Am letzten Wochenende war es mal wieder soweit: Das 27. Dreieicher Rollenspieltreffen, besser bekannt als „DreieichCon 2017“, fand im Bürgerhaus Dreieich-Sprendlingen, nur ca. 15 km südlich von Frankfurt/Main statt. Und so ziemlich alle wichtigen deutschen Szene-Verlage sowie zahlreiche AutorInnen und natürlich SpielerInnen waren gekommen – Und natürlich ich ;-)
Mittlerweile kennt man sich doch irgendwie schon, daher kam ich mal wieder gar nicht zum Spielen, weil ich an beiden Tagen eigentlich durchweg damit beschäftigt war, mit alten und auch neuen Bekannten zu sprechen. Nebenbei konnte ich auch noch ein paar PEN&P-Urkunden loszuwerden :-) Ich versuche mal die richtige Reihenfolge beizubehalten, wenn man im Uhrzeigersinn durch das wieder ziemlich gut gefüllte Hauptgebäude ging. Wobei, im Vergleich zum letzten Jahr hatte ich das Gefühl, dass mehr Spielrunden eher in den Nebengebäuden stattfanden, sodass definitiv weniger gedrängelt wurde als bei der nur einen Monat vorher stattgefundenen „Buchmesse Con“ (Link).
Gegenüber des Eingangsbereichs hatte „Ulisses Spiele“ einen wirklich schön präsentierten, „begehbaren“ Stand aufgebaut. Dieses Konzept erinnerte mich ein wenig an große Messen wie die SPIEL (hier natürlich im kleineren Rahmen, aber so vom Prinzip her) und stach deutlich gegenüber sämtlichen Konkurrenten heraus. Klar, es gab wieder viel DSA-Kram, hängen geblieben bin ich dann aber bei der neusten „Star Wars: Das Erwachen der Macht“-Einsteigerbox (musste ich einfach haben und kostete auch nen 5er weniger als UVP) und bei „Tales of Equestria“, welches beim Durchblättern einen ganz hervorragenden Eindruck machte. Nachdem mir die „My little Pony“-Serie nun schon dringlich empfohlen wurde, will ich mich durchaus mal ernsthaft damit beschäftigen :-) Und wer hat sie mir empfohlen? Die beiden sympathischen DORP-Podcaster Michael und Thomas. Aber nicht für solche großartigen Empfehlungen (Link, ab ca. 27:40), sondern vielmehr für ihren vielfältigen und jahrelangen Qualitätscontent (Podcast, Rollenspiele, DORP-TV, Rezensionen etc.) gab es den Blog-Ehrenpreis. Den vergab ich jetzt erst zum dritten Mal überhaupt und das gesamte Team hat ihn sich echt verdient! Zudem gab es den diesjährigen silbernen PEN&P in der offenen Kategorie „Beste Erweiterung / Zubehör 2017“ für das Benefiz-Detektivabenteuer „1W6 Freunde: Ihr Name ist Mensch“ (Link). Herzlichen Glückwunsch :-D
Weit laufen musste ich gar nicht bis zum nächsten Preisträger, denn ich war ja schon am Stand von „Ulisses Spiele“. Die bekamen gleich einen ganzen Stapel Urkunden ;-) Hier musste ich ja fast schon meinen ganzen Mut zusammennehmen, hatte ich doch Angst dass Verlagschef Markus Plötz mich mit Fackeln und Mistgabeln verjagt, da ich vollkommen unverständlicherweise (nicht ironisch gemeint!) als DSA-Hater gelte. Aber nein, der Markus war sehr nett und fand sogar ein paar Minuten Zeit für Smalltalk über die verschiedenen Rollenspielpreise und deren PR-Wirkung.
Ging man dann in den großen Saal, in deren Mitte die TurnierspielerInnen (Tabletop, Kartenspiele) sowie die die ZeichnerInnen thronten, fand man rechter Hand den Tabletop- & Wargame-Stand von „Stratak“ und linker Hand den stets gut besuchten Stand vom „Uhrwerk Verlag“ sowie „Feder & Schwert“ vor. Auch hier gab’s natürlich ein paar Urkunden und zudem nette Gespräche. Eingekauft hab ich hier natürlich auch wieder – Achja, die „DreieichCon“ ist immer ein teurer Spaß :-P Dort traf ich dann auch die beiden Vögte, welche mir (da darüber bald eine Rezension kommt) noch einige interessante Hintergrundinfos zu ihrem Setting "Scherbenland" gaben.
Gegenüber hatte der „Mantikore Verlag“ seinen diesmal wesentlich schmaleren Stand aufgebaut. Schmale Stände, das war fast schon ein Trend, denn unter der Hand klagten mehrere Händler und Verlage über gestiegene Standpreise, was wohl an der großen Nachfrage läge. Vielmals wurde zwar angehängt, dass das Präsenzzeigen auf der „DreieichCon“ zwar enorm wichtig sei und sich langfristig auf die Verkäufe auswirke, aber sie müssten 2018 schon kalkulieren. Mhhmm, da bin ich mal gespannt, ob man dort dann neue Gesichter sehen wird.
Die „RuneQuest Gesellschaft“ hatte sich geschickt neben der Bürgerhaus-Küche platziert und präsentierte ihre zahlreichen neuen Produkte. Ich bin wirklich beeindruckt, wie so ein kleiner Verein mit kleinem Budget so viele so gute Produkte auf den Markt werfen kann. Auch hier musste ich wieder Geld lassen ;-)
An der Nordwand der großen Halle hatte sich gleich eine ganze Reihe kleinerer Verlage sowie ein Schmuckstand aufgereiht. Einmal die „Redaktion Phantastik“, welche u.a. ihr neustes „Private Eye“-Abenteuer „Auge um Auge“ sowie ihr erfolgreiches Crowdfunding „Seelenfänger – Täuscherland“ präsentierte. Auch hier gab es eine verdiente Urkunde :-)
Daneben dann der „Truant Verlag“, der für den gleichnamigen Verleger vollkommen überraschend auch eine Urkunde bekam. Herzlichen Glückwunsch!
Und daneben hatte dann der Podcast/Verlag „System Matters“ seinen Stand aufgebaut. Wie schon bei den DORP‘lern war es faszinierend, mal die Menschen hinter den Stimmen persönlich kennenzulernen. Auch hier lauter freundliche Menschen, welche mir sogar das allerallerletzte „Geh nicht in den Winterwald“ und ein Exemplar der "OSR-Fibel" aufgehoben hatten :-D Außerdem konnte man mit ihnen ganz wunderbar über Rollenspieler-Demographie sprechen!
Gefühlt auf jeder Convention anzutreffen ist der Stand von Torsten Low, der die neusten Bücher seines gleichnamigen Verlags präsentierte. Auf die Frage, wie es für ihm als einen der wenigen Nicht-RPG-Verlage so auf der Con so laufe, zeigte er mir diese Pose… Ich glaub es lief ganz gut?
Vor auf den Tag genau einem viertel Jahr hatte ich die Entwickler Justus & Mike vom Indie-RPG „Arakne – Chroniken der Helden“ im Interview (Link). Diese präsentierten ihr weit fortgeschrittenes Dark Fantasy-Rollenspiel und warben für das soeben gestartete Schnellstarter-Crowdfunding (Link). Sieht sehr vielversprechend aus, sollte man sich unbedingt mal angucken!
Neben all den freundlichen Gesprächen (hier ganz liebe Grüße auch an Gerald, Rudy sowie die „Eskapodcast“- und „Main Würfel Con“-Truppe) habe ich dann aber doch die Zeit für ein paar Workshops gefunden. Da wäre am Samstagabend die Diskussion „Nachwuchsförderung im Rollenspiel“, welche sich zwischendurch aber zugegebenermaßen mal festbiss beim Thema Buchhandel und mir persönlich eigentlich nur die Erkenntnisse brachte, dass erstens die Social Media-Präsenz vom Rollenspiel stärker ausgebaut werden sollte (ich hätte echt nicht gedacht, dass die Jugend auf der Fotoplattform Instagram recherchiert – Da fühle ich mich als „Googler“ ja richtig alt :-() und zweitens der Glaube darüber, was alles machbar wäre, wohl viel zu oft an der Realität scheitert.
Am Sonntag besuchte ich dann noch den „System Matters“-Workshop zur Gestaltung von Abenteuern (sehr interessant und hilfreich) sowie dem „Uhrwerk Verlag“-Workshop zu zukünftigen Produkten. Der war, weil sich auch die Zuhörer nicht so recht zu fragen trauten, zeitweise zwar etwas zäh, da Patric & Uli aber auch offen Probleme ansprachen durchaus interessant. Wichtig für mich war, dass mein Lieblingssetting "Contact" noch nicht vollständig tot ist, und dass auch für "Space 1889" neue Produkte kommen werden.
Fazit: Tja, das war es dann auch schon. Ich staune selbst, wie die Zeit (ich war über beide Tage verteilt ca. 9 – 10 Stunden vor Ort) verflogen ist. Es war eine wirklich sehr gut organisierte, wirklich sehr gute Con und natürlich komme ich auch im nächsten Jahr wieder :-D
Das war jetzt mein Fazit, aber bei so vielen verschiedenen Besucherinnen (auch geschätzt meine halbe Facebook-Freundesliste ;-)) war es natürlich nur logisch, einfach mal rasch einen Freund (Thomas, Neu-Rollenspieler) nach dessen Fazit zu fragen:
"Der diesjährige "DreieichCon" war wirklich sehr schön, natürlich ruhiger als der "BuCon 2017", aber auch familiärer. Man hatte mehr Zeit für ausgiebige Unterhaltungen. Und dann bin ich, nachdem ich bei Torsten Lows selbst entwickeltem "Escape the Room"-Szenario mitgespielt habe, auch unter die Rollenspieler gegangen und habe mir das Starter Set von "Splittermond" gekauft, welches ich gerade eingehend studiere. Der Con war auf allen Ebenen eine Bereicherung, auch wenn ich diesmal nicht dazu gekommen bin, das reichhaltige Angebot an Lesungen mit so bekannten Autoren wie Robert Corvus wahrzunehmen. Mir hat es aber dort richtig gut gefallen."PS: Zuletzt noch ein kleiner kulinarischer Tipp von mir: Da die Bürgerhaus-Küche ja nun traditionell eher mittelprächtig ist, möchte ich dringend den einen knappen 3/4 Kilometer entfernten türkischen Bäcker (Link) empfehlen. Die haben selbst Sonntags nahezu die ganze Con lang auf und es schmeckt hervorragend :-D