Die Einsteiger-CoSim (
Konfliktsimulation) „STRATAK WARS – Der Auftakt“ stieß bei mir ja auf Wohlwollen, wenn meine Testgruppen und ich auch ein paar Kritikpunkte ausgemacht hatten. Mit der Europa-Erweiterung, welche durch das Individual-System des Verlags auch alleine spielbar ist, präsentiert Verleger/Autor René Lamotte (
hier rechts im Bild) nun das sozusagen „vollwertige“ Spielsystem, welches viele Kritikpunkte ausräumt und so gleich noch viel hochwertigeren Spielspaß bietet :-)
Anstatt auf den imaginären Kontinenten des Grundspiels geht es in der Erweiterung in Europa, Nordafrika und dem nahen Orient des Jahres 1938 (
optional auch 1939) zur Sache. Das passt auch gleich viel besser zu den Einheiten-Pappplättchen, welche historische Einheiten der Großmächte darstellen. Von denen gibt es nun eine ganze Menge mehr: Anstatt wie im Grundspiel nur Panzer, Bomber und Jagdbomber sowie die sträflich vernachlässigten Landungsboote herumzukommandieren, gibt es nun auch die aus dem Reiseset bekannten Infanteristen, dazu außerdem noch Panzer- und Flugabwehrkanonen (
letztere sogar in zwei Varianten), schwere Artillerie, Transportflieger, U-Boote, Zerstörer, Kreuzer, Schlachtschiffe und Flugzeugträger (
welche ihrerseits spezielle Flieger an Bord haben).
Zudem kann man dem Gegner mit Brücken sowie leichten und schweren Festungen ein Schnippchen schlagen. Dabei hat tatsächlich jede Einheit ihre Daseinsberechtigung; weder habe ich festgestellt, dass eine Einheit (
trotz einiger Sonderregeln) total überstark war, noch befand sich irgendeine nutzlose Einheit darunter. Gerade durch das in Hexfeldern dargestellte Europa mit seinen vielen Meeren wird sogar der Seekrieg strategisch wichtig, etwa um neue Brückenköpfe zu eröffnen, mit U-Booten auf die Jagd zu gehen oder einfach nur schnell ein paar Städte zu erobern. Und so werden auch gleich drei Kritikpunkte des Grundspiels verbessert: Erstens steigert sich durch die Menge an verschiedenen Einheiten die taktische Tiefe. Zweitens sinkt der Glücksfaktor der Kämpfe – Mit einem Bonus +6 bei 2W6 kann man das Ergebnis schon realistischer Einschätzen ;-) Drittens werden genau dadurch auch die nicht-aktiven Spieler mehr gefordert. Zwar sind diese, gerade wenn sie nicht angegriffen werden, noch immer spielerisch passiv. Aber nun lohnt es sich endlich, die nicht-aktive Zeit mit Nachdenken zu verbringen welche Einheiten und Strategien man nutzen will, anstatt wie im Grundspiel nur die Taktik „Panzer! Mehr Panzer! Noch viel mehr Panzer“ zu nutzen ;-)
Jetzt habe ich aber schon ganz schön was vorweg genommen ;-) Erstmal ein paar Worte zu den Grundregeln (
detailliert nachzulesen im Test (Link) zu „STRATAK WARS: Der Auftakt“), die sich auch in dieser Erweiterung nicht geändert haben: Reihum darf man bis zu 10 Einheiten aktivieren, um damit fremde Städte zu erobern. Dafür gibt es Nachschubpunkte, welche man am Ende der Runde sofort in neue Einheiten investieren muss. Die dürfen sich je nach Gelände mal mehr, mal weniger schnell über die Karte bewegen. Kämpfen zwei Einheiten gegeneinander, entscheidet eine vergleichende 2W6-Probe (
+ Einheitenboni + Geländevorteile – Mehrfachangriffe) über den Sieger, der Verlierer wird vernichtet. Eigentlich war es das dann auch schon :-P Nach wie vor ist eine der großen Vorteile der „STRATAK WARS“-Reihe die einfache Zugänglichkeit, sodass man selbst mit den umfangreichen Fortgeschrittenen- und Alternativregeln nach kurzer Zeit beginnen kann. Qualitativ bleibt alles beim gewohnten Pappplättchen-Niveau, allerdings mit dem Unterschied, dass die Marker der „Individual“-Reihe entweder ausgeschnitten werden müssen oder aber, gegen Aufpreis, vom Autor/Verleger René höchstselbst zusammengebastelt werden. Dem gegenüber steht der wirklich großartige DIN-A0-Spielplan. Dieser zeigt neben Europa nicht nur zwei Schnellübersichten von Regeln, Einheiten und Gelände, sondern ist auch noch aus richtig dickem, stabilen Papier gedruckt. Ich war zugegeben ziemlich überrascht, vom Angriffel-Gefühl her hätte ich eher auf eine PVC-Plane getippt wie man sie von Tabletop-Spielmatten kennt. Sowohl die 20 € für die reine
Spielmatten-Erweiterung (Link) als auch die 39,99 € für das
4-Spieler-Komplettset (Link) sind daher vollkommen in Ordnung.
Fazit: „STRATAK WARS Individual: Europa“ ist von allen Produkten dieser Reihe meiner Meinung nach das Beste. Trotz großer taktischer Vielfalt ist es noch immer ungemein einsteigerfreundlich und recht zügig spielbar, die Kritikpunkte wurden weitestgehend ausgemerzt. Brettspieler, die sich für CoSims interessieren, gerade auch wenn sie noch keinen Kontakt zu diesem Nischen-Genre hatten, können hier bedenkenlos zugreifen :-D
Die Einsteiger-CoSim (Konfliktsimulation) „STRATAK WARS – Der Auftakt“ stieß bei mir ja auf Wohlwollen, wenn meine Testgruppen und ich auch ein paar Kritikpunkte ausgemacht hatten. Mit der Europa-Erweiterung, welche durch das Individual-System des Verlags auch alleine spielbar ist, präsentiert Verleger/Autor René Lamotte (hier rechts im Bild) nun das sozusagen „vollwertige“ Spielsystem, welches viele Kritikpunkte ausräumt und so gleich noch viel hochwertigeren Spielspaß bietet :-)
Anstatt auf den imaginären Kontinenten des Grundspiels geht es in der Erweiterung in Europa, Nordafrika und dem nahen Orient des Jahres 1938 (optional auch 1939) zur Sache. Das passt auch gleich viel besser zu den Einheiten-Pappplättchen, welche historische Einheiten der Großmächte darstellen. Von denen gibt es nun eine ganze Menge mehr: Anstatt wie im Grundspiel nur Panzer, Bomber und Jagdbomber sowie die sträflich vernachlässigten Landungsboote herumzukommandieren, gibt es nun auch die aus dem Reiseset bekannten Infanteristen, dazu außerdem noch Panzer- und Flugabwehrkanonen (letztere sogar in zwei Varianten), schwere Artillerie, Transportflieger, U-Boote, Zerstörer, Kreuzer, Schlachtschiffe und Flugzeugträger (welche ihrerseits spezielle Flieger an Bord haben). 
Zudem kann man dem Gegner mit Brücken sowie leichten und schweren Festungen ein Schnippchen schlagen. Dabei hat tatsächlich jede Einheit ihre Daseinsberechtigung; weder habe ich festgestellt, dass eine Einheit (trotz einiger Sonderregeln) total überstark war, noch befand sich irgendeine nutzlose Einheit darunter. Gerade durch das in Hexfeldern dargestellte Europa mit seinen vielen Meeren wird sogar der Seekrieg strategisch wichtig, etwa um neue Brückenköpfe zu eröffnen, mit U-Booten auf die Jagd zu gehen oder einfach nur schnell ein paar Städte zu erobern. Und so werden auch gleich drei Kritikpunkte des Grundspiels verbessert: Erstens steigert sich durch die Menge an verschiedenen Einheiten die taktische Tiefe. Zweitens sinkt der Glücksfaktor der Kämpfe – Mit einem Bonus +6 bei 2W6 kann man das Ergebnis schon realistischer Einschätzen ;-) Drittens werden genau dadurch auch die nicht-aktiven Spieler mehr gefordert. Zwar sind diese, gerade wenn sie nicht angegriffen werden, noch immer spielerisch passiv. Aber nun lohnt es sich endlich, die nicht-aktive Zeit mit Nachdenken zu verbringen welche Einheiten und Strategien man nutzen will, anstatt wie im Grundspiel nur die Taktik „Panzer! Mehr Panzer! Noch viel mehr Panzer“ zu nutzen ;-)