-) Ganz so klar, wie sich das hier liest, war es am Ende aber nicht: Der Kampf um den ersten Platz wurde lang, intensiv und ohne Gnade ausgefochten – Die Zweitplatzierte und Erstmalsspielerin Mira hätte um Haaresbreite, mit nur einem guten Würfelwurf mehr, den Sieg errungen! Gratulation, hier der Endstand:
1. Nico - Hilbert von Auen - Perainegeweihter - 3/64 2. Mira - Layariel - Wipfelläuferin - 2/48 3. Christian - Carolan Calavanti - Streuner - 2/25 4. Anne - Arbosch Sohn des Angrax - Schmied/Kämpfer - 1/26 5. Sylvia - Mirhiban al'Orhima - Feuerelementaristin - 1/3 6. Karen - Layariel - Wipfelläuferin - 0/0An einem Turnier nahm auch Nadine teil, allerdings zwei Etagen weiter oben, bei einem „Krosmaster Arena“-Prerelease. Der war leider nicht gut besucht, sie war neben dem Organisator die einzige Teilnehmerin. Immerhin konnte sie ein paar neue Figuren draften und ein bissel für die Deutsche Meisterschaft nächsten Samstag trainieren – Ich sehe schon, da wird sie wie letztes Jahr auch weit vor mir landen :-P Nächstes Jahr würde ich mich freuen, wenn zwei Turniere nicht nebeneinander laufen, dann kann ich auch mit dran teilnehmen! Und dann war es schon soweit, die Preisverleihung. Hier muss ich gar nicht viel sagen, das Thema hab ich ja lange genug im Blog ausgeweidet, aber noch so viel: Es lief nahezu alles glatt, keiner hat gebuht, und mit geschätzt 60 Teilnehmern war sie auch mehr als überraschend gut besucht. Immerhin zwei Verlagsvertreter (“Mantikore“ und, sogar der Verleger höchstselbst, „Schwarze Ritter“) und zwei Verlags-Supporter (“Uhrwerk“, „Ulisses/Heidelberger“) waren dann auch vor Ort, um die Urkunden persönlich in Empfang zu nehmen. Mein großer Dank gilt neben den zahlreichen Abstimmungs- (über Tausend) und Tippspiel-Teilnehmern (über 40) vor allem meinen beiden Co-Moderatoren Nico Kammel (Link) und Paul Henßge. Gerade letzterer hat einfach einen locker-flockigen Sprachstil, den würde ich auch sofort für Firmenfeiern und Jubiläen aller Art als Moderator weiterempfehlen :-D Große Freude gab es beim „Würfelpech Halle e.V.“ (Link) dann noch für die überraschende Verleihung des Ehrenpreises als Dank für die vorbildliche Nachwuchsförderung – Die sich bei der Con auch bemerkbar machte, der Altersdurchschnitt war wesentlich niedriger als bei all den anderen Cons, welche ich je besucht habe! Damit ist der Tag schon rum, was gibt es noch zu sagen? Es gab einen Verkaufsstand vom Verlag „Schwarze Ritter“ (Link zu weiteren Con-Bildern, zwei in diesem Bericht habe ich mit freundlicher Genehmigung des Verlags geklaut), welcher nicht nur sein neues Kinderbuch "Horrk und Grablakk" mit illustrierten Ork-Lausbubengeschichten vorstellte (sehr lustig, mein Artikel dazu kommt irgendwann die Woche, hier (Link) kann man aber jetzt schon eine großartige Rezension lesen), sondern auch noch die Prototypen des „Mein Papa ist ein Ork“-Plüschtiers. Nach langem Zureden und Zuwedeln mit ein paar Geldscheinen ließ sich Verlagschef Hagen dann dazu bewegen, Nadine das wohl niedlichste Kuscheltier überhaupt (ja, süßer als Plüsch-Cthulhu!) zu verkaufen ;-) Nebenbei, dieser Ork ist ein echter Hallenser, wurde er doch hier im Ort per Hand liebevoll zusammengenäht. Wer meine „HallunkenCon“-Reportagen vom letzten und vorletzten Jahr gelesen hat, kann hier eigentlich schon aufhören mit Lesen, denn jetzt folgen einfach noch ein paar lobende Worte – Und die sind ja jedes Jahr immer gleich: Die farbwechselnden Con-Tassen gehören zu den schönsten ihrer Art, die Organisation lief bis auf wenige Punkte reibungslos (ausgerechnet Horror-RPGs im lauten großen Saal zu veranstalten, wo es Dutzende kleiner Räume gab, war ärgerlich), die Voranmeldung und sichere Reservierung der Runden mittels Easy-Con (Link) lief problemlos, das Speise- und Getränkeangebot war reichhaltig und wurde an den Platz geliefert, die Preise generell waren günstig, die Atmosphäre familiär, die Side-Events waren eine nette Abwechslung und jetzt fällt mir nix weiter ein :-P Nadine und ich freuen uns aufs nächste Jahr!