Ganz knapp vor dem Weihnachtsfest veröffentlicht wurde der nächste Quellenband zum deutschen High Fantasy-Rollenspiel „Splittermond“. Vielleicht überlegt ja der ein oder andere Leser noch, ob „Die Flammensenke: Land der tausend Gefahren“ als Last-Minute-Geschenk taugen kann, darum ist das heute mal eher ein Ersteindruck und weniger eine klassische Kurzrezension :-)
Vor 5.000 Jahren war das Volk von Lurogosh mal echt bedeutsam, doch mittlerweile sieht es da schlimmer aus als Dresden 45 ;-) Nur noch Vulkane, Felsbrocken, Asche, Teer- und Lavaseen – Die einzigen Zeugnisse einer untergegangenen Hochkultur sind wertvolle Artefakte und Ruinen voller Reichtümer, welche wagemutige Glücksritter und Abenteurer anlocken…
- Nach dem Inhaltsverzeichnis leitet Die Geschichte der Flammensenke den Quellenband auf zwei Seiten ein. - Es folgt mit sechseinhalb Seiten Ein Rundgang durch die Flammensenke. Hier erfährt man Grundlegendes zu den zivilisatorischen Überresten, legendären Orten und (Geheim-)Pfaden durch diese unwirtliche Region. - Aber auch wenn die Region unwirtlich ist, gibt es doch selbst dort ein wenig Leben. Die drei Seiten Sandpilze und Salamander: Pflanzen und Getier in der Senke befassen sich, die Kapitelüberschrift verrät es, mit Pflanzen und Getier in der Senke. Es folgen dreieinhalb weitere Seiten zum Leben in der Senke, denn anders als man denken könnte ist diese abgeschiedene Gegend bei mehr oder minder zwielichtigen Gestalten (Eremiten, geflohenen Räubern etc.) doch überraschend beliebt. - Hilfreiches für Spieler und Spielleiter findet sich auf den folgenden fünf Seiten, beispielsweise eine Vorstellung des sagenumwobenen Volkes der Feuerläufer. - Die restlichen sechs Zehntel des Quellenbandes sind ausschließlich Informationen für den Spielleiter. Hier offenbart sich das wahre Schicksal des Flammensenke, zudem werden die wichtigen Städte (plus umfangreichen Städte-Zufallsgenerator) und die Kreaturen dieser Region auf 10 Seiten vorgestellt. - Abgerundet wird der Quellenband noch durch zwei vorgefertigte, jeweils rund zehn Seiten lange Abenteuer (Der Vulkan des Todes und Das schwarze Labyrinth). Zu diesen gibt es auch Handouts, bevor das 64 Seiten umfangreiche Softcover mit einem Index endet.64 Seiten für 14,95 € (beziehungsweise 7,99 € für die PDF) klingen jetzt nicht mega umfangreich, noch dazu wo ein Drittel dieser Seiten von zwei vorgefertigten Abenteuern einnimmt. Nach der Lektüre der gut geschriebenen und auch gut lektorierten Texte (welche mit gefälligen Illustrationen aufgelockert wurden) fühlte ich mich jedoch umfangreich genug informiert, um mir diese Region vorzustellen und um sie meinen SpielerInnen zu beschreiben. Und zugegeben, in dieser lebensfeindlichen Umgebung gäbe es jetzt auch nicht viel mehr zu beschreiben - Außer vielleicht einen geologischen Exkurs zu den verschiedenen Formen von Lava :-P Wirklich angetan haben es mir die beiden Abenteuer, wenn auch aus verschiedenen Gründen. „Der Vulkan des Todes“ ist zwar vom Plot her eher unspektakulär (Magisches Ritual verhindern, mit dem die große Liebe wiedererweckt werden soll), der Schauplatz dagegen ist grandios: Die Ruinen der Künstlerstadt Tar-Shalaad befinden sich über einem aktiven Vulkan, bei der jede falsche Aktion zum Absturz ganzer Stadtviertel führen kann! Unter die Erde geht es dagegen in „Das schwarze Labyrinth“: Ein klassischer Dungeon-Crawl als liebevolle Hommage an die Abenteuer aus der Anfangszeit des Hobbys. Hier ist alles drin, was da halt reingehört: Verwinkelte (Geheim-)Gänge, tödliche Fallen, knackige Rätsel, starke Gegner, lohnenswerte Schätze und eine Jungfrau in Nöten. Das Abenteuer macht schon beim Lesen richtig Bock, damit quäle ich demnächst meine SpielerInnen ;-) Fazit: Also mein Ersteindruck ist sehr positiv, sodass ich „Die Flammensenke: Land der tausend Gefahren“ (Link) jedem „Splittermond“-Fan als Last-Minute-Weihnachtstipp empfehlen kann :-)