Nachdem ich am Monatsanfang bereits das Spielleiterhandbuch (Link) zum Weird War-Setting „Achtung! Cthulhu“ rezensiert habe, folgt nun die Rezension zum Investigatorenhandbuch. Deshalb kann ich mir die Vorstellung des Weltkriegs-Cthuhlu-Mischmasches diesmal auch sparen und muss auch nicht gesondert auf die moralische Problemstellung desselben eingehen – Nein, jetzt steigen wir sofort ein ins Thema :-)
Das „Achtung! Cthulhu: Investigatorenhandbuch zum Geheimen Krieg“ ist ein für Spieler von „Call of Cthulhu“ und/oder„Savage Worlds“ gedachter Erweiterungsband. Dieser enthält 160 farbige Seiten (naja, eher beige-grau-schwarz ;-)) in zehn Kapiteln, welche dem Leser erlauben sich in die historischen Hintergründe des Settings einzuarbeiten und sich einen passenden Charakter zu erstellen:
1. Nach dem obligatorischen Vorwort heißt das Investigatorenhandbuch den Leser Willkommen im Geheimen Krieg. Hier werden die wichtigsten historischen Daten von November 1918 bis bis April 1945 kurz abgehandelt. 2. Der Krieg an der Heimatfront wird im nächsten Kapitel thematisiert. Beispielsweise wird über Frauen in der Arbeitswelt, damalige Kultur und Propaganda geschrieben. Eines der interessantesten Kapitel des Buches :-) 3. Dazu passend werden im Kapitel Trautes Heim, Glück allein historische Ereignisse an der Heimatfront in den drei alliierten Staaten USA, Frankreich und Großbritannien chronologisch aufgelistet. 4. Die meisten Spieler werden als Militär- oder Geheimdienstangehörige Im Dienste des Vaterlands stehen. Dieses Kapitel gibt einen groben Überblick über mit dem Aufbau von Militär und Geheimdiensten im 2. Weltkrieg. 5. In Dein Land braucht dich! kann man sich dann seinen Investigatoren (oder auch NSCs) für „Call of Cthulhu“ erstellen. Die Charaktererschaffung zielt dabei darauf ab, dass man als Alliierter spielt. Zuerst entscheidet bzw. erwürfelt man die Nationalität, dann den Beruf (sowohl militärisch als auch geheimdienstlich oder zivil). Anschließend ermittelt man, woher man den Mythos kennt. Zuletzt kann man seinen Charakter noch individualisieren und verfeinern. 6. Im Folgekapitel Mit schmutzigen Händen werden dann neue Fertigkeiten, beispielsweise Comptografie und Fotoauswertung, vorgestellt – Eine sehr schöne Ergänzung auch für andere zeitgenössische „Call of Cthulhu“-Szenarien. 7. Im Prinzip bietet Savage Worlds im Krieg genau dasselbe wie Kapitel 5 und 6, nur halt für „Savage Worlds“ ;-) 8. Natürlich brauchen Investigatoren auch vernünftige Ausrüstung :-) Dieses Kapitel stellt den Spielern das nötige Handwerkszeug zur Verfügung: Von der Feldration über den Flammenwerfer bis hin zur Kleinstbildkamera wird eine Übersicht der gängigsten alliierten Ausrüstung gegeben, natürlich mit Spielwerten für beide Regelsysteme. 9. Anschließend folgt noch eine hilfreiche Regelübersicht und eine Verzeichnis an InspirationsQuellen (das wäre eigentlich Kapitel 10, ist aber mit Kapitel 9 überschrieben), bevor ein wirklich hilfreicher Index (inkl. Tabellenübersicht, sehr gut :-)) und Charakterbögen das Buch beenden.Und damit sind wir eigentlich auch schon durch, denn im Prinzip kann ich jetzt nichts anders schreiben als das, was ich schon in der Rezension zum Spielleiterhandbuch (Link) geschrieben habe :-P Obwohl, nein, eigentlich ist das Investigatorenhandbuch nochmal eine ganze Spur nüchterner: Schon das „Achtung! Cthulhu: Spielleiterhandbuch zum Geheimen Krieg“ war im Prinzip nur ein ganz normales Setting – Ich zitiere mich mal selber: „So fühlt sich „Achtung! Cthulhu“ bisher, auch wenn das hübsche Titelbild in Richtung Pulp-Action geht, eher wie ein ganz normales „Call of Cthulhu“-Setting (wenn man mal von der "Savage World"-Regeloption absieht) an, welches halt ein paar Jahre nach den 20ern spielt und bei dem die Waffen andere Namen haben.“ – Aber das Investigatorenhandbuch vermeidet den Mythos (außer in den wie immer stylischen Artworks und bei der Charaktererschaffung) nun nahezu komplett, sodass man hier im Prinzip kaum mehr als ein alliiertes Weltkriegswaffenkompendium mit neuen Charaktererstellungsoptionen und begleitender historischer Einordnung bekommt... Diesen (also seinen) Zweck erfüllt das Buch jedoch zu meiner vollen Zufriedenheit. Ebenfalls zu meiner Zufriedenheit sind wieder Layout und Lektorat (wobei es wieder kleinere Flüchtigkeitsfehler gibt) sowie natürlich die Druckqualität des 160 Seiten umfassenden Hardcovers. Für dieses verlangt der „Uhrwerk Verlag“ (welcher mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) in der Standartvariante akzeptable 29,95 €. Das eBook (Link) kostet 14,99 €, die limitierte Kunstledereinband-Version (Link) einen glatten Fuffi :-) Fazit: Das „Achtung! Cthulhu: Investigatorenhandbuch zum Geheimen Krieg“ (Link) ist ein guter Quellenband für alliierte Militär-Action in den 30er und 40er Jahren.