Die im Zuge des DC Rebirth-Relaunches wiedergeborene JLA besteht aus dem zusammengewürfelten Grüppchen The Ray, Vixen, The Atom (allerdings dessen Schüler Ryan Choi), Killer Frost, Black Canary sowie Lobo. Unter der Leitung von Batman sollen sie als „Superhelden zum Anfassen“ für Recht und Ordnung sorgen, allerdings sind sie zumeist eher mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Nach der unterhaltsamen Teamzusammenstellung im „JLA: Rebirth Special“ (Link) und der ersten Bewährungsprobe im Sammelband „JLA #1 Die Extremists“ war ich natürlich gespannt, wie es weitergehen würde...
Dieser Sammelband enthält die US-Einzelhefte 7 – 11 und erzählt insgesamt drei kurze Geschichten:
1. Ein Heft umfasst die Geschichte Akt des Terrors, in dem Killer Frost und der in sie verliebte The Atom das Museum für unnatürliche Geschichte aufsuchen, um ein Heilmittel für Killer Frost zu finden. Plötzlich taucht John „Terrorsmith“ Mobley auf, der neue Energie für böse Schandtaten aus einem Ausstellungsstück tanken will. Als ihn die Wachen nicht reinlassen, verwandelt er sie in Monster und greift die beiden JLA-Vertreter an... Eine schön gezeichnete, aber arg schwache Geschichte: Der Antagonist ist austauschbar, gerade da man nichts von ihm erfährt (trotz angedeuteter schlimmer Vorgeschichte), und verkommt so zum simplen „Monster of the Week“, welcher mit einem ziemlich billigen Auflösung besiegt wird. 2. Gleich zwei Hefte umfassen dagegen die anderen beiden folgenden Geschichten, von denen Der Mann aus dem Monstertal den Mittelteil des Sammelbandes bildet: 160 km nördlich des Tunguska-Sees gibt es so eine Art Hohlerde, in welcher atemberaubende Uhrzeitwesen in einem von magnetisierten Wolken vom Rest der Welt verborgenen Dschungeltal leben. Naja, nicht ganz so verborgen, denn die Skull greifen an und das ruft die JLA auf den Plan. Diese findet dort den Wilden Makson, der als Dreijähriger einen Flugzeugabsturz in dieses Tal überlebte und dann von Riesenechsen aufgezogen wurde. Eigentlich ist Mackson aber der Nachfahre einer schwerreichen Familie, welcher nach seiner „Rettung“ (ob er die so empfindet, sei mal dahin gestellt) das süße Millionärsleben genießt. Doch man kann zwar den Jungen aus dem Dschungel holen, nicht aber den Dschungel aus dem Jungen – Und so folgt er seinen wilden Trieben und plant eine blutige Racheaktion... Farbenfroh, unterhaltsam, aber mega unlogisch :-P 3. Zuletzt dann die titelgebende Abschlussgeschichte Der Fluch des Kingbutcher. Dieser Kingbutcher wütet in Rays alter Heimatstadt Vanity City. Logisch, dass er da die gesamte JLA aufbietet um den fiesen Kingbutcher in die Schranken zu weisen... Warum der Antagonist so fies ist und wie er für Angst und Schrecken sorgt ist in dieser gerade im zweiten Kapitel/US-Heft sehr kampflastigen Geschichte eigentlich ziemlich unwichtig. Diese Geschichte lebt vielmehr von den immer deutlicher zu Tage kommenden Unstimmigkeiten im Team sowie von Rays persönlicher Aufarbeitung seiner isolierten Kindheit. Der Meta-Plot rund um die JLA schreitet endlich etwas deutlicher voran, was dem Gesamteindruck des Bandes sehr gut tut :-)Wenn die Geschichten rund um die noch immer nicht richtig in eine erzählerische Balance und Teamdynamik gefundene Superheldentruppe auch allesamt recht simpel sind und eigentlich auch kaum mehr als ein halbwegs gefährliches „Monster of the Week“ abhandeln, bereitet die Lektüre dieses zweiten JLA-Sammelbandes doch gerade durch die gefällig gezeichneten, farbenfrohen und dynamischen Zeichnungen durchaus Freude. Genauso wie die Druckqualität von „Panini Comics“ (welche mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten), welche dem Preis von 13,99 € für 116 Seiten im Softcover durchaus angemessen ist. Fazit: Ist die Luft schon raus? „Justice League of America #2 Der Fluch des Kingbutcher“ (Link) ist der bisher schwächste Sammelband der Reihe. Aber gerade die titelgebende Abschlussgeschichte mit den Fortschritten im Meta-Plot sowie die gefälligen, farbenfrohen Zeichnungen hielten mich einmal mehr bei der Stange, sodass ich auch dem nächsten Sammelband (angekündigt für Anfang Juli) eine Chance geben will. Hoffentlich bietet der dann mehr als eine Ansammlung an „Monster of the Week“-Geschichten...