Es gibt Comics, da muss man eigentlich gar nichts mehr zu schreiben, weil der Titel eigentlich alles verrät. Genau ein solches Exemplar liegt hier vor: In dem Sammelband, welcher die vierteilige Miniserie zusammenfasst, kämpft eine Gruppe Predators gegen ihre Lieblingsfeinde, die Aliens. Dummerweise im Revier des knallharten Super-Cops Judge Dredd, der diese deshalb zur Rechenschaft ziehen will… Okay, ein gaaaaanz klein wenig komplexer ist die Handlung im Detail schon: Dredd & Kollegen verfolgen den terroristischen Erzbischof Emoji im sagenumwobenen Alabama-Morast, einem von bizarren Kreaturen bewohnten Dschungel. Genau in diesem ist auch ein Raumschiff der Predators abgestürzt, dessen Pilot vom wahnsinnigen Professor Reinstöt gefangengenommen wird. Dieser ist ein großer Fan genetischer Spielereien – Und als er aus einer Alien-Trophäe des Predators die Alien-DNA extrahieren kann, kreuzt er diese munter mit allem, was ihm vor die Nadel läuft… ;-) Es passiert, was passieren muss: Die tödlichen Aliens vermehren sich in immer absonderlicheren Kreuzungen, noch mehr Predators gehen auf die Jagd und Judge Dredd hat alle Hände voll zu tun, um seine Mega-City One vor dem blutigen Schlamassel zu bewahren. Ja, das war jetzt schon die ganze Handlung des immerhin 112 Seiten umfassenden Comics. Die Geschichte ist nicht mehr als ein loses Korsett, um den titelgebenden Hauptdarstellern immer neue ikonische Momente zu bescheren. Dabei steht Judge Dredd eindeutig im Mittelpunkt – Was gar nicht so schlimm ist, kann er wenigstens normal reden. Und das macht er sehr gern, natürlich in seiner altbekannt-trockenen, pflichtversessenen Art ;-) Die Predators lassen nämlich lieber ihre Waffen sprechen; wenn sie doch mal reden wollen muss die Telepatin Judge Anderson übersetzen. Aber geredet wird hier generell nicht so viel, sondern geschossen und gestorben. Denn die Aliens, wenn sie auch nicht in ihrer traditionellen Form auftauchen sondern nur als genmodifizierte Hybriden (manchmal cool, wie die das Predator-Alien; manchmal lächerlich, wie das Elefanten-Alien), sind tödliche Widersacher. Da also das Kämpfen im Vordergrund steht, rückt die Charakterzeichnung der Prota- und Antagonisten deutlich in den Hintergrund. Eigentlich sind alle Figuren nicht mehr als klischeehafte Abziehbilder, aber das war bei diesem Comic auch nicht anders zu erwarten :-P „Predator vs Judge Dredd vs Aliens“ will einfach nur mit einer geradlinigen, dystopischen SciFi-Splattergeschichte unterhalten, und das macht er wirklich gut! Die Zeichnungen sind dynamisch und von angemessenem Detailreichtum, die Farbwahl ist der Atmosphäre zuträglich. Auch an der Druckqualität der Comic-Spezialisten von „Cross Cult“ (welche mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemlar zur Verfügung gestellt haben) gibt es nichts zu meckern, sodass Fans hier bedenkenlos die 15 € für das 112 Seiten starke Softcover (inkl. ein paar Konzeptzeichnungen als Bonus) zahlen können. Fazit: „Predator vs Judge Dredd vs Aliens” (Link) bietet absolut exakt das, was der Titel verspricht: Nicht mehr, nicht weniger :-D
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